Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
News: ihr habt mich angefixt
ich hab mir auch ein krankgelbes herz mitgenommen ;) (lord waldemoor)
Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
26. April 2024, 14:30:02
Erweiterte Suche  
News: ihr habt mich angefixt
ich hab mir auch ein krankgelbes herz mitgenommen ;) (lord waldemoor)

Neuigkeiten:

|26|7|Pfirsichdiät ist der Orangendiät klar vorzuziehen, schon wegen der Haut. (Lehm)

Seiten: 1 ... 208 209 [210] 211 212 ... 665   nach unten

Autor Thema: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)  (Gelesen 2203844 mal)

weinbauer

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 40
    • Tafelreben Pillnitz
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3135 am: 15. Oktober 2014, 14:18:24 »

Hallo,
zu den Organzabeutel möchte ich gerne sagen, das ich diese auch teils bei dunklen und roten Sorten als Schutz angewandt habe. Teilweise musste ich aber leider doch feststellen, dass sich vereinzelt Fliegen auch in die Beutel geschlichen haben, also bei mir nicht 100% sicher. Ich habe noch eine Frage: Ein bekannter von mir hat eine Rute durch die Erde geführt und dann wieder raus. Diese scheint auch Wurzeln gebildet zuhaben. Wann kann er diese von der Mutterpflanze abschneiden ?
Danke euch
Gespeichert

Beerenträume

  • Gast
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3136 am: 15. Oktober 2014, 19:52:07 »

@ Weinbauer
Das Thema Absenker hatten wir hier gerade, Seite 204, etwa mein Beitrag 3052.

Die Fotosyntheseleistung der Blätter ist ja jetzt eher niedrig, da braucht es nicht so wahnsinnig viel Wurzeln. Nach sechs Wochen kann man das mit Sicherheit abtrennen. Manche bilden zügig sehr stark Wurzeln, bei denen geht es natürlich schon viel schneller. Meinen Optimismus kann man daran sehen, dass ich noch Anfang Oktober Absenker nachgelegt habe. Alle, die ich bisher ausgepflanzt habe, wachsen. Einer auch mit nicht so vielen Wurzeln. Interessant ist dann aber natürlich die Verholzung des Triebes und ein etwaiger Winterschutz.
Runterbiegen und einfach Erde drauf, geht natürlich, aber die Pflanze soll ja nicht neben der Mutterpflanze wachsen, deswegen würde ich eher einen Topf nehmen, wenn man den Trieb da ordentlich reinknautsch wird die Wurzelbildung noch mehr angeschoben und man kann zum Schutz der Wurzel die Rebe natürlich tiefer auspflanzen als bei einer Veredelung.

Organzabeutel: Ich befürchte, dass man schon im frühen Sommer in Zukunft Gescheine aussortieren sollte, die sich nachher nicht gut verpacken lassen, manche Sorten neigen ja dazu, sich um den Trieb zu drehen. Ansich lassen sich die Beutel ja sehr gut zuziehen und zur Not nimmt man eben ein Gummiband extra. Ich benutze sie sowieso schon wegen der Vögel. Bei den großtraubigen Sorten hält sich der Mehraufwand in Grenzen, bei den kleinen Dingern mit 100 Gramm Gescheinen ist es aufwendiger.


Ich bin ja regelmäßig auf eurer Homepage, es sind ja wieder einige neue Sorten in den Ertrag gegangen. Auch bei Erstlings-Trauben bin ich dankbar, ein realistisches Foto zu haben, als nur die teilweise wohl Fotoshop bearbeiteten Bilder aus Osteuropa mit Trauben unter optimalen Bedingungen.
Gespeichert

weinbauer

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 40
    • Tafelreben Pillnitz
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3137 am: 15. Oktober 2014, 21:25:08 »

Hallo,
zu den Organzabeuteln: Ich benutze diese teilweise auch gegen Vögel wobei manche unsere Vögel mitllerweile so schlau sind und es schaffen diese Beutel aufzuziehen, welche dann abfallen. Der Tipp mit dem Gummiband ist eine gute Idee, werde ich dann wahrscheinlich nächstes Jahr auch einmal probieren. Danke auch nochmal für die Infos bezüglich der Senker. Ich wusste, dass über dieses Thema bereits berichtet wurde, konnte mich aber nicht mehr genau entsinnen wann das war.
Viele Grüße
Gespeichert

silesier

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1345
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3138 am: 22. Oktober 2014, 22:13:00 »

Lieber Kollegen Forumer,mir ist was blödes passiert.Ich sollte Interviewt werden zum
meinem Regional Zeitung und weiß nicht genau was alles soll ich über Tafeltrauben
erzählen.Ich möchte vor allem eure Aussagen auch zitieren.
Sorten Wahl,Boden und Wetter Bedienungen,Was brauchen die Reben,Düngung spiet
wichtige Rolle. Sehr wichtig die Krankheiten zb.Gozilla-Suzuki aus Japan.Organzabeutel hilft.Welche Sorten sehr gut schmecken.
Neue sehr gute Sorten aus Ukraine Galahad,Liwia,so wie unsere Hybriden aber nicht aus Baumarkt sonder von Rebschulen.Etwas über meine grün auf grün Veredelungen.
Die wichtigste wehre unser Seiten zu lesen und Garten-pur zu loben und guten
Rat kann man hier immer finden.Ära alten Lambruska Sorten ist am Ende Wie war das mit dem Gift im Lambruska Wein?
Schreibt Ihr mir bitte was soll ich noch erwähnen.
Gruß
Silesier
« Letzte Änderung: 22. Oktober 2014, 22:18:26 von silesier »
Gespeichert

Dietmar

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3995
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3139 am: 23. Oktober 2014, 14:54:28 »

Zitat
Wie war das mit dem Gift im Lambruska Wein?

Vieles wird heute als giftig bezeichnet, was aber eher Allergien sind, z.B. bei den Pilzen. Früher galt der kahle Krempling als Speisepilz und wurde von Hunderttausenden gegessen und faktisch niemand wurde vergiftet. Jetzt soll sogar der Grünling als Hiftpilz eingestuft werden.

Meine Theorie dazu: Früher war das Immunsystem der Menschen besser trainiert und dadurch leistungsfähiger. In Ostdeutschland gab es kein Sagrotan und fast alle Kinder gingen in Kindergrippe und Kindergarten. Abgesehen von wenigen schlimmen Krankheiten war das Immunsystem der Kinder trainiert, denn durch den engen Kontakt zueinander wurden zwangsläufig viele kleine Erkrankungen herum gereicht, aber die hat niemanden umgeworfen und gegen wirklich schlimme Krankheiten wurden alle geimpft. In der Freizeit waren wir Kinder im Freien spielen und unsere Mütter waren oft verzweifelt wegen der verdreckten Klamotten. Heute sind die meisten Kinder Stubenhocker und spielen am Computer. Infolge des ständigen Trainings des Immunsystems gab es in der DDR sehr viel weniger Autoimmunkrankheiten als bei den hygienisch verhätschelten Westdeutschen, wo viele Frauen wahre Putz- und Desinfektionsorgien feierten. Auch die multiresistenten Krankenhauskeime sind ein Ergebnis verfehlter Hygienepolitik und des unkontrollierten Einsatzes von Antibiotika in der Landwirtschaft. Darüber hinaus scheinen viele Lebensmittelzusatzstoffe Allergien zu begünstigen. Diese gab es in der ehemaligen DDR faktisch auch nicht. Auch die Pstizidbelastung war fast nicht vorhanden, da Pestizide zu teuer und wegen der Vierfelderwirtschaft nicht erforderlich. Mittlerweile haben sich die Lebensumstände angeglichen und damit gibt es auch hier unheimlich viele Allergien. Warum diese lange Einleitung?
Bei den Labruska-Reben gibt es Inhaltsstoffe, die nicht giftig sind, sondern allergische Reaktionen auslösen können. Ein Teil der Menschen verträgt diese Inhaltsstoffe ohne jede Probleme, d.h. ohne die Reaktionen der wahrscheinlich Mehrheit der Menschen in D. Bei diesem Teil gibt es mittlere bis starke Reaktionen: Beispiele: Brechreiz, Übelkeit, pfeffriger und moosiger/schlammiger Geschmack usw. . Besonders in Österreich und Südtirol gibt es eine größere Fangemeinde von Labruska-Reben - als Beeren roh gegessen und als Wein gekeltert, z.B. der Uhudler.
Wahrscheinlich wurden diese Labruska-Reben populär, quasi aus der Not heraus, weil damals Reblaus und Pilzkrankheiten dem Weinbau in Europa fast zum Erliegen brachten und die "harten" Labrusca-Reben (ohne große Einkreuzungen durch europäische Sorten) sind sowohl gegenüber Reblaus als auch Pero und Oidium sehr widerstandsfähig.

Ich vermute, dass die "Gozilla-Suzuki" den Weinbau vor ähnliche Herausforderungen stellen wird wie Reblaus und Pilzkrankheiten. Eine chemische "Lösung" wird es wahrscheinlich nicht geben können, denn diese asiatische Kirschfliege tritt erst kurz vor der Reife auf und vermehrt sich dann explosiv und wegen der erforderlichen Wartezeiten kann dann nicht mehr die chemische Keule eingesetzt werden. So hat z.B. im Jahr 2012 in Norditalien die Godzilla-Suzuki bei manchen Sorten bis zu 80 % der Ernte vernichtet.

Für kleine Hobby-Anbauer ist vielleicht der Organza-Beutel eine Lösung, der aus so feiner Gaze besteht, dass die winzigen Kirschfliegen nicht durchkommen, aber Profi-Winzer können nicht über jede Traube einen Beutel ziehen.

Welche Möglichkeiten gibt es generell noch, die asiatische Kirschfliege zu bekämpfen? Da chemische Mittel ausfallen, gibt es rein theoretisch folgende Möglichkeiten:
1. Man findet ein für den Menschen unschädliches Spritzmittel wie z.B. die Molke gegen Oidium, welches die asiatischen Kirschfliegen abschreckt.
2. Man züchtet Krankheitserreger oder natürliche Feinde aus Asien, die nur die asiatische Kirschfliege angreifen - gefährlich, weil schlecht kontrollierbar.
3. Man züchtet Sorten, die für die asiatische Kirschfliege unattraktiv sind. Hierzu gibt es durchaus Denkansätze, z.B. die Analogie bei den Pilzkrankheiten, die man durch Einkreuzen amerikanischer Reben zumindest behindert. Die amerikanischen Reben kennen Pero und Oidium schon seit Jahrmillionen und haben dagegen Abwehrmechanismen entwickelt. Wenn man sieht, welche Weinsorten bisher von den asiatischen Kirschfliegen besonders betroffen sind, dann sind das insbesondere blaue Sorten und einige wenige weiße europäische Sorten. Vielleicht findet man eine Lösung durch das Einkreuzen von asiatischen Rebsorten, welche ja die asiatische Kirschfliege ebenfalls schon ewig "kennen".

Bei den Tafeltrauben gibt es das Problem, dass deren Zucht in D keine große Rolle spielt, da der Anbau von Tafeltrauben in D keine große wirtschaftliche Rolle spielt und man diese billig in Italien einkaufen kann.
Wenn wir also aus züchterischer Sicht Erfolge erwarten wollen, muss man nach Osteuropa (Russland, Ukraine, Moldawien) schauen, wo in größerem Maße an der züchterischen Entwicklung neuer Tafeltraubensorten gearbeitet wird, denn in diesen Länder spielt der Anbau von Tafeltrauben eine große wirtschaftliche Rolle, denn diese können Tafeltrauben nicht aus Italien oder Spanien importieren und müssen sich selbst versorgen. Diese Züchter und regelrechten Institute haben auch einige Erfahrungen darin, asiatische Soprten einzukreuzen, um die Frostfestigkeit zu erhöhen.

Wenn sich die Suzuki-Kirschfliege in Italien weiter so ausbreitet, kann es passieren, dass Italien als billiger Lieferant von Tafeltrauben ausfällt und dann wird es für Hobby-Anbauer auch wirtschaftlich attraktiver, Tafeltrauben selbst anzubauen.

Da die Suzuki-Kirschfliege, wie der Name sagt, nicht nur Wein- und Tafeltrauben angreift, sondern viele Obst- und Beerensorten, kann es zu einer größeren Krise in einigen Sparten des Gartenbaus kommen, denn man kann nicht jede Kirsche in einen Organzabeutel einhausen. Vielleicht werden deshalb bald asiatische Obstsorten bei uns "modern" bzw. werden eingekreuzt.

Der Hobbyanbau von Wein- und Tafeltrauben ist ein sehr anspruchvolles Hobby, da man sich intensiv mit vielen Fachgebieten befassen muss, z.B. optimale Sorten- und Standortwahl, Erziehung und Rebschnitt, Krankheitsbekämpfung, Klima ... . Man kann aber solche Sorten anbauen, die es hier nicht zu kaufen gibt und reife, selbst geerntete Sorten schmecken besser als die notreif geernteten Tafeltrauben aus Italien oder Südafrika. Es gibt auch den Vorteil, dass man genau weiß, was, wann und wieviel gespritzt worden ist.
« Letzte Änderung: 23. Oktober 2014, 14:55:47 von Dietmar »
Gespeichert

silesier

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1345
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3140 am: 23. Oktober 2014, 15:36:34 »

Danke Ditmar, genau so denke ich auch,wozu suchen wo anders schöne Trauben
wenn kann man sie im eigenem Garten haben.Den Sorten Wahl für bestimmte
Regionen machen solche Pioniere,Hobbyisten etwas Traubenfanatiker wie wir.
Ich lies vor paar Jahren so ein Artikel das viele Lambruska Trinker bekamen
Problemen mit Augen da wurde auch gesagt warum aber kann ich nicht mehr finden.
Gespeichert

Paw paw

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3632
  • Schwäbischer Wald, 423m ü. NN
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3141 am: 23. Oktober 2014, 15:45:04 »

Silesier, das war der Glykolskandal. Damals wurde der Wein mit Frostschutzmittel verpanscht.
Gespeichert

Urmele

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1357
  • Nördlich der Münchener Schotterebene 500 m NN
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3142 am: 23. Oktober 2014, 16:58:22 »

Hier möchte ich nur mal anmerken, dass ich zwar ein Wessi aber nichtsdestotrotz von keiner Allergie geplagt bin. Auch meine erwachsenen Kinder haben Pferdenaturen.
Vielleicht weil bei uns die Luft gesünder war als damals in der DDR? ;) ::)

Silesier, Du hast so viel Wissen über den Weinbau, das kriegst Du locker hin!
Wenn der Artikel erschienen ist stellst Du ihn dann hier ein, dass wir ihn auch lesen können?
« Letzte Änderung: 23. Oktober 2014, 17:01:59 von Urmele »
Gespeichert

Dietmar

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3995
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3143 am: 23. Oktober 2014, 20:51:44 »

Zitat
Hier möchte ich nur mal anmerken, dass ich zwar ein Wessi aber nichtsdestotrotz von keiner Allergie geplagt bin.

Angeblich habe 60 % der Menschen in D irgendeine Allergie oder andere Autoimmunerkrankung. Dazu zählen auch Asthma und Neurodermites. Zu DDR-Zeiten waren es angeblich unter 5 ... 10 %.
Es kommt aber immer auf Veranlagungen und die Lebensweise an, insbesondere in der Kindheit. Mittlerweile hat Ostdeutschland infolge der dem Westen angepassten Lebensweise und den vielen Lebensmittelzusatzstoffen zwar den Westen noch nicht erreicht, aber sind viel näher gekommen, vor allem Kinder und Jugendliche.
Gespeichert

Dietmar

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3995
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3144 am: 23. Oktober 2014, 21:00:24 »

Ich bin auch zuversichtlich, dass Silesier das gut hinbekommt.

Hier vielleicht noch ein Aspekt:
Der hobbymäßige Anbau von Wein- und Tafeltrauben ist in unserer auf kurzfristige Lustbefriedigung ausgerichtete Zeit eine Gegenbewegung, weil es einen langfristigen Charakter hat und weil es insbesondere in Grenzlagen auch ein schwieriges Hobby ist, wo man viel Mühe, Standvermögen und Lernbereitschaft aufbringen muss. Gerade weil es kompliziert und langwierig ist, bringen Erfolge eine tiefere Befriedigung als eine leicht erfüllbare "Lust".
Es geht nicht darum, die Familie ernähren zu müssen wie nach dem Krieg und man kann auch kein Geld damit verdienen, da im Saldo gekaufte Tafeltrauben billiger sind, aber bei einem Hobby geht es nicht darum, sondern um Lebensfreude und Selbstbestätigung.
Gespeichert

Beerenträume

  • Gast
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3145 am: 23. Oktober 2014, 21:44:11 »


Der hobbymäßige Anbau von Wein- und Tafeltrauben ........ insbesondere in Grenzlagen auch ein schwieriges Hobby ist, wo man viel Mühe, Standvermögen und Lernbereitschaft aufbringen muss. Gerade weil es kompliziert und langwierig ist, bringen Erfolge eine tiefere Befriedigung als eine leicht erfüllbare "Lust".


Dietmar, das dürfte auch der tiefere Sinn des Feigen- Threads zumindest bei den deutschen Foristen sein, gefühlt kommt ja da auch auf zehn Beiträge eine essbare Feige, die kommt aber meistens mit einem wunderschönen Namen daher.
Wenn man Kompromisse eingeht, geht es allerdings bei Trauben auch relativ unproblematisch. Außerdem scheint es mir, dass du mit deiner Hitze- und Frostsenke, Wühlmäusen und Beschattung besonders gebeutelt bist. Wenn man allerdings als Städter hier teilweise die Obstwiesen der Foristen sieht, bei denen man nach Belieben Bäume oder Reben oder Gewächshäuser vollsonnig setzen kann, wird man natürlich etwas neidisch.
Richtig ist natürlich, von Solaris irgendwann süße Beeren naschen zu können, ist keine Herausforderung. Andererseits sollte man sich auch nicht zu hohe Ziele setzen, wenn irgendetwas eben in der Gegend nicht passt, da würde ich mich dann auch nicht lange rumquälen. Es gibt ja andere Sorten und im regnerischen Herbst zuhauf unreife Trauben abernten zu müssen, muss ich mir nicht antun.
Gespeichert

Dietmar

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3995
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3146 am: 24. Oktober 2014, 11:40:36 »

Ich gebe so schnell nicht auf. Ich plane den Umstieg auf ultrafrühe und sehr frühe Sorten mit großer Frostfestigkeit - falls ich an diese Reben heran komme, denn die gibt es noch nicht in D.

Solaris ist eigentlich eine Keltertraube. Daraus kann man sehr wohlschmeckende Weine keltern - auch unter den Bedingungen in Ostdeutschland - falls man einen guten Standort hat. Ich baue aber nur Tafeltrauben an. Dass ich dieses Jahr mal Traubensaft gemacht habe, um auch die vielen fast reifen Trauben verwerten zu können, war der Not geboren. Früher hatte ich viele Eimer halbreife Trauben weggeschmissen. Dieses Jahr ist nicht einmal Kodrianka richtig reif geworden. Dazu kam noch der Befall mit der Suzuki-Fliege (ca. 90 % der Beeren).

Ich habe schon bei den Freilandpalmen aufgeben müssen. Die waren trotz Kälteschutz den kälteren und längeren Wintern (außer letzterem) nicht mehr gewachsen. Eine Freilandbanane habe ich noch. Die ist nun auch schon ca. 8 ... 9 Jahre alt. Als Winterschutz stelle ich immer einen Komposter drauf und fülle diesen mit Gartenabfällen, also unfertigem Kompost. Bei einer Banane muss ja nur der Wurzelstock überleben.
Gespeichert

Ayamo

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1089
  • Berlin/Potsdam, 7a, 35 m, Sand, 580 mm, 2500°
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3147 am: 24. Oktober 2014, 14:13:14 »

@ Dietmar,
mich wundert ja, dass Festivee reif wird, aber Kodrianka nicht, denn erstere braucht mehr Wärmesumme. Kann aber auch am Mikroklima (warmer Boden, Mauer...) liegen.
Frühe / ultrafrühe Sorten suchen ja viele, auf der polnischen Infoseite winogrona gibt es dazu eine Tabelle:
Winogrona - Filter Frosthärte
Unten steht dann "nastepne 200" , heißt "die nächsten 200 Sorten"

Man kann auch schauen, welche Sorten im Norden angebaut werden (tw. aber auch im Gewächshaus):
Lettische Rebschule (auch auf englisch)

Ich persönlich würde nicht vorrangig nach Frosthärte gehen. Zwar habe ich auch ein Frostloch mit ordentlich Wind, wo ich schon mehrmals -25° gemessen habe, aber mit etwas Schutz geht das, und ich will leckere Sorten nicht von vorneherein ausschließen! Nichts für Professionelle, klar, aber für und Hobbygärtner? Die Russen müssen die Stöcke auch mit etwas Aufwand eingraben und im Frühjahr wieder ausgraben.
Ich schütze zB Arkadia, Juliana, Kodrianka, Liwia, Gurman, Pölöskei mit weißem Vlies (Stock und Tragrute), ebenso wie ein paar Kletterrosen, die Wackelkandidaten bekommen einen weißen Anstrich. Ohne Schutz sind mir anfangs insb. neugepflanzte schon erfroren.
Insbesondere die Spätfröste sind aber ein Problem, Russland und USA haben kontinentales Klima, das wurde hier schon diskutiert. Das wird von der maximalen Frosthärte nicht erfasst! Da würde wohl nur Austriebsverzögerung helfen.
Spätfrostbekämpfung

Bezugsadressen für die Neuen gibt´s ja in der Übersicht zu den Threads, leider ist die Verfügbarkeit der neuen frühen Sorten sehr mau... hoffentlich sieht das - z.B. bei Slovplant oder den polnischen Verkäufern in den nächsten Jahren besser aus. Oder bei Jakob Steinmetz taucht noch die eine oder andere interessante Neuigkeit auf.
Man will ja irgendwann noch ernten... Sonst kommt irgendwann noch so eine Spitze vom Feigenthread über uns wie die von Beerenträume über die Feigenfreaks 8)
 
« Letzte Änderung: 24. Oktober 2014, 18:38:31 von Ayamo »
Gespeichert
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)

silesier

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1345
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3148 am: 24. Oktober 2014, 14:59:46 »

Viele Polnische Jungs gehen auf Kompromiss mit Natur und Bauen viele Sorten an
einfach um zu wissen wie sie den harten Winter und Frühjahr Frost überleben.
Manche spekulieren das die abführen und Mai Frost macht schaden.
Von den einen weiß ich das Garant und Galanth sind wie Unkraut.Die mit echten
Wurzeln schlagen wider auf nach starken Winter und auch nach Maifrost aus zweiten
Knospen Bildung bekommen resoluten Ertrag.Er deckt die beiden Sorten nicht und
schützt sie vor Winter.Einzige ist nur Arkadia welche Braucht bei ihn voll Winterschutz.
Gespeichert

Dietmar

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3995
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #3149 am: 24. Oktober 2014, 18:38:15 »

Zitat
Frühe / ultrafrühe Sorten suchen ja viele, auf der polnischen Infoseite winogrona gibt es dazu eine Tabelle:

Irgendwie sehe ich bei diesem Link keine ultrafrühen oder sehr frühen Sorten. Ein technisches Problem mit dem Link vielleicht.

Zitat
mich wundert ja, dass Festivee reif wird, aber Kodrianka nicht, denn erstere braucht mehr Wärmesumme.

Es gibt Quellen, nach denen Festivee einen SAT-Wert von 2700 hat. Das kommt mir sehr hoch vor. In den vergangenen Jahren war Festivee immer einige Wochen nach Kodrianka reif. Das Schöne an Festivee ist seine hohe Pilzfestigkeit, viel höher als Arkadia, Frumoase Alba und Kodrianka. Dadurch überlebt Festivee ohne größere Pilzschäden bis Ende Oktober. Dieses Jahr wurde Kodrianka überhaupt nicht reif im Sinne von süß. Dafür war die von Suzuki mit Abstand am meisten befallene Sorte - ca. 90 % der Beeren. Am zweitmeisten war Frumoase Alba befallen, ca. 5 ... 10 % der Beeren. Well Frumoase Alba hell ist, sieht man die Maden sehr gut. Die anderen Sorten waren scheinbar nicht befallen, wobei NYM dieses Jahr gar nicht getragen hat und Glascha und Alexis noch zu jung zum Tragen waren.
Gespeichert
Seiten: 1 ... 208 209 [210] 211 212 ... 665   nach oben
 

Garten-pur.de Nutzungsbedingungen | Impressum | Datenschutzerklärung

Forum Garten-pur | Powered by SMF, Simple Machines
© 2001-2015 garten-pur. All Rights Reserved.
Garten-pur.de