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News: Gut, dass ich aufgeklärt wurde: auch ein Einhorn muss ja mal schlafen.  (Albizia)
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News: Gut, dass ich aufgeklärt wurde: auch ein Einhorn muss ja mal schlafen.  (Albizia)

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|20|5|Je mehr ein Mensch weiß, desto weniger ahnt er. (Hermann Bahr, 1863 - 1934)

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Autor Thema: Wühlmausdrahtkäfig  (Gelesen 15696 mal)

tiger honey

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Wühlmausdrahtkäfig
« am: 21. Januar 2006, 18:39:03 »

Hallo,
ich stelle diese Frage für meinen Nachbarn, der leider keinen Internetzugang hat.
Bei unserer Gemeinde gibt es ein Streuobstförderprogramm, in dem u.a. vorgeschrieben ist, dass die neugepflanzten Obsthochstämme einen Drahtkäfig (ca. einen Meter Durchmesser) aus "Hasendraht" als Wühlmausschutz erhalten. Mein Nachbar will im Rahmen dieses Programmes im Herbst ein paar Hochstämme pflanzen, sorgt sich aber, dass der Drahtkäfig nach ein paar Jahren die Wurzeln "abschnüren" könnte und somit das Wachstum des Baumes generell behindern könnte (im Extremfall bis zum Absterben des ganzen Baumes). Hat da jemand von Euch Erfahrungen damit? Verrottet der Draht, bevor die Wurzeln abgeschnürt werden? Oder sind die Wurzeln auf jeden Fall so stark, dass sie den Draht sprengen?
Grüße
Anja
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Zuccalmaglio

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Re:Wühlmausdrahtkäfig
« Antwort #1 am: 22. Januar 2006, 19:47:16 »

hallo tiger honey,
nach etlichen Wühlmausschäden stand ich auch vor der Frage Maschendraht oder nicht. Und genau über das mögliche Einwachsen des Drahtes in das Wurzelholz hatte ich mir Gedankenn gemacht.
Der eine "Experte" riet dazu, der andere nicht. Aber keiner hatte langjährige und verlässliche Erfahrungen, vor allem nicht bei genauem nachfragen. Ich habe mich dann bei einigen Neupflanzungen dafür entschieden, wenn auch mit einem unguten Gefühl im Bauch. Für verlässliche Aussagen ist es aber nach 2-5 Jahren zu früh.
Zur Probe hatte ich an einer begrenzten Stelle mal nachgebuddelt. Der
verzinkte Draht hatte nach 3 Jahren noch keine Auflösungserscheinungen. Aber das kommt sicherlich auch auf die Art des Bodens (ph-Wert usw.) an.
Unverzinkten Draht (wenn er überhaupt noch zu bekommen sein sollte) habe ich damals nicht in Erwägung gezogen, weil mehrere Aussagen darin übereinstimmten, das der nach spätestens 2 Jahren hinüber wäre und somit kein Schutz mehr gewährleistet ist.
Großvolumige Verdrahtung ist auch teuer und arbeitsaufwendig beim pflanzen.
Wie ich es in der Zukunft halte weiß ich noch nicht. Bin hin und her gerissen.
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Tschöh mit ö

anis

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Re:Wühlmausdrahtkäfig
« Antwort #2 am: 23. Januar 2006, 13:00:04 »

Hallo!

Unser Garten liegt an einem warmen sonnigen Südwesthang - das ideale Wühlmaus-Wohngebiet!
Nachdem ich in den ersten Gartenjahren immer wieder zusehen mußte, wie sich Stauden vor meinen Augen plötzlich ruckartig bewegten und dann stückweise nach unten gezogen wurden, und nachdem sich sogar mein prächtiger 5jähriger Hollerstrauch nach dem Frühjahrsaustrieb mit total abgefressenen Wurzeln verabschiedete, habe ich alle meine Staudenbeete abschnittsweise mit großflächiger "Eingitterung" neu angelegt, und Gehölze pflanze ich prinzipiell nur noch in selbst "gebastelte" Gitterkörbe aus verzinktem Hasendraht. Wichtig ist die "Vernähung" mit dünnem ebenfalls verzinktem Draht aller Schnittstellen und die ausreichende Größe des Korbes (mindestens 50x50x50 cm für ein kleines Gehölz, für einen gößer werdenden Obstbaum würde ich es noch größer machen).
Bis jetzt habe ich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Die Problematik von "abgeschnürten" Wurzeln habe ich auch überlegt - aber in großen Kübeln wachsen Gehölze ja auch, also warum dann nicht auch im Gitter.
Und zur Kostenfrage: Hasenstallgitter ist nicht gerade billig, das stimmt. Aber die Pflanzen ja auch nicht. Und man erspart sich den Ärger.

Liebe Grüße, anis.
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Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten

Ismene

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Re:Wühlmausdrahtkäfig
« Antwort #3 am: 23. Januar 2006, 13:23:13 »

Danke für die ausführliche Beschreibung! :D
Mein Garten ist - auch an halbschattigen Stellen - untergraben von einem weitverzweigten Tunnelsystem vermehrungsfreudiger Wühlmäuse. Ich sehe sie aber NIE. Nur einmal bewegte sich eine Pflanze, da war ich gelähmt vor Verblüffung, aber mittlerweile müsste ich doch mal in die Pötte kommen und VIEL mehr eindrahten. :-[
Hasenstallgitter ist nicht gerade billig, das stimmt. Aber die Pflanzen ja auch nicht. Und man erspart sich den Ärger.
Du hast Recht: man drahtet ein Beet ein und hat zwar einmalige Kosten, die recht hoch erscheinen. Aber... wenn man pro Quadratmeter 5 Stauden a 2,50 Euro hat, zahlt sich die Anschaffung bestimmt aus.
Hinzu kommt noch der ersparte Frust, weil es Raritäten oder besonders schön gewachsene Exemplare sind.

« Letzte Änderung: 23. Januar 2006, 13:24:38 von Ismene »
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fars

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Re:Wühlmausdrahtkäfig
« Antwort #4 am: 23. Januar 2006, 13:33:23 »

Die Problematik von "abgeschnürten" Wurzeln habe ich auch überlegt - aber in großen Kübeln wachsen Gehölze ja auch, also warum dann nicht auch im Gitter.

Nach meinen Erfahrungen brauchst du dir zu diesem "Problem" keine Gedanken zu machen. Die Wurzeln wachsen durch die Maschen durch und überwallen die Drähte, wenn sie dicker werden. Das maschengeflecht wird sozusagen "einverleibt".
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Phalaina

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Re:Wühlmausdrahtkäfig
« Antwort #5 am: 23. Januar 2006, 13:57:02 »

Exakt das passiert! ;) Und ein wenig durch Draht behinderte Wurzeln sind besser als gar keine! ;D Ein sekundäres Problem haben diese Drahtkäfige aber doch: wehe man muß mal etwas verpflanzen - während da ein kleinerer Drahtkäfig noch hilfreich sein kann, fließt dann bei einem richtig tiefreichenden und zudem noch gut durchwurzelten sehr viel Schweiß ... :P
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brunor

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Re:Wühlmausdrahtkäfig
« Antwort #6 am: 23. Januar 2006, 21:52:02 »

Ich weiss nicht was als Hasenstallgitter bezeichnet wird. Hier heisst es wahrscheinlich Secheckgeflecht. Mir wurde geraten 13mm Sechseckgeflecht zu verwenden. 15mm werde von jungen Mäusen überwunden. Ich bestätige hiermit offiziell, dass 15mm Gitter nicht genügt und durchtunnelt wird, leider. Das Gitter muss verzinkt sein, je nach Boden (Magnesiumgehalt) rostet das unverzinkte Gitter innert 2 Jahren durch. Auch das kann ich offiziell bestätigen, leider. Verzinktes Gitter wird wie beschrieben, sowohl von den Wurzeln wie auch vom Stamm einverleibt, bis jetzt (10 Jahre) konnte ich nichts Nachteiliges feststellen. Die Meinungen gehen hier sehr auseinander. Seit neuestem mache ich aus einem 1m Gitter einen zylindrischen Topf, indem ich ein Stück abschneide und zu einem Ring forme. Dann schliesse ich den Boden mit Gitter und versenke diesen Topf. Oben lasse ich 40 cm überstehen und schliesse das Gitter oben nicht. Die Mäuse überklettern diesen 40cm Zaun nicht, der Stamm wächst nicht ein und Gras um die Baumscheibe kann gut ausgerissen werden. Das Mähen wird eher schwieriger. Den Pfahl schlage ich schräg ein, damit ich im Boden des Gitters kein Loch erzeuge, das nach 5 Jahren, wenn der Pfahl verfault ist oder entfernt wird, den Mäusen Zutritt ermöglicht. Die Mäuse sind noch schlauer als Bankräuber. :P
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Färberwau

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Re:Wühlmausdrahtkäfig
« Antwort #7 am: 23. Januar 2006, 23:47:59 »

Als wir vor knapp 25 Jahren begannen, unsere ersten Bäume und Sträucher zu pflanzen, lernten wir sehr rasch, dass ohne Maschendraht alle Mühe umsonst sein würde. Also habe ich um die Wurzelballen der Sträucher einen Drahtsack geformt, um die Bäume eine größere Umzäunung. Nachdem ich das Wühlmausproblem nach einigen Jahren in den Griff bekam, habe ich auf Schutzdrahtkonstruktionen verzichtet und seit etwa 15 Jahren nicht mehr verwendet.

Bei den mit Maschendraht geschützten Gehölzen hatte ich nie einen Ausfall, weder durch die Maus, noch durch den Draht. Das System scheint also zu funktionieren. Nachdem ich aber in der Zwischenzeit etliche Pflanzen der ersten Generation wieder gerodet/ausgegraben habe, muß ich -nach in Ausgenscheinnahme der Wurzelstöcke- gestehen, dass mir mein seinerzeitiger Murks im Nachhinein gar nicht gefällt. Der verzinkte Draht war rostfrei und unbeschädigt, aber weitgehend in den Wurzeln eingewachsen. Die ursprünglichen Korbgrößen waren einfach viel zu klein.

Mein Rat für die Neuanpflanzung eines Obstbaumes im Schutz eines Maschendrahtes wäre folgender:
3,5 m Maschdraht ablängen, als Rolle aufstellen und die Drahtenden ineinander verhaken. Das geht leicht, ohne Werkzeug und weiteres Material. Das Pflanzloch so tief ausheben, dass die Rolle darin versenkt werden kann. Dann vorsichtig, innerhalb und ausserhalb der Rolle gleichmäßig, auffüllen bis zur Pflanztiefe. Nach dem Pflanzen des Baumes weiter so auffüllen, dass die Form der Rolle erhalten bleibt, und die Naht nicht aufreisst. Die Umzäunung ist nun zwar unten offen, die Unterkante liegt aber viel tiefer, als Wühlmäuse gehen. Wenn nicht gemäht, aber gemulcht wird, kann die Gitterolle auch über das Erdreich herausschauen und zusammen mit anderem Material als Eingrenzung der Baumscheibe bleiben und erst nach einigen Jahren abgeschnitten werden.
Wer dem offenen Boden nicht traut, oder nicht tief graben will, kann auf der Sohle ein flaches, entsprechend großes Stück Gitter auslegen und die vorher auf niedrigere Höhe geschnittene Rolle, mit der Schnittkante nach unten auf die Bodenplatte aufsetzen und -wie gehabt- einfach verdrahten. Weniger Aufwand ist das allerdings auch nicht.

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agathe

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Re:Wühlmausdrahtkäfig
« Antwort #8 am: 24. Januar 2006, 07:48:48 »

@färberwau:
wie hast du denn das wühlmausproblem in den griff bekommen? unser grundstück ist von feldern eingekreist + die zuwanderung nicht zu kontrollieren
für tipps sehr dankbar
agathe
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Phalaina

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Re:Wühlmausdrahtkäfig
« Antwort #9 am: 24. Januar 2006, 09:03:59 »

Ein Hinweis noch zur Tiefe des Drahtkäfigs: in schweren Böden gehen Wühlmäuse selten unter 80 cm und damit in unten offene 1 m-Käfige, in leichteren Böden sieht das aber leider anders aus!
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anis

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Re:Wühlmausdrahtkäfig
« Antwort #10 am: 24. Januar 2006, 10:37:22 »

 ;D Also mich würde auch interessieren wie Färberwau die Nager "in den Griff" bekommen hat!

Auch wir wohnen im Freiland, umgeben von Wald auf der einen Seite und Wiese auf einer anderen. Die Vorbesitzer des Grundstücks hatten uns im Schuppen eine ganze Palette von Giften, Gaspatronen, Petroleum-Lappen etc. hinterlassen - auf Nachfrage gaben sie jedoch zu, mit diesem "Arsenal" die Mäuse immer nur kurzfristig ausgerottet bzw. vertrieben zu haben. Nach einer oder zwei Wochen wanderten wieder neue zu und alles begann von vorne. Und die Gift- und Geruchsbelästigung hatten sie auch noch.
Ich habe mich am Anfang auf unsere 3 Katzen und die beiden der Nachbarin verlassen - aber das war vergebliches Hoffen!
Und die ungiftigen Abwehrmethoden (Geräusche von Wind in Flaschenhälsen bis Ultraschall, Gerüche von Katzenhaar bis Hollerjauche, Stecken von Kaiserkronen und Knoblauch) haben sie ignoriert. :(

Liebe Grüße, anis.
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brunor

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Re:Wühlmausdrahtkäfig
« Antwort #11 am: 24. Januar 2006, 22:29:49 »

@Färberwau
Zitat
Das Pflanzloch so tief ausheben, dass die Rolle darin versenkt werden kann.
..... oben offen und ebenerdig oder bis 10cm überstehend funktioniert definitv nicht. (zumindest bei mir nicht)
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