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[jackie]

es ist hier mal wieder knochentrocken und demnächst wird das Gartengiessen mit dem Schlauch verboten. Da denke ich mal wieder öfter an Komposttoiletten. In echt gesehen hab ich bisher nur eine - ein Einfachmodell. Mich wundert, warum sie sich so überhaupt nicht durchgesetzt haben. Solaranlagen sind mittlerweile richtig hip - aber Kompostklos? Irgendwas scheint hier ja schief gelaufen zu sein...

[frida]

Unsere "Komposttoilette" ist ein Eimer, in den wir für das "kleine Geschäft" etwas Rindenmulch oder Häckselgut streuen und danach alles zusammen auf den Kompost kippen. Für das "große Geschäft" gibt es auch Rindenmulch, allerdings wird dann alles zusammen ein wenig im Kompost vergraben (oder auch in der Erde), damit keine Fliegen drauf landen können und sich danach auf den Apfelkuchen setzen.

[jackie]

die Lösung ist gut und einfach. Benutzt ihr die jeden Tag oder habt Ihr ein Wochenendgrundstück? Im Winter stell ich mir das etwas kalt vor!
Sowas könnten wir eigentlich auch machen - muss allerdings für Rindenmulchnachschub gesorgt werden.

[frida]

Wir benutzten den Eimer nicht täglich, da wir nicht jeden Tag im Garten sind oder nicht für so lange, daß wir die Toilette benötigen.


Bei Frost sind wir nicht so lange im Garten, daß wir ein Klo benötigen. Bei "normaler Kälte" geht es aber, man sitzt ja nicht stundenlang auf dem Eimer .

[Ingeborg]

Ach ja, mein Lieblingsthema ...

In den 70ern war das Thema schon mal viel stärker präsent. Es gibt aber auch heute noch menschen die sich darüber Gedanken machen. Neulich hörte ich von einer wissenschaftlichen Einrichtung die auf ihrem Gelände - ich glaub es ist in England - die verschiedensten Modelle von Trockenklos testet - im Selbtsversuch aber durchaus wissenschaftlich.

Für Miethäuser vielleicht nicht so einfach zu realisieren aber im Eigebheim, besonders im 3-Liter-Haus oder gar im Null-Energiehaus sollte das Thema salonfähig sein. Leider hört man dazu bisher gar nichts. Oder kann mich jemand eines besseren belehren?

Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, es ist in Gefahr, nicht zuletzt durch multinationale Konzerne. Wir sollten es nicht verschwenden, genauso wie eigentlich der Dung nicht verschwendet werden sollte. Vielleicht ist der erste Schritt dazu, wieder ein unverkrampftes Verhältnis zu den eigenen Ausscheidungen zu gewinnen.

Ingeborg

[jackie]

so ganz im Gegensatz zu Solaranlagen und Dämmung. Kann seindass in den Ländern in denen Technik gemacht wird einfach icht so trocken sind und das Thema nicht so präsent ist.

[Ingeborg]

Zuuuufällig habe ich jemand getroffen, der im Öko-Marketing tätig ist. Er hat mir erzählt, dass das wasserlose Urinal inzwischen Anwendung findet. Mit den Stichworten Urinal und wasserlos findet man bei Google was dazu.

Die Keramik ist schmutzabweisend, die Jungs kriegen einen Punkt zum drauf zielen und im Siphon ist eine Bakterienunfreundliche Flüssigkeit, die spezifisch leichter als Urin ist. Anwender Schule, öffentliche Toiletten ... .

Is doch schon mal was!

Ingeborg

[jackie]

schonmal was aber nur für Männer!
Hier gibt es Planungen Abwasser aufzubereiten und es zu einem Prozentsatz dem Trinkwasser beizufügen - igitt! Da scheint es mir doch besser, das Wasser erst nicht zu verschwenden oder es mit Fäkalien zu vermengen!.

[arumgrande]

Hallo Jackie + alle,
seit gut einem Jahr haben wir im Garten eine Separations-Komposttoilette, mit der wir sehr zufrieden sind. Das System trennt zuverlässig - im Sitzen - für Sies und Ers! Harn wird über einen Schlauch in einen großen Kanister abgeleitet, der ca 1 m tiefer steht. Hinzugefügt habe ich ein T-Stück in den Schlauch mit einem Abzweig zu einem Pinkeltrichter für stehende Benutzung für Ers. Mit reichlich Häcksel oder Rindenmulch als Abdeckung im Feststoffeimer ( je Benutzung 2 oder 3 große Handvoll ) ist es nahezu geruchsfrei - mit Ausnahme von Durchfall, aber auch dann riecht es nicht schlimm und nicht lange. Es riecht wie mehr oder weniger frischer Häcksel oder wie Wald. Für diesen Spezialkompost ( und den Kaninchenmist von Freunden ) habe ich 2 kleine Extra-Komposter, in dem er mindestens 1 Extrajahr liegenbleibt ( Der Toil.ko. von 2005 wird erst im F'j. 2007 verwendet - und auch nicht für die Gemüsebeete - aus hygienischer Sicherheit. Das System hat ca. 450,- € gekostet, nicht billig, aber es funktioniert bestens - und die "Eimerzeiten" vermissen wir gar nicht.
Gruß
hermann

[Ingeborg]

Hermann, danke für diesen ausführliche Praxisbericht. Die Kosten sind ohne "gebäude" nehme ich an?
Das mit dem länger im Kompost lassen ist sicher gut.

Garten heißt hier Garten abseits von Wohnhaus? Wochenendgrundstück oder so?
Was passiert mit dem Urin?
Wieviel fasst der "Feststoffeimer"?, bei soviel Beigabe muss man sicher öfter leeren, vor allem wenn mehrere Personen beteiligt sind.

Ingeborg
sehr faszinierendes Thema

[arumgrande]

Hallo Ingeborg,
Ja - ohne Gebäude - Kleinserienteile und +- "Heimwerkergebastel" ( des Herstellers ) haben halt ihren Preis.
Wir haben einen Kleingarten.
Urin wird in einem großen (Benzin-)Kanister gesammelt, der ca 1 m tiefer im Kellerloch steht, kühl und etwas aus der Schußlinie.
Der Feststoffbehälter faßt ca. 30 l. Am WE habe ich zum ersten Mal dieses Jahr geleert, "Feststoff" fällt bei uns - im Garten - nicht so viel an.
Gruß
hermann