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Autor Thema: Motorhacke - Motorfräse  (Gelesen 40595 mal)

Gülisar

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Motorhacke - Motorfräse
« am: 04. August 2005, 09:40:55 »

Guten Tag,

seit einiger Zeit frage ich mich, ob Motorhacke und -fräse zwei Bezeichnungen für die gleiche Maschinenart zur Bodenbearbeitung sind oder ob die Bodenbearbeitung unterschiedlich ist.

Wo liegt ggf. der Unterschied?
 Welche Empfehlung gibt es für relativ schweren, stark vernachlässigten, aber nicht verdichteten Boden?

danke für Infos - gülisar
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fisalis

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Re:Motorhacke - Motorfräse
« Antwort #1 am: 04. August 2005, 09:52:12 »

M.W. besteht kein Unterschied. Der Einsatz eines solchen Geräts ist aber - vielleicht mal abgesehen von kaputten Neubauböden - unnötig und schädlich. Besser ist Gründüngung mit Tiefwurzlern, etwa Kartoffeln, oder Stickstoffsammlern wie Puffbohne. Anschliessend dick mulchen und die Bodentiere arbeiten lassen. Nach einem Jahr kannst du in lockeren Boden anpflanzen.
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SouthernBelle

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Re:Motorhacke - Motorfräse
« Antwort #2 am: 04. August 2005, 18:46:03 »

.. auf schwerem Boden bringt sowas nix, wenn es feucht ist, rutschts nur durch. Der Gaertner kam am 2. Tag ohne Fraese, stattdessen mit 5 Lehrlingen mit Spaten.

Wenn man es nicht so wie fisalis machen will, kann man auch rigolen, also
zwei Spaten tief umgraben bei Beibehaltung der Schichtung. Im Herbst, aber nicht arbeiten, wenn der Boden sehr nass ist,die Schollen nur grob zerkleinern und dann durchfrieren lassen. Das hilft schon mal. Danach dann noch Gruenduenger ist natuerlich noch schoener.


Cornelia, die (zum Glueck nur teilweise) auf Klei gaertnert.
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Gruesse

Hortulanus

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Re:Motorhacke - Motorfräse
« Antwort #3 am: 04. August 2005, 20:00:27 »

Welche Empfehlung gibt es für relativ schweren, stark vernachlässigten, aber nicht verdichteten Boden?

Das Fräsen ändert nichts an der schweren Bodenstruktur. Die Auflockerung ist nur vorübergehender Natur und die Verdichtung setzt nach einigen Regengüssen rasch wieder ein.

Was eingebracht werden muss, sind Zuschlagstoffe: grober Sand und/oder Humus. Auch ein dichtes Bepflanzen wirkt Wunder.

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Gülisar

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Re:Motorhacke - Motorfräse
« Antwort #4 am: 04. August 2005, 20:09:37 »

Okay. ich sehe, ich hätte die ganze Wahrheit schreiben sollen.

Es geht mir nicht ums Auflockern, der Boden ist nicht verdichtet. Mit schwerem Boden meinte ich, vielleicht falsch ausgedrückt, die gute Bodenqualität (ich wollte nicht mit den hohen Bodenpunktzahlen im Raum BS - Helmstadt angeben).

Es geht um meine Brennesseln. Verschiedene Leute haben mir glaubhaft versichert, man würde durch mehrfaches Fräsen die Brennesselwurzeln mechanisch so sehr schädigen, dass sie irgendwann kaum noch durchtreiben. Unterstützen könne man noch, indem man die durchs Fräsen herausgerissenen und zerschnittenen Wurzeln absammle.

Das auszuprobieren schwebt mir vor. Und bitte sage niemand, ich solle 2000 qm Brennesseln von Hand ausreißen. Hab es gestern durchkalkuliert, nach einem Test auf 1 qm: Ich würde etwa 600 Stunden brauchen!!!!

Übrigens: da, wo die B.-wurzeln darußen sind, ist der Boden fantastisch - locker, humos, voller weinberschnecken....

;-) gülisar
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fisalis

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Re:Motorhacke - Motorfräse
« Antwort #5 am: 05. August 2005, 08:21:03 »

Brennnesseln kannst du leicht mit einer Sense abmähen. Dann gleich als Mulch liegen lassen, nach einiger Zeit den Boden oberflächlich bearbeiten und - ich bleib dabei - eine Gründüngung wie Puffbohnen oder Senf aussäen. Wies dann weitergeht, hängt von deinen Plänen ab. Die Brennnesseln wirst du so jedenfalls los. Die sind nämlich nur hartnäckig, wenn man sie in Ruhe lässt. Bei gröberen Störungen wandern sie aus.
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Gülisar

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Re:Motorhacke - Motorfräse
« Antwort #6 am: 05. August 2005, 13:12:56 »

Die Brennesseln sind bereits gemäht, da, wo das Mähgut liegenblieb wachsen die B. schon wieder wadenhoch.

Der bereits gesäte Senf wächst nur da, wo nackte Stellen waren, ansonsten wachsen die B.

Das geplante Fräsen ist exakt die genannte grobe Störung....

;-)
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kazi

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Re:Motorhacke - Motorfräse
« Antwort #7 am: 05. August 2005, 13:28:32 »

Hallo Gülisar,

also ich grabe bei mir die Brennesseln von Hand aus, natürlich nicht alle auf einmal, allerdings gibt es bei mir ausser Brennesseln auch noch andere Sachen.
Bei mir kommen recht wenige Brennesseln nach, da die meisten Wurzeln ausgegraben werden.

Beim Fräsen werden zwar die Wurzeln zerkleinert, aber ich bin mir nicht so sicher ob bei Brennesseln nicht auch Wurzelteile nochmal austreiben. Das wäre natürlich das Gegenteil von dem was Du erreichen willst.
Wenn Du ausser Brennesseln auch evtl. noch Giersch oder so hast, dann würde ich absolut nicht fräsen.

Auch beim Fräsen wirst Du sicher noch einige Jahre immer mal wieder Brennesseln finden, denn es dürften auch viele Samen im Boden sein, aber die jungen sind ganz leicht rauszuziehen.
Ich mache bei meinen 1600 qm einfach Stück für Stück, an manchen Stellen dürfen die Brennesseln einfach noch eine Zeitlang bleiben. Sie sind ja für einige Schmetterlingsarten sehr nützlich und werden an diesen Stellen deshalb auch nicht gemäht bei mir.



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Liebe Grüße
Katja
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Das Leben beginnt mit dem Tag, an dem man einen Garten anlegt.

Gülisar

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Re:Motorhacke - Motorfräse
« Antwort #8 am: 21. August 2005, 09:33:13 »

Und es gibt ihn doch, den gesuchten Unterschied. Fasse ich zusammen, was ich bei Recherchen gestern gelernt zu haben meine, dann folgendes:

Eine Motorhacke und eine -fräse haben gleiche Werkzeuge.

Bei der HAcke aber dient das Werkzeug gleichzeitig der Vorwärtsbewegung, dem Fahren. Die Hacke hat max. ein Stützrad, aber keine angetriebenen fahrenden Räder. Sie ist schwierig zu führen, relativ klein und leicht. Die Drehzahl der Messer ist gering - logo, da diese gleichzeitig das "Fahren" besorgen.

Baut man an einen Einachser eine Anbau(kasten-)fräse, so hat man die "Motorfräse". Hier gibt es selbstfahrende Räder mit einer Art Treckerbereifung, das Werkzeug wird über eine Welle angetrieben und dreht wesentlich schneller als eine Hacke. Die Führung der MAschine ist einfacher, das Gerät aber schwerer, größer. Der Einachser kann auch einen Balkenmäher, Schneeschild, Pflug, Grubber, Anhänger betreiben, je nach Bauart und Leistung.

Überrascht hat mich der sehr hohe Preis der Geräte bei Neuerwerb. Glücklicherweise gibt es die Geräte aber reichlich gebraucht zu kaufen, für ca. 1/6 bis 1/10 des Neupreises. Oft werden die Geräte aufgrund von Alter / Todesfall abgegeben. Häufig mit der Argumentation "wir haben jetzt Rasen eingesät....".

Für den gewünschten Einsatzfall - Aufbrechen eines geschlossenen Bewuchses aus Brennnesseln und Zerkleinern der Wurzeln bis die Pflanzen nicht mehr austreiben auf großem ebenem Grundstück - wäre demnach die Fräse das geeignete Gerät.

vielleicht schlauer geworden, aber klüger?

gülisar
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Re:Motorhacke - Motorfräse
« Antwort #9 am: 21. August 2005, 10:39:32 »

Das mit dem Durchfräsen solltest du dir nochmal genau überlegen! Es gibt da so einen Spruch... 'Wenn offener Boden da ist, dann findet das Unkraut ihn auch.' ...oder so ähnlich. Soll heißen, selbst wenn du die Brennnesseln wirklich durch mehrfaches fräsen wegbekommst (willst du wirklich mehrere Monate lang jede Woche durchfräsen?), dann warten hunderte anderer Unkräuter nur darauf, in dem frisch gefrästen Boden zu wachsen. Irgendwann mußt du ja mal mit dem Fräsen aufhören, wenn du etwas pflanzen willst. Und egal wie oft du vorher den Aufwuchs untergepflügt hast - es wird bei passender Witterung nur ein paar Wochen dauern, bis alles von Unkraut überwuchert ist, dessen Samen vielleicht schon jahrelang im Boden lagen, vielleicht auch gerade wärend der Fräsphase mit dem Wind einflogen.
Die Brennesseln stören wenigstens höhere Pflanzen nicht, fördern sie vielleicht sogar. (Es gibt Leute, die empfehlen die Saat von Brennnesseln um die Beerensträucher herum!). Das kann man leider von einigen anderen Unkräutern nicht sagen, allen voran die Winde.

Ich habe mal ein Stück Garten durchgefräst, weil ich das Unkraut in kurzer Zeit weghaben wollte. Das habe ich ziemlich bereut, denn am meisten profitiert von dem aufgefrästen Boden hat das Unkraut. (Allerdings komme ich auch immer wieder wochenlang nicht in den Garten.)

Zweiter Nachteil: Wie du ja schon festgestellt hast, ist der Boden unter den Brennnesseln fantastisch. Das ist auch meine Erfahrung. Eine andere Erfahrung ist aber: ein gefräster Boden ohne Brennnesseln wird in wenigen Wochen bis Monaten seine Lockerheit verlieren. Und nach ein paar weiteren Monaten auch einen Teil seiner Fruchtbarkeit.

Nimm lieber eine Sense/Motorsense für den ersten Durchgang und einen Rasenmäher für die weiteren, und laß das Mähgut liegen, so wie fisalis es empfielt.
Die Bereiche, die du bald frei bekommen willst, solltest du mit einer dicken Mulchschicht abdecken. Z.B. feuchte Zeitungen und feuchte Pappe, darauf dann Grasschnitt, Stroh, Laub. Richtig dick. Da kommen auch Brennnesseln nicht so schnell duch, und wenn das angerottet ist, kannst du Nutz- oder Zierpflanzen direkt da rein pflanzen. (Pappe oder Zeitung an der Stelle durchtstoßen.)

Das ist kein Öko-Tick, sondern bittere Erfahrung.
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Gülisar

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Re:Motorhacke - Motorfräse
« Antwort #10 am: 24. August 2005, 08:53:29 »

Re-mark, danke für deinen Beitrag. Ich hatte durchaus nicht vor, den Boden "nackt" liegen zu lassen und auf den Unkrautaufwuchs zu warten. Nach mehrmaligem Fräsen wäre eine Gründüngung bzw. Mulchschicht aufgebracht worden.
Ich mulche seit vielen Jahren mit Erfolg und weiß um den Nutzen.

Allerdings hatte ich noch nie mit einem derart verwucherten Stück Land zu tun.

Wir haben uns aber nun gegen das Fräsen entschieden. Warum? Zum einen ist unter der schwarzen Plane, mit der ich ca. 500 qm abgedeckt habe, der Bewuchs schon weitgehend verkümmert. Und bis zum nächsten Gartensaisonbeginn dauert es noch 8 Monate, die ich warten kann.

Zum anderen fanden wir unter der Plane riesige Kröten und Frösche, Tiere, die ich seit tausend Jahren nicht mehr gesehen habe. Es wäre Frevel, sie zu metzeln in der Fräse. Außerdem fressen Kröten Nacktschnecken. Wir haben ihnen also als "Entschädigung" fürs Absensen ihres Brennesselurwaldes zwei Wasserstellen aufgebaut.....
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