Mein Post beruht auf eigenen Erfahrungen und auf Vergleichen, die Christoph Sprengard auf der Website der Uni Mainz veröffentlicht hat (Link am Ende dieses Posts).
Ich persönlich besitze eine Nikon D 100, aber die hier getroffenen Aussagen gelten genau so für vergleichbare Modelle anderer Hersteller.
AuflösungDigitale Spiegelreflex-Kameras der 5 bis 6 Megapixel-Klasse erzielen eine Auflösung, die mit der eines 64 ASA Kleinbildfilmes vergleichbar ist. Da Filme mit einer niedrigeren Empfindlichkeit als 100 ASA im Handel kaum noch erhältlich sind, sind digitale Spiegelreflexkameras der genannten Klasse ihren analogen Schwestern überlegen.
Die niedrigste Empfindlichkeit der Nikon D 100 liegt bei 200 ASA - d.h. sie ist nicht nur besser als eine analoge Reflex mit 100 ASA, sondern zudem noch eine Blenden- bzw. Verschlusszeitstufe lichtempfindlicher.
EmpfindlichkeitDie D 100 bietet die Möglichkeit, die Empfindlichkeit bis auf 1.600 ASA zu erhöhen und dann noch zwei weitere Booststufen: d.h. man kann mit 6.400 ASA fotografieren! In den Grenzbereichen sinkt zwar die Qualität merklich, aber bis ca. 800 ASA sind die Ergebnisse immer noch sehr gut - auf jeden Fall deutlich besser als die Ergebnisse mit Filmmaterial gleicher Empfindlichkeit.
Problem: ObjektivqualitätDie bessere Auflösung und die andere Technik der digitalen Spiegelreflex stellen höhere Anforderungen an die Objektive. Ich musste schmerzlich feststellen, dass meine alten Nikon-Objektive, die ich immer für sehr gut gehalten hatte, sich an der D 100 als bessere Flaschenböden entpuppten - selbst IF-ED-Objektive schwächeln etwas. Wer also das Letzte aus einer digitalen Reflex herausholen möchte, kommt nicht darum herum, sich neue, speziell für die höheren Anforderungen berechnete Objektive zuzulegen.
Problem: VerlängerungsfaktorDa der Sensor der D 100 kleiner ist als das Kleinbildformat, ergibt sich ein Verlängerungsfaktor - im Falle der D 100 von 1,5. D.h. ein 50 mm Objektiv wirkt auf einmal wie 75 mm, 200 mm wie 300 (dies ist im Telebereich angenehm, hat man so doch direkt ein 'längeres' Tele). Aber leider gilt das auch für Weitwinkel: stolze 20 mm ''verkommen' zu schlappen 35 mm.
Will man echte Weitwinkel-Brennweite, muss man also auch hier investieren. Von Nikon gibt es ein 12-24 mm Weitwinkelzoom - d.h. an der D 100 'wirkt' es wie 18 - 36 mm. Eine Super-Optik, mit zwei Nachteilen: Preis, und: sie ist nicht an den analogen Modellen zu verwenden, da sie nicht das ganze Kleinbildformat auszeichnet.
Nachteil: MakrobereichAufgrund ihrer Bauweise bieten digitale Spiegelreflexkameras im Makrobereich weniger als digitale Kameras mit integriertem Objektiv. Letztere erlauben es oft, bis auf wenige Zentimeter an das Aufnahmeobjekt heranzugehen. Bei der Spiegelreflex braucht man dazu z.B. ein Balgengerät. - Wer also gerne Pflanzendetails, Insekten oder andere kleine Dinge gross ins Bild bringen möchte, sollte dies bedenken.
Link zum ThemaAuf der Website der Uni Mainz gibt es unter dem Titel "Vergleichswerte zur Auflösung von chemischem Farb-Film (Kleinbild 36x24 mm) und digitalen Kameras" ausführliche Informationen zu diesen Thema.
http://www.uni-mainz.de/~sprec000/Digicam2.htmlAktuelle URL (Juni 2006):
http://sprec000.xardas.lima-city.de/Digicam2.html Außerdem findet man dort Informationen darüber, welche Auflösung für Ausdrucke verschiedener Größe ausreichend ist: "Auflösungen zum Fotodruck".
http://www.uni-mainz.de/~sprec000/Digicam6.html_____________________________
Wenn man einmal die fantastische Bildqualität gesehen und die faszinierenden Möglichkeiten der digitalen Spiegelreflex erlebt hat, dann will man so etwas haben ... Warnung:
hoher Suchtfaktor.
Eines fürchte ich eigentlich am meisten: Die nächste Generation der Digitaltechnik. - Von Canon gibt es ja bereits die EOS 1D, mit vollen 11 Megapixeln! Das erreicht schon fast Mittelformat-Qualität - im Kleinbildgehäuse. Allerdings ist die auch richtig teuer.