Ich finde schon, dass Eltern ganz bestimmt zum Thema Kinder und Giftkräuter dazugehören. Kinder müssen ja eigentlich - schon aus Gründen der Evolution - sehr gut und genau lernen können, wie man mit potentiell giftigen Dingen in der Umgebung umgeht. Das lernen sie aber natürlich von ihren Eltern - und bei den ganz kleinen ist man ja ständig dabei, und passt auf. Ich denke, dass es da schon losgeht - ob man panisch darauf achtet, dass das Wurm auf der Krabbeldecke bleibt und nicht in den "Dreck" (Rasen, Wiese, Weg) robbt, oder ob man manche Naturböden auch als Erlebnis zulässt.
Ich werde nie vergessen, wie mein Neffe mit ca. 3/4 Jahr Laub, gemähte Wiese, Ästchen, Erde usw. kennengelernt hat (war vielleicht nicht sein erstes Mal, aber halt ein Nachmittag, an dem ich ihn betreut habe). Sowas von aufmerksam, interessiert, immer wieder zur Bezugsperson gucken, wie die das findet, das war für uns beide ein wunderbares Erlebnis. Das Aha-Erlebnis für mich war dabei, dass er eben nicht unberechenbar gefährliches Zeug gemacht hat, sondern sehr genau darauf geachtet hat, wie ich das ganze in meiner Gestik und Mimik kommentiere.
Aber dazu können Eltern bestimmt noch viel mehr erzählen als Tanten....
Eins fällt mir noch ein - meine Nichten (10 und 12 Jahre) wollten im letzten gemeinsamen Urlaub unbedingt Wildkräuter sammeln und so zur Gestaltung des Speiseplans beitragen. Am ersten Tag hatte ich ihnen Schafgarbe gezeigt. Am nächsten Tag brachten sie diverse leckere Dinge, u.a. aber auch irgendwas, was sie für Schafgarbe hielten, was aber keine war (war irgendwas kamilliges, also nix giftiges). Die waren ganz schön erschüttert, dass sie das falsche gebracht hatten - ich hab ihnen dann auch noch erzählt, dass es richtig giftige Pflanzen gibt wie z.B. Eisenhut. Forthin wurde alles erst noch mal genau vorgezeigt, bis sie sich sicher waren. Auch da war das Ganze ein sofortiger Lernerfolg.