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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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|9|11|Aella, wir waren ähnlich faul heute und dann noch ein Ticken zu lange Im Ofen.  ::) (Nina in der Gartenküche)

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Autor Thema: Schaden an Veredelungsstelle (Apfel)  (Gelesen 4691 mal)

b-hoernchen

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Schaden an Veredelungsstelle (Apfel)
« am: 30. Mai 2015, 13:23:54 »

Hallo,

ein im letzten Jahr gekaufter Seestermüher Zitronenapfel auf M9 zeigt an der Veredelungsstelle (ca. 40cm über dem Boden) folgendes Schadbild:



Seitlich (vom Aufnahmestandort aus gesehen) hat sich eine richtig tiefe Kuhle gebildet, der Saftfluss ist gestört. Der Baum wächst schlecht und ich befürchte, dass ich ihn ganz verlieren werde.
Was kann ich tun?

Danke für eure Mithilfe!
das b-sorgte Hörnchen
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partisanengärtner

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Re:Schaden an Veredelungsstelle (Apfel)
« Antwort #1 am: 30. Mai 2015, 13:47:46 »

Kragenfäule??
Wenn es das ist kannst Du nichts mehr machen das ist zu weit fortgeschritten.
Bei geringerem Befall kann ausschneiden und behandeln mit Kupferhaltigem Mittel womöglich noch was retten.

Ich ahtte mal sowas an einem Berlepsch und falsch als Obstbaumkrebs diagnostiziert. Dank dem Forum bin ich jetzt der Überzeugung das es Kragenfäule war. Habe jetzt schon mehrere Fälle gesehen und glaube es unterscheiden zu können.

Damals habe ich es ausgeschitten und mit Kupferoxyd bepinselt. Der Baum lebt heute noch und trägt jedes Jahr gut. Ist schon viele Jahre her


Würde ich reklamieren. Der war schon infiziert als Du ihn bekommen hast.
« Letzte Änderung: 30. Mai 2015, 13:53:45 von partisanengärtner »
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Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel

b-hoernchen

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Re:Schaden an Veredelungsstelle (Apfel)
« Antwort #2 am: 30. Mai 2015, 13:55:29 »

Herzlichen Dank für deine Einschätzung, partisanengärtner!
Ist M9 nicht gegen Kragenfäule resistent?

Bei der entsprechenden Baumschule hatte ich damals vier Bäume gekauft. Alle haben oder hatten Probleme. Nr.1 ein Holsteiner Zitronenapfel hat nie ausgetrieben, beim Anschnitt zeigte sich ein dunkler Kern im Holz. Ein erfahrenes Forumsmitglied hat versucht durch Veredelung auf eine neue Unterlage etwas zu retten - schlug fehl.
Apfel Nr. 2 ist Gegenstand dieses Fadens. Nr. 3 und Nr. 4, zwei Renekloden, mickern entsetzlich vor sich hin.

Ich betrachte diese Baumschule als einen hoffnungslosen Fall.
« Letzte Änderung: 30. Mai 2015, 14:03:12 von b-hoernchen »
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Apfelmann

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Re: Schaden an Veredelungsstelle (Apfel)
« Antwort #3 am: 05. Juni 2015, 23:47:15 »

Als Möglichkeit

Alles Schadhafte rausschneiden und im Juli / August eine Brücke mit langen Reisern hineinveredeln,
oder
eine zweite Unterlage dazupflanzen und im Januar (bis März) hineinveredeln

zur Wundbehandlung feinsten Lehm verwenden

LG
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b-hoernchen

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Re: Schaden an Veredelungsstelle (Apfel)
« Antwort #4 am: 06. Juni 2015, 12:13:29 »

Danke für die Hilfestellung, Apfelmann!
Fürchte aber, zum Ausschneiden ist es zu spät. Der Oberteil des Baums hängt an einem seidenen Faden noch leitenden Basts... .

Vielleicht überlebt er bis Winter und dann Reiser schneiden, wenn's noch geht?
Würden die Reiser die Kragenfäule in sich tragen oder ist die wirklich ganz lokal begrenzt?

Und wichtig: Wie vermeide ich bei meinen Veredelungen, dass sich so eine Infektion einnistet? Vorbeugend spritzen mit Duaxo (wann?)?

Übrigens - die betreffende Baumschule hat auf meine Reklamation nicht reagiert.
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Apfelmann

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Re: Schaden an Veredelungsstelle (Apfel)
« Antwort #5 am: 06. Juni 2015, 13:40:08 »

Wenn der Baum am Ende ist:

Im Juli / August, wenn die Sonne brennt, Reiser schneiden und die Blätter von den Blattstielen abschneiden, mindestens die Hälfte des Stieles am Reis lassen,

in feuchte Tücher einschlagen und veredeln, oder veredeln lassen,
gute Baumschulen machen soetwas, muß vorher aber geklärt werden

Infos zur Kragenfäule, die auch mit Krebs verwechselt werden kann,

Gute Baumschulen gibt es leider nicht so oft

Hier noch ein paar Infos  zum Veredelm

LG
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b-hoernchen

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Re: Schaden an Veredelungsstelle (Apfel)
« Antwort #6 am: 06. Juni 2015, 21:29:32 »

Ehrlich gesagt, nachdem ich mir in deinem link sowhl die Infos zur Kragenfäule wie auch zum Obstbaumkrebs druchgelesen habe, denke ich jetzt eher, dass es doch Krebs ist (der ja auch durch einen Pilz verursacht wird).

Das Sicherste wäre wohl, den Baum zu entsorgen... .
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b-hoernchen

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Re: Schaden an Veredelungsstelle (Apfel)
« Antwort #7 am: 11. September 2015, 20:06:05 »

Update zum Schaden an der Veredelungsstelle des Seestermüher Zitronenapfels - Zustand heute:









Ich habe im Mai Mai/Juni begonnen den Baum mit einem systemischen Fungizid (Duaxo) zu behandeln - jeweils Volleinsprühen von oben bis unten und ganz besonders intensiv die Schadstelle behandelt, insgesamt 6 mal. Bereits nach dem zweiten Mal begann der Baum sichtbar zu treiben, die Fruchtansätze zu wachsen. Der dünne Faden noch lebenden Basts, der die Krone mit der Wurzel verband, wurde im Verlauf des Sommers zu einem Kallus, die Befallsstelle erscheint eingegrenzt.

Das Bäumchen hat vier Früchte zur Reife gebracht, ein Apfel hängt noch dran.
Kann man aus dem Ansprechen auf Duaxo einen Schluss ziehen, ob es sich um Kragenfäule oder Krebs handelt?

Wie würdet ihr weitermachen? Soll ich nach der Ernte des letzten Apfels die Duaxo-Behandlungen wieder aufnehmen?

Ich möchte den Baum gerne behalten, die Äpfel sind sehr lecker. Ist irgendetwas bekannt hinsichtlich einer Anfälligkeit von Seestermüher Zitronenapfel für Kragenfäule oder Krebs? Oder hat hier einfach die Baumschule geschludert und krankes Material verwendet, beim Veredeln nicht desinfiziert?



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Harberts

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Re: Schaden an Veredelungsstelle (Apfel)
« Antwort #8 am: 12. September 2015, 07:55:48 »

würde die Behandlung weitermachen. Es sei, es ist festzustellen, dass der Übeltäter ausgemerzt ist.

Hatte bei einem Topas auf M26 auch Kragenfäule.
Leider war mir das Problem bei dieser Kombination vorher nicht bekannt.
Hier mache ich der Baumschule den Vorwurf, so etwas in den Handel zu bringen.

Sicherte für mich die Sorte mit Kopulation gesunder Reiser auf ein anderes junges Bäumchen (Veredlungsstelle ca. 1.20 m hoch).

Der Ursprungbaum mickerte schon letztes Jahr vor sich hin. Diesen Sommer rodete ich den abgestorbenen Stamm.
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b-hoernchen

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Re: Schaden an Veredelungsstelle (Apfel)
« Antwort #9 am: 12. September 2015, 09:29:42 »

Du meinst also auch Kragenfäule?

Ich hatte zuletzt mehr auf Obstbaumkrebs getippt.
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Daniel - reloaded

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Re: Schaden an Veredelungsstelle (Apfel)
« Antwort #10 am: 12. September 2015, 09:38:46 »

Wenn Duaxo (Difenoconazol) tatsächlich gewirkt hat ist es difinitiv keine Kragenfäule. Die witd von einer Phytophthoraart verursacht und gegen diese Pilze sind Azolfungizide (zu denen auch Duaxo gehört) wirkungslos.
Beim Krebs müsstet ihr mir mal mit dem verursachenden Pilz auf die Sprünge helfen.
Übrigens ist kein Azol systemisch. Sie dringen ins Blatt ein, verteilen sich von Zelle zu Zelle und werden, wirkstoffabhängig, triebaufwärts transportiert (translaminare und teilsystemische Wirkung. Das was du also auf die Blätter gesprüht hast ist nie an der Veredelungsstelle angekommen. Entsprechend sollte eine gründliche Behandlung der Schadstelle am Stamm völlig ausreichen.
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Re: Schaden an Veredelungsstelle (Apfel)
« Antwort #11 am: 12. September 2015, 20:47:58 »

Hallo Daniel,

herzlichen Dank für deine Einschätzung.
Ich hab' mal zum Obstbaumkrebs gegoogelt (https://www.google.de/imgres?imgurl=https://www.landwirtschaftskammer.de/fotos/zoom/o/obstbaumkrebs.jpg&imgrefurl=https://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/pflanzenschutz/hausgarten/obst/obstbaumkrebs.htm&h=450&w=600&tbnid=jO55ghouz5kh2M:&tbnh=90&tbnw=120&usg=__EadOQPEWKbq_fF8OGt5FWTJo6xQ=&docid=6vzhun8gb2QaAM&sa=X&ved=0CCQQ9QEwAGoVChMIqL7205DyxwIVSQ4sCh1spAkG)
und dort schreiben sie, der verursachende Pilz wäre Nectria galligena.
Die Bilder auf der Seite ähneln sehr dem Schadbild an meinem Baum.

Das mit dem "systemischen Fungizid" hab' ich von der Duaxo-Verpackung "... ist ein systemisches Pilzbekämpfungsmittel. Der Wirkstoff dringt in die Pflanze ein und wird dort verteilt,...schützt vor beginnenden und stoppt vorhandene Infektionen".
Klingt doch gut- oder?

Dass der Wirkstoff nur über aufsteigende Bahnen verteilt wird und absteigende nicht erreicht, wusste ich nicht, ist aber interessant.

Da der Wirkstoff in Wasser nicht löslich ist, sondern zu einer Emulsion gefällt wird, habe ich mir schon übelegt, ob man zwecks besserer Benetzung der Befallsstelle vielleicht ein Tensid (Spüli etc.) zugeben sollte oder auf einen Wirkstoff umsteigen sollte, der voll wasserlöslich ist. Myclobutanil ist, wenn ich mich nicht irre, in Wasser klar löslich.
Meinst du, das macht Sinn?

Andererseits würde ein leicht wasserlöslicher Wirkstoff natürlich leicht durch Regen wieder weggewaschen.

Oder kennst du ein besser geeignetes Fungizid?
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Daniel - reloaded

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Re: Schaden an Veredelungsstelle (Apfel)
« Antwort #12 am: 13. September 2015, 12:04:05 »

Aaaaaalso:
1. natürlich wird kein Hersteller den Anwender (erst recht nicht Kleingärtner) mit der genauen Wirkungsweise verwirren. Die Packung wäre noch viel größer wenn die Begriffe wie "translaminar","akropetal" etc erklären wollten.  ;D
2. Duaxo klingt nicht nur von der Beschreibung gut, der Wirkstoff ist verdammt gut. Difenoconazol ist eines der momentan stärksten, breit einsetzbaren Azolfungizide. Da kann ein Myclobutanil nicht mithalten.
3. Netzmittel sind gut ABER: die Spritzbrühe läuft auch schneller ab. Das heißt also, dass du mit Netzmittel u.U. weniger Wirkstoff am Infektionsherd hälst als ohne. Emulsionen kriechen an sich recht gut, deshalb denke ich, dass in deinem Fall ein Netzmittel unnötig ist. Bei der Bekämpfung von Blattkrankheiten ist die Verwrndung hingegen vorteilhaft, da sich die Lösung dann gleichmäßiger verteilt und es hier ja auf eine vollständige Benetzung der gesamten Blattfläche ankommt.
4. Ein Wechsel auf Myclobutanil erscheint mir nicht sinnvoll weil die Wirkungsstärke und Kurativleistung von Difenoconazol einfach besser ist.
5. Einen besseren/wirksameren Plan hätte ich nur bei einem ausgeschnittenen Krebsgeschwür: fungizider Wundverschluss mit Tebuconazol oder Thiabendazol.
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cydorian

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Re: Schaden an Veredelungsstelle (Apfel)
« Antwort #13 am: 14. September 2015, 10:20:11 »

Empfohlen wir im Herbst und Frühjahr ein Kupferanstrich auf der Rinde mit einem Haftmittel. Kupferoktanat mit Wasserglas.
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Re: Schaden an Veredelungsstelle (Apfel)
« Antwort #14 am: 14. September 2015, 16:24:45 »

Daniel, herzlichen Dank für deine Ausführungen!

Meist du, man dürfte es wagen, evtl. nach Abschaben der abgestorbenen Borke, die Wunde mit dem puren Präparat einzureiben? Als Lösungsmittel verwendet der Hersteller anscheinend etwas von der Art Glykol/Propylenglykol (relativ viskos, mit Wasser mischbar)?

@cydorian: Danke, das wäre dann vielleicht nach erfolgter Ausheilung ein Schutz. Was ich mich sowieso frage, ob es eine einfache Möglichkeit gibt zu erkennen, wann der Pilz vollständig ausgemerzt ist. Kannst du ein Präparat auf Kupferoktanoat-Basis empfehlen?
Täte es Kupferkalk (Kupfersulfatlösung mit Calciumhydroxid verrühren bis vollständige Fällung von Cu-hydroxid und Ca-Sulfat) evtl. auch?
Oder Cu-Sulfatlösung mit Seifenwasser fällen, das wäre dann halt eine Mischung höherkettiger Cu-Alkanoate?
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