Bei Strasburger ist auch immer die Frage welche Ausgabe, da diese mitunter kräftig divergieren. Das Zitat dürfte aus der 34. stammen, die ich auch besitze. Aktuell ist AFAIk die 35. Die hab ich nicht gekauft, weil sie in der Gefäßpflanzensystematik deutliche Rückschritte hat - Umstellung von Ehrendorfer auf Kadereit, der nichts mehr erklärt, keine Probleme diskutiert, sondern nur das Konsenssystem wiedergibt. Da aber inzwische eh Peter Stevens die beste Quelle für Angiosperm Phylogeny ist, könnt ich mir den neuen für andere Probleme der Botanik abseits meines Fachgebiets zulegen. Die 34. klärt nämlich nicht, ob Palmen nun einer derzeitigen Konsens-Baumdefinition entsprechen.
Problematisch im Zitat sind die ..., ist also die Kürzung. Da ist nämlich ein Absatz dazwischen. Der Zuwachs im peripheren Bereich bezieht sich nämlich ausschließlich auf den Unterschied zwischen Nadelbäumen und Dikotyledonenbäumen und klammert somit andere Bäume definitiv aus.
Die Frage ist nur: Wenn ich sekundäres DW als Voraussetzung nehme, was sind dann Palmen? Der Strauchdefinition widersprechen sie. Stauden? Da sie verholzen: nein! Also was? Üblicherweise nennt man diesen Typ Schopfbäume (da gibts übrigens auch Dicots, etwa Lobelien, die von den üblichen Verhältnissen abweichen). Sind nun Schopfbäume keine Bäume?
Vielleicht kommen wir, wenn jede Wuchsform ausgeschlossen ist, zu dem Schluß, daß Palmen eben Palmen sind und Schopfbäume nicht existieren sondern auch Palmen sind, womit die vielzitierte Yuccapalme endlich kein Schwachsinn mehr ist sondern legalisiert - dann sind Lobelien und vielleicht gar Drachenbäume auch Palmen, Tillandsien sind dann Orchideen und Stapelien Kakteen und dann freuen wir uns alle