Nun bin ich aus England zurück und will berichten, was sich in Sachen Flora so getan hat:
Wald und Hecken waren zum Großteil noch nicht ausgetrieben. Zierquitten und manche Kirschen haben schon geblüht. Die Wiesen waren großteils saftig grün - schöner Kontrast zum hiesigen Heu-grau-braun.
In den Moors war der Ginster in voller Blüte, das alte Farnkraut vom letzten Jahr noch mit einem satten rostbraun dazwischen. Das ganze sehr eindrucksvoll bei Hagelschauer und Sturm, mit nassen Ponies und jeder Menge Schafen. Ginster gibt's auch häufig als Straßenhecken, sehr malerisch.
Auf allen Böschungen, Waldrändern, z.T. auf Feldern blühen massenhaft Osterglocken und Narzissen. Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblumen sind meist schon abgeblüht, Blaustern und Tulpen noch nicht ganz da. Traubenhyazinten in vielen Gärten massenhaft, aber kaum Krokusse.
Am Küstenpfad war's noch zu früh für die Frühlingsblüher, da ist April/Mai wohl die bessere Zeit. Aber spektakuläre Klippen mit Ginster, Leuchttürmen, allen möglichen Wasservögeln, Riffen usw. waren auch ganz ok.
Kamelien, Kamelien, Kamelien, die meisten in voller Blüte. Ohne Ende, fast ohne Größenlimit (drei Meter hoch ist ganz normal
), viele viele verschiedene Sorten, oft ganz entzückend gehegt und gepflegt.
Rhododendren zum Niederknienl. Die frühen, vor allem die riesigen, die z.T. bis 15 m hoch waren haben geblüht. Besonders in den großen Gärten wirklich ein Spektakel. Ich werde meinem Rhodo mal ein Bild zeigen und ihn ermahnen, sich ein Beispiel zu nehmen
Dazwischen immer wieder duftige Wolken von Azaleen in voller Blüte. Auch da wohl eher die frühen Sorten.
Magnolien meist auch in voller Blüte, ach ja und die Berberitzen und manche Mimosen auch schon beeindruckende Farbspiele.
Jede Menge immergrüne Bäume von beeindruckender Gestalt und Alter - aber die sind ja unabhängig von der Saison.
Und die vielen liebevollen Details in Reihenhaus-Gärtchen, öffentlichen Parks oder in der Rabatte vorm Museum. Außerdem für Ideen, einen Garten zu strukturieren eine sehr gute Jahreszeit, gerade weil oft noch nicht viele Hingucker da sind.
Wenns in Südengland nicht so vieles andere zu besichtigen gäbe, könnte man Wochen alleine in den Gärten verbringen. Aber Kathedralen (mit Chorprobe), Neolithische Monumente, Museen, Landschaft etc. sind einfach auch sehr toll.
Fazit: der Urlaub war zu kurz, die Jahreszeit war gut für die Gärten (für den Frühling wäre wahrscheinlich April/Mai noch mehr los, aber da ist ja auch zuhause schon alles ganz toll - etliche Gärten sind aber im März noch zu) und der heiß ersehnte Frühstart in den Frühling ist damit gelungen. Für die übrigen Tourismus-Attraktionen definitiv Nebensaison - ich find das gut wenn nicht so viele Leute unterwegs sind und kann damit leben, wenn nicht jede Fish & Chips Bude geöffnet hat. Am Coast Path waren zum Teil die Klippenputzer (Freiwillige für den National Trust) unterwegs - das gibts sicher auch nur im Frühling.