Auch ich kann ein Lied von schwerem Boden singen (irgendwo hatte ich das schon einmal mit einem größeren Beitrag getan).
Es gibt tatsächlich nur zwei Methoden, den Zustand kompakter Bodenstrukturen, sei es Lehm, Ton oder Schluff (= ein Sediment üblicherweise zwischen Fein- und Grobton), zu ändern: Veränderung der Struktur durch Zuschlagstoffe (grober Sand, Splitt, Kies, Schotter, in mäßigem Ausmaß Humus) oder durch eine intensive Dauer-Bepflanzung und damit Durchwurzelung. Der Humuseintrag erfolgt auf ganz natürliche Weise bei einer Dauermulchung (was optisch oftmals nicht sonderlich schön wirkt, es sei denn, der Mulch wird durch Rindenmulch abgedeckt).
Die Dauer-Bepflanzung mit Gehölzen und Stauden muss sich anfänglich nach robusteren Sorten ausrichten und dem Pflanzloch muss selbstredend besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, um das Einwachsen zu erleichtern. Haben die Gewächse erst einmal Fuß gefasst, geht alles von alleine.
Leider versäumt man es, so auch ich, nach dem Hausbau den oftmals verdichteten Gartenbereich tiefgründig aufzulockern. Das kann durch Pflügen geschehen (wobei ich wegen des Bodenlebens nicht so ängstlich wäre, denn das kommt innerhalb kürzester Zeit wieder, sonst blieben ja auch viele Äcker ertragsarm) oder durch tiefgründiges Aufreißen mittels eines Dorns. Nur: Das ist eine vorübergehende mechanische Lockerung, die allenfalls das Einwachsen der Pflanzen erleichtert. Zwei regennasse Jahreszeiten genügen, den Boden in seinen Urzustand zurückzuversetzen. Auch mit Kartoffeln bin ich mehrmals kläglich gescheitert. Nach der Ernte und nach einem Winter war das Kartoffelbeet so kompakt wie zuvor. Die Gründüngung hat ebenso wenig gebracht.
Für großartige Bodenstrukturverbesserung ist es in Alices Fall vermutlich zu spät. Das aber ist kein Grund, zu verzweifeln. Jedes Pflanzloch mit grobem Sand anreichern, obenauf mulchen und den Rest der Natur überlassen. So Alice empfindlichere Pflanzen setzen will, kann sie ja den Boden großflächiger austauschen.
Einige lehmverträgliche Gehölze, als optische Strukturgeber des Garten und wichtige Helfer bei der Bodenstrukturveränderung durch Wurzeln und Schattenbildung, seien hier aufgelistet:
Bäume (darunter befinden sich einige, die sich wunderbar als Hausbaum eignen würden):
Acer, Aesculus, Betula, Carpinus, Crataegus, Ilex, Laburnum, Magnolia, Malus, Prunus, Quercus, Salix, Sorbus, Tilia
Sträucher: Berberis, Chaenomeles, Cornus, Cotinus, Cotoneaster, Cytisus, Deutzia, Forsythia, Genista, Hamamelis, Hibiscus, Hypericum, Lonicera, Mahonia, Philadelphus, Pyracantha, Ribes, Rosa, Spirea, Viburnum, Weigelia.