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News: Wer sich in die Taxonomie begibt, kommt darin um! (pearl)
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|2|6|Wer sich an das Absurde gewöhnt hat, findet sich in unserer Zeit gut zurecht. (Eugène Ionesco)

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Autor Thema: Quittenvermehrung  (Gelesen 21926 mal)

brennnessel

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Quittenvermehrung
« am: 18. Februar 2004, 09:10:05 »

Habe eine alte sehr robuste Apfelquitte in meinem Garten. Solche waren hier früher bei vielen Bauernhäusern zu finden (alte Heilpflanze!), jetzt aber kaum mehr...... Der Baum trägt fast jedes Jahr soviele Früchte, dass ich einen Großteil herschenken kann.
Wie kann man eine Quitte am leichtesten vermehren? Oft sind schon Sämlinge unter dem Baum aufgegangen. Mein Baum ist wohl auch so was, denn unter den alten Bäumen in den Bauern-Hausgärten gab es immer Kolonnien davon. Das dauert dann aber meist sehr lange, bis man da einen fruchtenden Baum bekommt. Drum frage ich, ob man davon auch Steckhölzer zum Bewurzeln bringen könnte....
Vielen Dank und lieben Gruß Lisl


[edit: hab den Titel korrigiert, Iris]
« Letzte Änderung: 18. Februar 2004, 22:05:33 von Iris »
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cimicifuga

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Re:Qittenvermehrung
« Antwort #1 am: 18. Februar 2004, 10:02:28 »

Normalerweise werden Quitten veredelt. Aber Steckholz wäre sicher eine interessante, weniger komplizierte Metohde - das interessiert mich jetzt auch :D
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bernhard

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Re:Qittenvermehrung
« Antwort #2 am: 18. Februar 2004, 11:17:20 »

hallo zusammen,

die quitte ist da nicht wählerisch. möglich ist vieles. seit über 2000 jahren (das ist schriftlich überliefert) machen sie die menschen schon diese gedanken. und wie man sieht, nach wie vor aktuell :D

samen: gut möglich, allerdings nicht sortenecht, überraschung aber nicht ausgeschlossen, es kann zu guten zufallssämlingen kommen, samen auswaschen und am besten im freiland ausbringen. oder: stratifikation (2 wochen warm nach der ernte, anschl. 4 monate kalt) dann ausbringen.

veredlung: dies gewährleistet die weiterkultur alter bzw. neuer selektionen. veredelt wird auf weißdornunterlagen (sollten wegen feuerbrand nicht mehr gemacht werden) oder eben auf quittensämlinge selbst oder sorbus aucuparia. sommer: okkulation; frühjahr: geißfuß oder kopulation

wurzelausläufer: auch das ist möglich. die eigenschaften der mutterpflanze werden übernommen. bei veredlung natürlich die eigenschaften der unterlage.

abrisse
: auch möglich. die quitte wird dazu auf den stock gesetzt. sie treibt dann kräftige junge triebe. dann wird angehäufelt, wenn die jungen triebe ca. 30 cm lang sind. es kommt zur bewurzelung und die bew. triebe können vom mutterwurzelstock getrennt werden.

absenker sing genaus möglich!

steckhölzer: in lockeres substrat stecken und gut feucht halten. wie das konkret bei cydonia läuft, weis bestimmt der sepp ! könntest du da näheres zu erzählen?
« Letzte Änderung: 19. Februar 2004, 08:08:39 von bernhard »
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Konstruktiven Gruß,
Bernhard

bernhard

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Re:Qittenvermehrung
« Antwort #3 am: 18. Februar 2004, 11:22:24 »

dazu möchte ich nochmal allen quittenbegeisterten, oder jenen die es werden möchten, das buch quitten von monika schirmer ans herz legen! mehr lektüre, gehölzkundliche information und rezepte und und und zu cydonia oblonga kann man sonst wohl nur schwer finden!
« Letzte Änderung: 18. Februar 2004, 11:22:46 von bernhard »
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Konstruktiven Gruß,
Bernhard

Sepp

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Re:Qittenvermehrung
« Antwort #4 am: 18. Februar 2004, 21:50:41 »

Bei Steckholz zitier ich erst mal aus Bärtels "Gehölzvermehrung":
"Wird vor dem Eintritt starker Fröste von den Veredelten Unterlagen gewonnen und mit Astring geschnitten. Schneidet man 40-50cm langes Steckholz, bekommt man gerade, gut zu veredelnde Unterlagen. Vor dem Stecken im Frühjahr auf Beete taucht man gegen Wurzelkropf in einen 0,75%igen Ceresanbrei."

So, jetzt mal auf brennessel bezogen, da Bärtels von Unterlagenvermehrung spricht:

Starke, letzjährige Äste mit Astring von deiner Edelsorte schneiden, auf ca. 20cm auf ein Auge einkürzen und in frostfreien, tiefgründigen, am besten locker-sandigen Boden so tief stecken, dass ca. 5cm herausschauen.
Die Wurzelkropfbehandlung kann man sich wohl sparen.

Der Astring muss bei Quitte wohl am Steckholz bleiben, aus diesem bilden sich die Wurzeln!

Falls Rebwachs zur Verfügung steht: das obere Drittel darin tauchen, bewahrt das Steckholz vor Austrocknung.

Wenn du jetzt stecken willst, wäre ein Frühbeet vielleicht sinnvoll, ansonsten kann man die Hölzer im Kühlschrank in einer Plastiktüte mit lagern oder in feuchten Sand einschlagen.

Schneiden würde ich sie auf jeden Fall jetzt.

Grüsse,
Sepp
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brennnessel

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Re:Quittenvermehrung
« Antwort #5 am: 19. Februar 2004, 20:27:24 »

danke, alle zusammen! Hab heute schon mal einen Dank losgelassen, der ist aber wohl durch das in letzter Zeit öfters streikende aon hopsgegangen!
Da bietet sich ja allerhand zum Ausprobieren an!
"Auf den Stock setzen" käme mir gar ein wenig radikal vor, um dann ein paar neue Stockausschläge bewurzeln zu lassen.... ::) !!! Ist auch nicht nötig, weil auch so gerade wieder einige dran sind. Habe die schon mit Gartenerde versehen.......
Ist bei" mit Astring" gemeint, dass man den jungen Ast schneiden muss und nicht "aus der Achsel reißen" soll ?
Grüsse aus dem Salzkammergut Lisl
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bernhard

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Re:Quittenvermehrung
« Antwort #6 am: 20. Februar 2004, 07:56:18 »

hallo lisl,

Zitat
Auf den Stock setzen" käme mir gar ein wenig radikal vor, um dann ein paar neue Stockausschläge bewurzeln zu lassen...

diese methode ist wohl eher für erwerbsgärtner gedacht, die entsprechend große quartiere für solche pflanzen haben. oder für private die einfach mal so eine schöne quitte "opfern" können ;) .

Zitat
Ist bei" mit Astring" gemeint, dass man den jungen Ast schneiden muss und nicht "aus der Achsel reißen" soll ?

ob reissen oder schneiden ..... ich weiß schon was du meinst. wenn man den trieb abreißt, würde auch noch der "kegel", der den trieb im ast "verankert" mitherausgehen...... schaden kanns wohl nicht. obwohl auch hier ein sauberer schnitt seine vorteile hat.

jedenfalls schneidet man ja sonst so, dass der astring am gehölz bleibt, um baum- und gehölzschnittregeln zu folgen. in diesem speziellen fall soll der astring am trieb und nicht an der mutterpflanze bleiben. das indiziert natürlich einen sehr stammnahen schnitt. aber gut: bei letztjährigen trieben bleiben die schnittwunden klein.
« Letzte Änderung: 20. Februar 2004, 07:56:52 von bernhard »
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Konstruktiven Gruß,
Bernhard

brennnessel

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Re:Quittenvermehrung
« Antwort #7 am: 20. Februar 2004, 08:41:05 »





diese methode ist wohl eher für erwerbsgärtner gedacht, die entsprechend große quartiere für solche pflanzen haben. oder für private die einfach mal so eine schöne quitte "opfern" können ;) .


?

Nein, bei aller Nächstenliebe, ich könnte meine Lieblingsquitte (= einzige) für ein paar Vielleicht-Quittenkinder nicht opfern !!! ;)
Da der Baum voriges Jahr eh so viele Neutriebe machte, kann ich ja am nächsten "Frucht-Tag" mal ein wenig üben......... wenn der Nachbar, ein gelernter aber altmodischer, Obst-und Gemüsegärtner, grad nicht herüber schaut ....!!!!! Für den behandle ich meine Bäume immer ein wenig zu brutal.... :-[ LG Lisl

.
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Sepp

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Re:Quittenvermehrung
« Antwort #8 am: 20. Februar 2004, 09:01:53 »


Ist bei" mit Astring" gemeint, dass man den jungen Ast schneiden muss und nicht "aus der Achsel reißen" soll ?

Der wird geschnitten, und zwar so, wie Bernhard es sagte, ganz nahe am Stamm.
Der Astring enthält viele Reservestoffe und ist bei der Steckholzvermehrung von nur wenigen Gehölzarten wichtig (Platanus z.B.).
Normalerweise braucht man ihn nicht.

Grüsse,
Sepp
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brennnessel

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Re:Quittenvermehrung
« Antwort #9 am: 20. Februar 2004, 10:19:30 »



Der wird geschnitten, und zwar so, wie Bernhard es sagte, ganz nahe am Stamm.
.o.k. Männer, das mache ich ;) !!!! Danke! Lisl
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Tolmiea

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Re:Quittenvermehrung
« Antwort #10 am: 22. April 2004, 11:42:24 »

Also der nette türkische Bauer in Aspendos hat für eine roh essbare Quitte nicht etwa mit meinem Messer Steckhölzer von den Ästen geschnitten, sondern ist extra ins Haus, und hat dann mit einer riesen Machete, ganz tief unten am Boden einige ganz bestimmt ausgesuchte Basaltriebe abgeschlagen. Auf was er da geachtet hat war aufgrund der Sprachschwierigkeiten nicht eruierbar, aber sicher nicht unwichtig, denn er hätte einfach auch einige leicht zugängliche äußere Bodentriebe nehmen können. Hatte schon Angst dass er sich seinen Strauch ruiniert.

Ja, und *jubel*, ein Steckholz ist was geworden, UND hat auch tatsächlich, wie ich grad feststelle, jetzt diesen Winter überlebt und beginnt aus mehreren Augen zu treiben :) :) :)

liegrü g.g.g.
« Letzte Änderung: 22. April 2004, 11:45:44 von Tolmiea »
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Iris

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Re:Quittenvermehrung
« Antwort #11 am: 25. April 2004, 18:04:36 »

Na, das klingt ja erfreulich, gratuliere dir, Tolmi :)! Dass der Aspendolo die Basaltriebe genommen hat, hat vermutlich den Grund, dass sie in ihren Anlagen schneller dazu neigen, Wurzeln zu machen und hoch zu wachsen. Es sind sicher vegetative Triebe, die nicht fruchten, sondern immer nur treiben wollen.

Grüße
Iris
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brennnessel

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Re:Quittenvermehrung
« Antwort #12 am: 24. September 2004, 14:41:09 »

Tolmie, was wurde aus deinem türkischen Steckholz ?

LG Lisl
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brennnessel

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Re:Quittenvermehrung
« Antwort #13 am: 17. Oktober 2004, 22:42:22 »

Tolmie, was wurde aus deinem türkischen Steckholz ?
??? ??? ???
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Cantillation

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Re:Qittenvermehrung
« Antwort #14 am: 16. Juni 2010, 09:06:41 »


wurzelausläufer: auch das ist möglich. die eigenschaften der mutterpflanze werden übernommen. bei veredlung natürlich die eigenschaften der unterlage.


Hallo , wir haben einen großen Garten mit Obstbäumen, aber ich habe so gut wie keine Ahnung. Und so habe ich das auch mit den Wurzelausläufern nicht verstanden.

Letztes Jahr ist unsere Quitte zur Erntezeit massiv gebrochen und ich habe sie zum Herbst stark runtergeschnitten. Ist auch nichts passiert: Viele neue Astauschläge, etc. Sie ist jetzt ungefähr zwanzig Jahre alt.

Trotzdem ist sie übel zugerichtet. Jetzt kommen viele Triebe aus dem Boden.

Kann ich nicht einfach ein, zwei wachsen lassen, und auf Früchte hoffen.

Eine Veredelung hab ich nie erkannt, aber wahrscheinlich gibt es ja eine??

Wäre dankbar für eine Antwort, Hilfe!!

Gruss und beste Wünsche
C

« Letzte Änderung: 16. Juni 2010, 09:19:44 von Cantillation »
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