Mit "Rosen-Olymp" meine ich eine Gruppe von Leuten, die in der Vergangenheit teilweise sehr verdienstvolle Arbeit geleistet haben
und die internationale "Rosen-Bürokratie".
Aber diese Diskussion, welche alten Sorten "erhaltenswert", "wichtig" oder "interessant" sind, geistert ja schon seit längerer Zeit immer wieder durch Foren, Bücher und Diskussionen...
Mittel- und langfristig sehe ich da große Gefahren für die (Rest-) Bestände und die Gesamterhaltung der großen Sammlungen heraufziehen, wenn´s erstmal eine "offizielle" (aber vor uns normalen,
nicht prominenten Rosenliebhabern geheim gehaltene) Liste "erhaltenswerter" bzw. "nicht erhaltenswerter" Sorten gibt...
Die finanzielle Situation der Rosarien ist eh schon schlecht und der Druck derjenigen, die gerne möglichst viele ihrer Neuzüchtungen dort sehen möchten, bestimmt jetzt schon sehr groß.
Wie bei allen anderen Merkwürdigkeiten, die in der Welt passieren, muß man sich auch hier fragen: Cui bono? - Wem nützt es?
Natürlich müssen auch die jetzigen Neuzüchtungen erhalten und dokumentiert werden, aber doch bitte nicht auf Kosten unseres Weltkultur- und Biodiversitätserbes!
Es gibt in manchen Gegenden sehr günstig Land zu kaufen, Arbeitskräfte und dazu noch Zuschüsse in tourismusrelevante Projekte: Warum tun sich nicht einige der großen Rosenschulen zussammen und gründen neue, zusätzliche Rosarien? Die könnten ja in relativer räumlicher Nähe zu den vorhandenen gebaut werden, um auch vom Touristenstrom mit zu profitieren und sind dann eben für Rosen von 1990 bis ... Zusätzlich könnte eine Reihe früherer Züchtungen, z.B. wichtige Elternsorten, dort a u c h angepflanzt werden und damit wäre dann eine gewisse Kontinuität gesichert.
Das Kapital dazu hätten die meisten Großbetriebe ganz sicher. Aber solange sie teilweise nicht mal ihre eigenen, alten Züchtungen in ihre Schauanlagen integrieren oder auch nur einzelne Mutterpflanzen davon
aufbewahren, kann man derart vorausschauendes Handeln sicher nicht von ihnen erwarten...
Umso wichtiger ist es, die großen Sammlungen k o m p l e t t zu erhalten und alle Versuche, die dortigen Bestände zu selektieren und durch Neuzüchtungen zu ersetzen, von Anfang an abzuwehren.
Was mich u.a. daran besonders ärgert, ist, daß Rosen ja eigentlich was Wunderschönes sind, mit dem man sich zwecks Rekreation beschäftigt...Es gibt soviele Schweinereien und Ungerechtigkeiten und globale Gefahren, um die man sich eigentlich viel mehr kümmern müßte und statt dagegen anzugehen muß man sich dann mit größenwahnsinnigen Möchte-gern-Göttern rumärgern, die für uns und alle kommenden Generationen festlegen wollen, was "wertvoll" ist und was nicht
Aber man muß eben da aktiv werden, wo das Leben einen gerade hingestellt hat und ich bin sicher, daß auch das einen Sinn hat...