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[Gartenwölfin]

Hallo,

ich hoffe, ich habe hier das richtige Unterforum erwischt, also lege ich mal los 
Ich habe zwei Paprikapflanzen bei mir stehen, die inzwischen 35-45 cm hoch sind und (in meinen Augen) sehr gesund aussehen. Beide haben um die 10 Blüten gebildet, jedoch wurden nur zwei Früchte gebildet. Bei beiden Pflanzen war es die Königsblüte, alle anderen haben (sind dabei) die beiden nach dem Abblühen abgeworfen.

Umweltinfo: Beide Pflanzen stehen noch im Haus, werden aufgrund von Trauermücken von unten angegossen und erhalten rund 6-7 Stunden direktes Sonnenlicht am Tag (dennoch recht hell wenn nicht direkt beleuchtet). Gedüngt wird über stark verdünnten Flüssigdünger im Wasser, rund alle zwei bis drei Wochen. Eine der beiden Paprika teilt sich ihre Erde mit einer Tomate, die im Gegensatz zu den Paprikas eifrig am Früchte bilden ist und zurzeit schätzungsweise 50-100 reifende Früchte trägt. Die Tomate beschattet die Paprika nicht(!).
Beide Paprikas haben ihr Wachstum seit der Frucht stark verlangsamt (davor wuchsen sie rund 1 cm/Tag), es geht aber noch voran und auch neue Knospen, wenn auch sehr kleine, kann ich inzwischen wieder sehen. Eine der beiden wurde vor ein paar Wochen (ungünstigerweise während die Frucht schon hing) in einen größeren Topf gesetzt, diese weist auch leicht hellere Pigmentierungen an den ältesten Blättern auf.
Beide Pflanzen werden 1-2 Mal täglich per Pinsel bestäubt.

Meine Frage wäre, wie ich weiter verfahren sollte? Ich las davon, sämtliche Blüten abzubrechen um das Blattwachstum zu stimulieren, damit sie mehr Energie haben, dennoch habe ich (als Laie) nicht das Gefühl, dass zu wenige Blätter vorhanden sind. Ich würde gerne erfahren, was andere über die Situation meiner Paprikas denken: Ob es womöglich an zu stark schwankenden Temperaturen liegt und es den Paprikas vielleicht sogar so früh im Wachstum zu heiß ist? Oder ob regelmäßige Trockenheit ein Problem sein könnte (auch wenn ich nicht glaube, dass das der Fall ist - welken passiert mir nur etwa 1x die Woche)?
Hat da vielleicht jemand eine Idee, was man da machen könnte oder ob man überhaupt was machen sollte? 

Vielen lieben Dank und wölfische Grüße,
Gartenwölfin

P.S.: Die Topfpflanze im Bild steht da nur für das Foto

[Amur]

Die Dinger sind zwar hoch aber recht schwindsüchtig weils ihnen zu warm bei dem vorhandenen Sonnenlicht ist. Weniger Temperatur, mehr Sonne und mehr Dünger. Stell sie raus in die Sonne (erst langsam an die Sonne gewöhnen), wenn nicht gerade eine ganz kalte Nacht im Anmarsch ist und gib öfter mal den Dünger.

[Gartenwölfin]

Mehr Dünger? Ich hörte Paprikas mögen nicht viel Dünger bei der Fruchtbildung, aber ich werde es dennoch ausprobieren 
Danke für den Tipp, ich schau mal was dabei wird, danke 

[Marianna]

Bei meinen Paprika entferne ich die Königsblüte immer, aber da gibts anscheinend verschiedene Meinungen. Die Frucht ist auch schon ziemlich groß - meine fangen gerade erst an, Blüten zu bilden. Wo stehen sie denn? Vielleicht ist es draußen zu kalt bzw. drinnen keine Insekten zur Bestäubung da

[Marianna]

Wer lesen kann ist klar im Vorteil... dann tippe ich auch mal auf Dünger

[ringelnatz]

Ich denke, dass die Pflanzen einfach noch recht klein sind, um viele Früchte zu tragen. Hatte letztes Jahr das Problem mit meinen Paprikas im Gewächshaus, dass sie teilweise nur 1-2 Früchte trugen und nicht mehr gewachsen sind, einfach, weil sie noch zu klein waren für mehrere Früchte.
Da es noch recht früh ist, lohnt es sich sicher noch etwas zu warten, bis man die ersten Früchte dran lässt.
Bzgl. Licht schließe ich mich meinen Vorrednern an! Es kann gar nicht genug sein!

[Gartenwölfin]

Danke für die vielen Antworten, ich werde mein Bestes versuchen um das Erstjahr ein erntereiches Jahr zu machen, hihi, ich freu mich schon drauf

Link entfernt!¹[/b]3484403#msg3484403 date=1588963389]
Die Frucht ist auch schon ziemlich groß - meine fangen gerade erst an, Blüten zu bilden.

@ Marianna: Was die Größe der Frucht betrifft, liegt es einfach daran, dass hier jemand sehr, sehr ungeduldig war und die Pflanzen schlicht und ergreifend sehr früh vorgezogen hatte - ich bekenne mich schuldig   
¹min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht

[Rieke]

Lies mal in Deinem Botanik-Lehrbuch unter dem Stichwort "etioliert" nach, die beiden Paprikas sind da gute Beispiele für 

[Gartenwölfin]

Welch schlaues Wort, ja ich hatte bereits davon gehört. Aber wenn ich das richtig lese, können sich Pflanzen davon erholen und sich selbst wieder verstärken, also gibt es ja noch Hoffnung

[Felcofan]

also, darf ich aus Neugierde (und als frisch gebackene Erst-Paprika-Besitzerin) nochmal zusammenfassen:

Paprika mögen Nährstoffe (ähnlich wie Tomaten?)

und damit sie nicht gleich stagnieren, die frisch gesetzten Pflänzchen,

erstmal wachsen lassen,
und
Blüten abknipsen,
erst nach ordentlich Zuwachs dranlassen?


bin ich auch mal gespannt,

toitoi,
F

[thuja thujon]

Ich sehe das etwas anders. Etioliert ists für mich nicht, da wären auch größere Blätter zu sehen.

Wie ich das aktuell einschätze: Die Paprika sind halbwegs gut gewachsen, für Indoor sogar wie üblich nichts falsch gemacht. Dann kam die Königsblüte und die erste Frucht, die raubt bei manchen Sorten schon einiges an Energie, was sich in für knapp eine Woche stagnierendem Wachstum zeigt. Normalerweise...

Nun kamen aber die Trauermücken dazu, fressen die Wurzelspitzen ab die für die Nährstoffaufnahme zuständig sind, so kann die Pflanze den Dünger nicht richtig aufnehmen und deshalb die gelben Blätter, die Nährstoffmangel anzeigen. Zudem summiert sich der Wachstumshemmende Effekt der Fruchtbildung auf, so das in Verbindung mit Nährstoffmangel die Pflanzen umgeschaltet haben auf lass die Samen bzw die Königsfrucht ausreifen und ordne alles andere unter. Deswegen fallen die neuen Blüten ab, der Wuchs stagniert, die Blätter hängen schlaff weil die Planzen wegen der angefressenen Wurzeln nicht nur unter Nährstoffmangel leiden, sondern auch unter Wassermangel in der sowieso zu trockenen Zimmerluft.

Ich würde ein Insektizid gegen die Trauermücken einsetzen, zudem einen Blattdünger wie Harnstoff geben gegen den Nährstoffmangel und 1-2 Wochen nach der Ausschaltung der Trauermückenlarven sollten die Wurzeln auch wieder normal arbeiten können so dass die Pflanze die Nährstoffe aus dem Boden verwerten kann. Das zeigt sich in wieder grün erscheindenm Neutrieb und einem allgemein fitterem aussehen der Pflanze. Kurz darauf werden auch wieder die Blüten dran hängen bleiben.

Ansonsten: wenns warm genug ist, die Pflanzen langsam ans ungefilterte Sonnenlicht gewöhnen und nicht weiter hinter der Fensterscheibe in der trockenen Wohnungsluft foltern, sondern raus ins Freie damit.

PS: gute Blumenerde macht sich in solchen Momenten bezahlt und lassen die 3€ mehr in ein anderes Licht rücken.

[Gartenwölfin]

Oh je, da kommt ja einiges auf mich zu x.x
Aber gut, ich werde es versuchen. Zu den Trauermücken hat man mir ein Insektizid im Gartengeschäft tatsächlich nicht empfohlen, da es Gemüsepflanzen sind. Nematoden aufgrund meiner geringen "Beetgröße" ebenfalls, also habe ich bisher rein mit Gelbtafeln und unten angießen gearbeitet. Das klappt auch mit merklich weniger Trauermücken, allerdings würde ich behaupten, nicht so gut wie es vielleicht sollte, da werde ich wohl etwas nachhelfen müssen.
Nach einem Blattdünger kann ich mich gerne umsehen, mit einem Insektizid muss ich nochmal gucken, ich will ja nix falsches geben  Den Gemüsedünger kann ich dann gerne auch etwas häufiger geben.
Was das nach draußen stellen betrifft, steht mir leider nicht allzu viel Platz zur Verfügung und in einem kleinem Experiment, in dem ich mir den Unterschied genauer ansehen wollte habe ich ganz bewusst eine Pflanze nach drinnen gestellt und nur die andere für nach draußen geplant. Natürlich würde ich mir jetzt Sorgen machen, würde die "Innenpflanze" das gar nicht überstehen. Was meinst du, ist es noch im Bereich des Möglichen oder ein absolutes No-go? Müsste dann häufiger gießen und Türen bzw. Fenster auflassen. Ich will sie ja eigentlich auch nicht quälen. :/

[Rieke]

Ich hatte bei überwinternden Pflanzen dieses Jahr sehr viele Trauermücken. Ich habe die mit dem Staubsauger unter Kontrolle gebracht. Ich habe 2-3 Wochen lang möglichst täglich alle herumfliegenden Trauermücken eingesaugt. Man kann sie aufscheuchen, wenn man den Topf erschüttert.
.
Gegen Lichtmangel hilft eine Pflanzenleuchte. Dank LED ist das auch nicht mehr so teuer bei der Anschaffung und im Stromverbrauch. Was da für Dich geeignet wäre, da können Dir sicherlich andere im Forum noch was zu schreiben.

[Gartenwölfin]

Danke für den Tipp, allerdings gibt es da ein Problem: Ich habe nämlich keinen Staubsauger Und mim Besen funktioniert es vermutlich nicht  Tatsächlich habe ich mir jetzt Nematoden bestellt und ein paar Pflanzen weggeschmissen die sowieso etwas kümmerlich waren.
Zur LED-Lampe: tatsächlich habe ich eine die ich auch benutze, allerdings ist es eine kleine, die man ans Fensterbrett klemmt und dafür ist die Paprika leider schon zu groß. Aber mit ein bisschen Panzerband und Tesa lässt sich da vielleicht ein Konstrukt basteln, ich denke mir mal etwas aus
Und für alle Neugierigen bzw. Leute die dies genauer identifizieren können, hier ein Bild von Trauermückenlarven (zumindest glaube ich dass welche sind Falls es doch andere Schädlinge sind, bitte mal fix melden xD )

[cydorian]

Ja, die sehen nach Trauermückenlarven aus.