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News: Man wird doch auch mal inkonsequent sein dürfen! (Staudo)
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News: Man wird doch auch mal inkonsequent sein dürfen! (Staudo)

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Autor Thema: Okulieren  (Gelesen 33926 mal)

mensa

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Re:Okulieren
« Antwort #15 am: 23. Juli 2006, 13:12:24 »

@ maxillis
Ich habe heute schon mit allen was mir unterkahm T-Schnitt geübt. Es löst sich das Kambium vom weisen Holz. Wenn ich jetzt ein OkulatAuge hineinsetzten würde, entsteht eine Verbindung mit dem Kambium des Auges auf das Holz der Unterlage.
Ist das richtig ?
Danke für deine Hilfe
mensa
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maxillis

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Re:Okulieren
« Antwort #16 am: 24. Juli 2006, 11:21:43 »

hallo mensa,

irgendwie verstehe ich dich nicht wirklich....

Zitat
Es löst sich das Kambium vom weisen Holz.

Das Kambium soll sich doch nicht lösen!
Das Auge vom Reis muss herausgeschnitten werden und die Rinde der Unterlage muss gelöst werden...


Zitat
Wenn ich jetzt ein OkulatAuge hineinsetzten würde, entsteht eine Verbindung mit dem Kambium des Auges auf das Holz der Unterlage.
Ist das richtig ?

Ja so könnte man es sagen... Zwischen dem Auge und der Unterlage befinden sich die Leitungsbahnen der Pflanzen, das so genannte Kambium...

mfg maxillis
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mensa

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Re:Okulieren
« Antwort #17 am: 28. Juli 2006, 10:29:36 »

Hi
Ich rede jetzt nicht vom Auge, ich rede von der Unterlage an der der T-schnitt gemacht wird.
Die Unterlage besteht aus 3 Sachen.
Rinde 1 mm, Kambium 1mm, Holz 2 cm Durchmesser.
Beim üben habe ich bemerkt, daß sich nicht die Rinde vom Kambium löst, sondern die Rinde mit Kambium vom Holz.

Außerdem durchtrennt man ja beim T-Schnitt Rinde mit Kambium.

Das Auge wird demnach auf das Holz der Unterlage aufgesetzt.
Ist das jetzt richtig ?

Beste Grüße und Danke.
mensa
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mujtuun

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Re:Okulieren
« Antwort #18 am: 29. Juli 2006, 01:05:49 »

Moin,

zum Thema "Okulieren" kann ich mal aus eigener Erfahrung berichten. Vorweg sollte ich vielleicht sagen, dass ich alles andere als ein Gartenexperte bin.

Vor einigen Jahren habe ich öfter mal laut darüber nachgedacht, dass ich gerne einmal das Veredeln von Bäumen ausprobieren wollte. Jemand hörte diese Laute und schenkte mir ein Buch über das Veredeln.

Das Okulieren erschien mir am einfachsten und am effektivsten. Man braucht wenig "Edelmaterial" und kann gleich mehrere Versuche an einem Baum durchführen.

Hippe und Okulations-Schnellverschlüsse hatte ich nicht - ein Kartoffelschälmesser und etwas Bast waren aber vorhanden. Und etwas Baumwachs war schnell besorgt (wenn auch sündhaft teurer als erwartet ...). Und dann ran an den alten Apfelbaum, der sowieso eher überflüssig war. Gleich auf Anhieb hat es bei 3 Okulationen geklappt, es war kein Fehlversuch dabei. Und das ohne Desinfektion, nur mit etwas sorgfältigerer Sauberkeit: die Stelle des T-Schnitts sorgfältig mit klarem Wasser gesäubert und das Kartoffelschälmesser immer mit heißem Wasser gespült.

Davon ermutigt, bewahre ich mittlerweile immer aus gegessenen Äpfeln einige Kerne auf und ziehe Sämlinge, auf die ich dann Edelsorten okuliere. Das geht im Sommer recht gut. Man kann ohne schlechtes Gewissen in öffentlichen Anlagen immer ein paar Obstbäume finden und Edelreiser schneiden, ohne dass jemand darunter leidet, denn geeignete Zweige, die sowieso weggeschnitten müssen, findet man immer.

Mittlerweile habe ich es auf 4 selbstveredelte Apfelbäume, davon 1 Apfelbaum mit 4 verschiedenen Sorten, gebracht. 3 dieser Bäume sind schon mehr als 2,50 m hoch. Wie bei Sämlingen zu erwarten, wird das wohl nicht das buchstäbliche Ende der Fahnenstange sein. Wer es lieber kleiner mag, sollte sich vielleicht andere Unterlagen besorgen.

Fehlversuche gab es beim Okulieren natürlich auch, aber nur 2!

Auf einen veredelten Weißdorn habe ich es noch gebracht. Ich habe dem einmal einen Rotdorn aufgesetzt. Das war etwas schwieriger als bei den Apfelbäumen, aber auch keine Hexerei. Das Ergebnis ist vielleicht nicht unbedingt schön (was vielleicht auch am Standort des Baumes liegt), aber auf jeden Fall interessant und vielleicht auch selten (siehe Foto).

Viele Grüße
Karl
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Tschiwi

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Re:Okulieren
« Antwort #19 am: 02. August 2006, 09:13:14 »

Nur meine Feststellung.
Wenn ich das Blatt vom Veredelungszweig abtrenne, nehme ich meistens ein Schildchen "Holz" mit. Dieses wird dann heraus gelöst.
So habe ich a) das Blatt b) die Rinde und c) das Kambium zum Veredeln in der Hand. Diesen Teil setze ich wieder praktisch *auf`s Holz * ( habe ich ja vorher herausgelöst) auf.
Stimmt das so????
Ich hätte noch eine Frage. Kann mir bitte wer erklären, wo man die Verschlüsse *in Haushaltsmengen* bekommt, und ein bissl Beschreibung über die Fachausdrücke (OSV oder so)
Danke.
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Wenn dir das Leben eine Zitrone schenkt,
mache doch Limonade daraus

otterstedt

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Re:Okulieren
« Antwort #20 am: 03. August 2006, 12:51:39 »

Hallo Tschiwi,

> und ein bissl Beschreibung über die Fachausdrücke (OSV oder so)

da war ich auch leicht überfordert ;-) Ich vermute mal, das bedeutet wohl Okulations-Schnellverschlüsse.

Trotzdem sehr sehr hilfreiche Informationen in diesem Fred!

Könnten die Experten evtl. noch etwas zur Auswahl des richtigen Auges
schreiben. Bisher dachte ich, man nimmt dafür ein schlafendes Auge. Jetzt
lese ich, es soll ein Blatt sein.

Tschüß, Heiner
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mensa

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Re:Okulieren
« Antwort #21 am: 03. August 2006, 14:32:54 »

Gelesen habe ich.
OSV ist der O-Schnellverschluß daß Baumschulen schneller an Stückzahlen kommen. , man kann aber auch Bast nehmen mit Kreuzknoten oder halben Schlägen verknoten.. Wundverschluß ist nicht erforderlich.

Nicht Blatt, sondern schlafendes Auge.
Das schlafende Auge am Neuaustrieb sitzt zwischen Blattstiel und Neuaustrieb.
Das man das schlafende OkulierAuge ohne Verschmutzung halten kann wird zuerst das Blatt weggeschnitten, die Blattstiel bleibt zum Anfassen.
Dann schneidet man von unten nach oben zügig bis ins Holz, entfernt das bischen Holz und setzt es in den vorbereiteten T-Schnitt, sammt dem Blattstiel. Das Überstehende Restteil des Okulierauges oben beim T wegkürzen. Dann zubinden. Fertig.

Gruß
mensa
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maxillis

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Re:Okulieren
« Antwort #22 am: 03. August 2006, 18:40:51 »


Das Auge wird demnach auf das Holz der Unterlage aufgesetzt.
Ist das jetzt richtig ?


hallo mensa,

ja genau so wird das gemacht.... vollkommen richtig !


Zitat von: Tschiwi
Wenn ich das Blatt vom Veredelungszweig abtrenne, nehme ich meistens ein Schildchen "Holz" mit. Dieses wird dann heraus gelöst.
So habe ich a) das Blatt b) die Rinde und c) das Kambium zum Veredeln in der Hand. Diesen Teil setze ich wieder praktisch *auf`s Holz * ( habe ich ja vorher herausgelöst) auf.
Stimmt das so????
Ich hätte noch eine Frage. Kann mir bitte wer erklären, wo man die Verschlüsse *in Haushaltsmengen* bekommt, und ein bissl Beschreibung über die Fachausdrücke (OSV oder so)
Danke.
Zitat
hallo Tschiwi,
zu deiner ersten Frage. Nein das stimmt nicht! Die Blätter musst du vorher abmachen! Sehr sehr wichtig! Du musst das Auge aus dem Reis herauslösen, aber mit Hilfe eines (scharfen!!) Okuliermessers...

zu deiner 2. Frage:
Die OSV bekommst du normal bei Hermann Meyer... aber in 10er Packs gibts die wohl kaum, normal machen sowas auch keine Hobby-Gärtner!
welche Fachausdrücke willst du denn alles wissen?
OSV = Okulationsschnellverschluss

[quote author = otterstedt]

Könnten die Experten evtl. noch etwas zur Auswahl des richtigen Auges
schreiben. Bisher dachte ich, man nimmt dafür ein schlafendes Auge. Jetzt
lese ich, es soll ein Blatt sein.


Zitat

Hallo Heiner,

Das Auge muss kräftig, vital und gesund sein! Es darf nicht zu verholzt und auch nicht zu krautig sein... Empfehlenswert wäre der Bruchtest, da kannst du dir dann sicher sein das das Auge auch ausgereift ist.


Ich hoffe ich konnte ein wenig hier klären =)

mfg maxillis
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otterstedt

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Re:Okulieren
« Antwort #23 am: 03. August 2006, 20:43:05 »

Hallo zusammen,

heute nachmittag habe ich mal einen ersten Versuch gemacht und jeweils
ein Auge auf zwei ältere Bäume und zwei frische Unterlagen okuliert. Mal
sehen, was draus wird. Die Vorgehensweise habe ich grob in meinem Blog
dokumentiert ( http://www.otterstedt.de/wordpress/2006/08/03/okulieren/ ).

Noch mal herzlichen Dank für die reichhaltige Hilfe!

Tschüß, Heiner
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mensa

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Re:Okulieren
« Antwort #24 am: 04. August 2006, 20:51:26 »

Deine BildDokumentation ist das beste welches du machen kannst, also weiter so und noch mehr, daß man es beurteilen kann.

Alles stimmt nach meinen bisherigen Wissen.
Nur 2 Sachen sind mir fehlerhaft aufgefallen.

A So ein Messer (im Bild) hat doch nicht eine genügende Schärfe um das Gewebe nicht zu zerquetschen und dadurch der Verbindung Grund zur Faulniss zu geben. Ausgenommen du bist Friseur der alten Schule, oder Tischler der gelernt hat sein Werkzeug auf feinen Sand- oder Ko...Stein zu schleifen.
Oder, - 500er , 750er und zum Schluß 1000er Nassschleifpapier, dann wäre dein "Schweizermesser" echt scharf.
Eine billig Klinge vom Baumarkt (entfetten) ist allemal schärfer als das gezeigte Ding.
Aber zum lösen der Rinde mit Kambrium beim T-Schnitt der Unterlage brauchst du ein sauberes stumpfes Werkzeug, egal welches Material, Haupsache SAUBER. Historisch wird Knochen oder Elfenbein genommen.
Ich habe noch so ein Erbstück, finde es aber nicht in der Wirtschaft des SingleDaseiens. Hauptsache spitzstumpf und rein.

B
Das Bild mit eingesetzen Auge sammt Blattstiel ohne Bastbefestigung zeigt nicht nach oben, wohin gewöhnlich die Blätter wachsen, nähmlich noch oben.
Hast das unabsichtlich um 90 Grad verdreht eingesetzt ? Kann aber dennoch anwachsen, muß man abwarten ob solche Ungenauigkeiten auch toleriert werden.

C
ich würde als Lgiker auch die Himmelsrichtung des abgenommen Auges mit der Himmelsrichtung des eingesetzten Auges gleich halten um Stress beim Anwachsen zu vermindern.

D
Gute Unterlagen zu bekommen ist als privater Laie schwer. Was sind schon gute Unterlagen ? Schnellwüchsige, oder Krankheitsresitente ? was weis ein Laie schon ohne die Erfahrung einer über Generationen betriebenen Familienbetriebes.
Und habe selber über 50% Ausfall von Bäumen welche ich in Baumschulen gekauft haben, weil sie nichts tragen.
Sogar die Profis probieren immer wieder herum ohne nennenswerten Erfolg, sonst würde es ja einmal zu dem IdealObstbaum kommen und Schluß. Und nicht zu Baumschulware welche nach 2 Jahren nichts mehr trägt. Alles überzüchtet, das alte zu Nachkriegszeiten war und ist noch immer das Beste ! ! !
Gruß
mensa
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otterstedt

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Re:Okulieren
« Antwort #25 am: 04. August 2006, 23:52:40 »

Hallo mensa,

> weiter so und noch mehr

Danke für die Aufmunterung ;-) Morgen werde ich noch einmal ein paar weitere Versuche machen und dann wieder berichten.

Kurz etwas zu deinen Anmerkungen:

zu A: Zugegeben, das Bild von meinen Werkzeugen ist nicht wirklich aufschlussreich, werde noch mal ein besseres nachlegen. Bei dem Messer handelt es sich um eine Hippe von dieser Firma, die auch die Schweizer Armeemesser herstellt (Habe gerade den Namen vergessen und das Teil liegt im Gartenhaus) Es ist wirklich sehr scharf! Ich denke auch, dass es mit anderem Stahl noch schärfer geht, aber ich wollte bewusst eine Hippe aus rostfreien Stahl, weil rostende Klingen schwer zu pflegen sind, wenn man sie selten benutzt.

zu B: wieder ein etwas unglückliches Bild, aber die Blattstiele zeigen schon nach oben, der eine Blattstiel auf dem Bild hat aber einen kleinen Bogen drin ;-) Auf dem letzten Bild (das mit den Werkzeugen) sieht man im Hintergrund die beiden okulierten Unterlagen etwas besser.

zu C: eigentlich volle Zustimmung. Ich hatte irgendwo gelesen, dass man bei der Auswahl der Augen eher "südliche" Äste nehmen soll und hatte es dann auch so gemacht. Aus praktlischen Gründen der Zugänglichkeit habe ich die Augen dann aber in Richtung Ost in die Unterlagen eingesetzt. Bei den nächsten Versuchen werde ich etwas mehr auf die Himmelsrichtung achten.

zu D: da hatten wir Glück, bei uns in der Gegend gibt es eine Bio-Baumschule, die auch Unterlagen verkauft und uns super beraten hat. Wir hatten uns bei den Äpfeln für "Bittenfelder" entschieden und bei den Birnen für "Kirchensaller". Beides sind starkwachsende Sorten.

Tschüß, Heiner
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mensa

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Re:Okulieren
« Antwort #26 am: 05. August 2006, 00:41:32 »

Na dann ist ja von A bis D alles bestens. (wollte nur aufmerksam machen was ich bisher weis)
Das mit der Himmelsrichtung ist ja auch meine Erfindung, aber glaube mir, das Auge merkt sich in welche Sonneneinstrahlung es vorher gesessen hat)

Deine Seite ist Super, es sollten sich aber auch andere daran beteiligen.
Ich fange deshalb erst jetzt mit dem Okulieren an, da wir erst seit gestern ausgiebigen Regen gehabt haben, und der heisse Sommer vorbei zu scheinen ist.
Und ich habe keine jungen Unterlagen, ich muß auf meine alten Bäume okuliern, mit Leiter. Na klar habe ich auch untere jüngere Triebe, aber selten.
Jetzt muß ich noch Umschau von guten Okoliermaterial halten in meiner Siedlung.
Soll ja alles frisch und schnell ins T kommen.

PS.: gibst du vor dem Verschluß mit Bast oder O-Schnellverschluß, oder nach dem Verschluß die Wundversorgung darauf ?

Du kennst duch bestimmt diese Stahlklingen welche man zumindest in jeden Bauhaus zu kaufen bekommt. um einen Spottpreis von unter 2 Euro in 10ner Pack. Abbrechklingen mit schräger Sollbruchstelle, wenn die Spitze stumpf geworden ist, nenne ich das. Jeder Handerker verwendet das.
Ist das nicht zum okulieren geignet ?
Beste Grüße
mensa
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Hardy

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Re:Okulieren
« Antwort #27 am: 05. August 2006, 09:18:51 »

Hallo Mensa,

ich verfolge die Beiträge zum Veredeln sehr interessiert. Eigene Erfahrungen habe ich noch nicht, aber eine Frage:

Ich habe 2 Kirschbäume, die eine sehr schlechte Astbildung aufweisen.
Kann ich nach dem "Auge"-Verfahren von diesen Bäumen an passender Stelle am Stamm (Durchm. 20 -30cm) Augen einsetzen, um dort dann zukünftige Äste zu erhalten?
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Einen schönen Tag wünscht Hardy

Der liebe Gott schuf den Menschen aus Lehm.
Der Mensch schuf den Wein aus Reben.
Also: Halten wir den Lehm schön feucht... ;-)

Tschiwi

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Re:Okulieren
« Antwort #28 am: 05. August 2006, 18:01:58 »

Schönes Wochenende -
Hallo Otterstedt -

Gratuliere und Hochachtung zu Ihrer Seite. Ganz aufschlussreich und gut gemacht.
Zu meiner Bemerkung * das Blatt* - ich habe schon gesehen. dass hinter/vorder dem Blattstiel das Auge ruht.
In meinem Beruf (Grafik) habe ich speziell geschliffene *Arztmesser* für die Folienarbeit. Mit diesen werde ich versuchen die T-Schnitte zu machen. Aus meiner Schulzeit habe ich noch ein so genanntes Falzmesser ( aus Rinderknochen - man hat auch Fischbein weger der Form gesagt) für die Lösearbeit.
Bei den Kirschen habe ich als Unterlage zwei Wildlinge. Einer wurde mit 10 cm unter dem Vogelkirschbaum ausgegraben und im Topf gehätschelt - der Zweite ist am Komposthaufen durch die Burgenländer Kirschen getrieben. Einfach einmal probieren.
Bei den Äpfeln habe ich die Kerne von gekauften Handelssorten genommen. Diese habe ich einfach jeweils in eine Schale mit Erde gesteckt. Wenn sie eine gewisse Größe hatten, habe ich sie umgetopft - und dann gehätschelt.

Auf einer Weide habe ich unter einem Felsen einen Zufallssämling gefunden. Durch die Lage (1.200 m Seehöhe - und Schattenlage) sind die Äpfel nicht richtig gereift. Vor 2 Jahren habe ich dann einen Trieb auf meinen Sortenbaum gepfropft. Heuer sind erstmals Früchte darauf. Die Blüten waren schön groß, wobei der Kelch rötlich war. Die Äpfel werden schön groß - und der Spitz gerippt.
Bin gespannt, wie die Früchte werden.

In der Gartenecke steht seit über 20 Jahren ein Apfel-Hasenopfer.
Den haben die Hasen damals rundum - bis auf ca 2 cm - und bis auf eine Höhe von ca 1,50 - razeputze zugerichtet. Ausgerissen habe ich ihn auch nicht, nur die Wunde versorgt.
Interessant ist, dass seit dieser Zeit dies kein Sortenobst mehr ist, sondern ein Wildling. Trägt massenweise - und ergibt einen herrlichen Apfelsaft. Ist mir ehrlich gesagt lieber, als Sortenobst mit Minderertrag.
Meine Sorten sind. Grafensteiner, Stark Earlist,Klar, Roter Astrachan, 2 unbekannte Sorten - und der Wildling.
2 Vogelkirschen, 1 Salzburger Birne 1 Williamsbirne 1 Csarpflaume, 2 Kriecherl (Pflaumen) und 2 Marillen.
Fürt mich ist es einfach ein schöner Ausgleich.

Ich wünsche mir weiterhin einen so starken "Meinungsaustausch"

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mensa

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Re:Okulieren
« Antwort #29 am: 06. August 2006, 01:59:35 »

@ Hardy - okulieren

"Kann ich nach dem "Auge"-Verfahren von diesen Bäumen an passender Stelle am Stamm (Durchm. 20 -30cm) Augen einsetzen, um dort dann zukünftige Äste zu erhalten? "

Du meinst am dicken Stamm okulieren.
Genau das Problem habe ich auch, ich habe keine jungen Unterlagen.

Am besten ist so glaube ich an den unteresten Ästen (2 bis 3cm dick)zu okulieren. das ist aber bei mir ebenfalls unbefriedigend.

Was ich ebenfalls versuchen werde:
Am Stamm mit den Messer so lange auf begrenzen kleiner Fläche 1 mm Späne die Rinde Entfernen bis ich erstmals ins Kambrium komme und dann dort den T-Schnitt machen und ein Auge einsetzten. Natürlich dann Wundverschluß mit Baumwachs. Ein wenig Anpressdruck ist ja notwendig da muß man sich etwas einfallen lassen. Ein Stück Blech mit Ausnehmung hat z.b. die in Innenausbau verwendeten Kantenschutz (Bauhaus) Da schneide ich 10 cm ab und binde das mit Schnur um den 20 bis 30 cm Baumstamm. So müßte es auch gehen.
m.b.G mensa
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