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Autor Thema: neu gepflanzte Süßkirsche beschneiden?  (Gelesen 10196 mal)

ellison

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Re:neu gepflanzte Süßkirsche beschneiden?
« Antwort #15 am: 18. Juli 2006, 11:48:51 »

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« Letzte Änderung: 24. Juni 2015, 06:44:16 von ellison »
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Zuccalmaglio

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Re:neu gepflanzte Süßkirsche beschneiden?
« Antwort #16 am: 18. Juli 2006, 12:32:00 »

ellison,
wir haben tatsächlich ein wenig aneinander vorbeigeredet.
Natürlich und unbedingt brauchen die Hochstämme bis ca. zum 10. Standjahr eine Anbindung. Und sicher nicht nur einen Pfahl. Da kann ich dir als Westwind-geplagter auf einer Höhenkuppe nur zustimmen.
Ich hatte deine und Kupu m. vorherige Postings so verstanden, das selbst bei noch älteren Bäumen dies unbedingt notwendig sei.
Ich denke, hinsichtlich der Baumform muß man auch die unterschiedlichen Nutzungen und Ansprüche des Anbauers im Auge sehen.
Du als u.a. erwerbsmäßiger Tafelapfelproduzent mußt vielleicht andere Schwerpunkte setzen und aus einem anderen Blickwinkel schauen als der Landwirt, der seine Weide zusätzlich als Streuobstwiese nutzen will, über die er im Herbst mit einem Sammelgerät für die Mostobstverwertung fährt (für das Mostobst spielt die Fruchtgröße nicht so eine Rolle). Und die Privatleute wie ich, die einen Obstgarten oder kleine Wiese haben, betrachten manche Dinge wiederum anders.
Egal, Hauptsache reh trifft für sich die richtige und passende Entscheidung.
« Letzte Änderung: 18. Juli 2006, 12:36:24 von Zuccalmaglio »
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Tschöh mit ö

reh

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Re:neu gepflanzte Süßkirsche beschneiden?
« Antwort #17 am: 21. Juli 2006, 23:53:47 »

Viele Antworten, viele Infos, danke.

Wenn ich es recht bedenke, muss ich wohl doch nicht unbedingt drunter sitzen. Die Idee stammt vermutlich daher, dass wir früher nur die obere Wiese nutzen konnten und es da keinen Schatten gab. Inzwischen ist die damals kleine Birke aber schon ziemlich groß und wir können auch anderswo im Schatten sitzen.

Also muss er kein Hochstamm werden, aber auch kein Busch.
Was wäre da der Idealfall?

Wieso mögen kleine Kirschbäume keine Wiese? Drunter Rasenmähen muss ich nicht, ich bin mehr mit der Sense unterwegs, zum Kaninchen füttern.

Die Wiese besteht da eher aus so dünnem Gras, mit wenig Bärenklau und Johanniskraut drin, im unteren Teil wächst auserdem viel Löwenzahn, Klee, Wegerich, Frauenmantel. Irgendwo wird Fels drunter sein, ich weiß aber nicht, in welcher Tiefe.10m weiter oben steht ein großer Pflaumenbaum.

2 Pfähle? Dabei habe ich (bzw. mein Mann) dem so einen schönen dicken Pfosten verpasst, der reicht also nicht?

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kupu malam

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Re:neu gepflanzte Süßkirsche beschneiden?
« Antwort #18 am: 22. Juli 2006, 08:08:24 »

Also muss er kein Hochstamm werden, aber auch kein Busch.
Was wäre da der Idealfall?

Nun, dann bleibt eigentlich eine Baumkrone übrig auf einem Stamm, dessen Länge von Dir zu bestimmen wäre, unter Abwägung der genannten Punkte.

Auußerdem ist nun noch die Kronenform festzulegen, dazu wurde auch schon einiges geschrieben.

Zitat
Wieso mögen kleine Kirschbäume keine Wiese?

Es gibt verschiedene Unterlagen für Kirschen.
Beispielsweise die Vogelkirsche. Diese hat ein großes, tiefgehendes Wurzelsystem und kann daher die Veredelung mit allem, was diese benötigt versorgen, auch auf schlechtem Boden, auch wenn es mal trocken wird, wie derzeit bei uns.
Da die Veredelung alles in Massen geliefert bekommt, wird ein solcher Kirschbaum natürlich sehr groß und sehr alt.
Vorletzteres ist natürlich in einem Handtuchgarten oder in einer gewerblichen Kirschanlage, wo es darum geht möglichst viele Bäume je Hektar unterzubringen, die möglichst maschinell umgetrieben werden sollen um teure Handarbeit zu sparen, nicht optimal.
Deshalb wurden schwachwüchsige Unterlagen wie z.B. Gisela oder Weiroot ausgelesen, diese bilden nur ein schlechtes Wurzelwerk, sind darüber hinaus auch noch Flachwurzler. Diese sind natürlich nicht in der Lage die Veredelung mit genügend Nährstoffen zu versorgen, die Veredelung wird ein Hungerhaken, sie bleibt deshalb klein und muß nach 15 bis 20 Jahren gerodet werden, da sie dann im Greisenalter ist und nicht mehr rentabel vom Ertrag. Eine Veredelung auf Vogelkirsche kommt im gleichen Alter erst in den Vollertrag.
Eine schwachwüchsige Unterlage ist deshalb naturgemäß anspruchsvoller an den Boden (der sollte nicht lehmig, feinkörnig, humusreich, locker sein, einfach weil schwache Wurzeln diesen nicht so leicht durchdringen und aufschließen können, wie kräftige Wurzeln) und liebt wegen der flachen Wurzeln eine Baumscheibe, damit die Gräser ihr nicht die Nährstoffe "klauen". Bei Wetter wie jetzt müssen solche Bäume mit Wasser versorgt werden, dieses gelangt natürlich ohne Gras schneller und vollstständiger an die Wurzel.
Eine Wiese hat nun aber erfahrungsgemäß meist einen schlechteren Boden (verdichtet, steinig, wenig Humus etc., als z.B. ein Garten, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Hoffe, das ist so verständlich bzw. nachvollziehbar.



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kupu malam

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Re:neu gepflanzte Süßkirsche beschneiden?
« Antwort #19 am: 22. Juli 2006, 08:19:50 »

2 Pfähle? Dabei habe ich (bzw. mein Mann) dem so einen schönen dicken Pfosten verpasst, der reicht also nicht?

Sofern Du einen Hochstamm möchtest nein. Bei einem Halbstamm wäre ein 2. Pfahl von Vorteil, bei einem Viertelstamm reicht ein Pfahl.
Je länger der Stamm ist, desto länger wird der Hebel, mit dem der Wind an der Krone angreift.
Desto höher die Belastung für Stamm und Wurzel. Schwachwüchsige Wurzeln haben weniger Wurzeln und einen dünneren Stamm als z.B. eine Vogelkirsche und werden deshalb ohne entsprechende Stützen meist schief.

Grüße
kupumalam
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kupu malam

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Re:neu gepflanzte Süßkirsche beschneiden?
« Antwort #20 am: 02. August 2006, 15:45:55 »

Und hier noch ein möglicher Grund, warum die Leitäste nicht direkt über dem Boden entspringen sollten.
Bei dem Foto, das ich letzte Woche in meinem Garten machte, sieht man sehr schön, wie der Leitast in der Nähe seines Abganges vom Stamm beinahe waagrecht steht, um dann immer steiler zu werden (letzteres sieht man hier nicht).
Vom Leitast gehen nach links und rechts die Fruchtäste und Zweige ab.
Der richtige Schnitt sorgt dafür, daß der Leitast unten nicht verkahlt.
Die abgehenden Fruchtzweige sind natürlich nicht stabil genug um die Früchte zu tragen, biegen sich also je nach Behang in Richtung Erdboden durch, dann ist es schön, wenn etwas Abstand zum Boden ist, damit die Früchte nicht im Dreck liegen.
Allerdings ist bei Kirschen das Problem nicht so groß wie bei Pflaumen oder gar Äpfel.

Grüße
kupumalam
« Letzte Änderung: 02. August 2006, 15:51:24 von kupu malam »
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reh

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Re:neu gepflanzte Süßkirsche beschneiden?
« Antwort #21 am: 02. August 2006, 19:30:48 »

Ich weiß, ich habe lange nichts mehr hören lassen, ich überlege dauernd hin und her und lese hier und da, aber ich weiß trotzdem nicht, was ich mit dem Baum machen soll. Den unteren und die dünnen Äste weg, ok, und dann? Halb- und Viertelstamm sagt mir nicht wirklich was, mit Meterangaben wäre mir eher gedient. Wachsen die Äste eher schräg nach oben (dann werden sie ja noch höher)oder eher nicht so?

Bei 2 der Pflaumenbäume hier kann man zwischen den Ästen durch zum Stamm kommen und da dann normal stehen, während rundrum die Äste tiefer hängen, sehr bequem zum Pflücken und ja, diesmal hängen bei dem einen die Pflaumen tatsächlich auf der Wiese.

Will sagen, gegen so ne Wuchsform hätte ich ncihts einzuwenden, aber ich weiß nicht, ob die absichtlich oder aus Vernachlässigung entstand :-)

Muss ich die übrigen Äste jetzt kürzen oder erstmal nicht?
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kupu malam

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Re:neu gepflanzte Süßkirsche beschneiden?
« Antwort #22 am: 03. August 2006, 08:10:27 »

Den unteren und die dünnen Äste weg, ok, und dann? Wachsen die Äste eher schräg nach oben (dann werden sie ja noch höher)oder eher nicht so?
Muss ich die übrigen Äste jetzt kürzen oder erstmal nicht?

Hallo reh,

wie ich schon schrieb, das alles hängt davon ab, für welche Schnittform Du Dich entscheidest.

Bis dahin kann Dir eigentlich niemand guten Gewissens raten, denn was beim einen Schnitt richtig ist, das ist teilweise bei dem anderen völlig falsch. Wenn Du verschiedenes mischt, so wird das bei Dir als Anfänger längerfristig mit Sicherheit ein unbefriedigendes Ergebnis zeitigen.

Die genauen Meterangaben für Halb-, Dreiviertel- und Hochstamm findest Du im Archiv, ich glaube insbesondere Boysen schrieb dazu schon öfters.
Persönlich ist für mich nicht die Normung (die natürlich für Baumschulen wichtig ist) entscheidend, sondern was mir liegt und auch was der Baum mir anbietet. Sprich, wenn mir ein Meter gefällt, dann mache ich eben einen Meterstamm, auch wenn der Baum dann zu keiner Normung paßt. Aber auch das muß jeder für sich entscheiden.

Also zuerst entscheiden, welchen Schnitt (da je nach Baumform/Schnitt die Äste eine andere Form haben sollten etc.), dann die Stammhöhe. Dann kann Dir derjenige, der sich für das von Dir Gewünschte zuständig fühlt, eine Anleitung geben bzw. ein Foto von Dir "bemalen".

Grüße
kupumalam

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