Ich fürchte, garantiert resistente Sorten / Unterlagen gibt es (noch) nicht, eben nur welche mit etwas geringerer Anfälligkeit. Von unseren >20 Stk. alten Edelkastanien haben einige stark den Rindenkrebs, andere noch gar nicht. Sortennamen, (oder gar Unterlage) wissen wir nicht, da sie schon alle seit 60 Jahren stehen... Von den "wilden", die von selbst im Wald hochkommen sind die meisten gesund.
Wir sind am Beobachten, mit Hypovirulenzpaste haben wir bisher nur 2 Bäume behandelt und dann wieder aufgegeben, weil das bei solchen Baumriesen einfach schwer handhabbar ist. So gut es geht (Zeitmangel...
) schneiden wir das Befallene großräumig aus. 2017 hat es viel Neubefall gegeben, letztes Jahr etwas weniger, obwohl wir recht feuchtes Wetter (und dementsprechend große Kastanien
hatten.
Wir sind auch dabei, ein paar einzelne Bäumchen nachzupflanzen, und versuchen's halt mit verschiedenen, die als "eher resistent" gelten. (Wenn die nur nicht so teuer wären - vielleicht lohnt es sich doch, das Veredeln mal zu lernen... 😬). Außerdem versuchen wir die wilden Bäume im Wald zu pflegen - zumindest die, die gute Früchte tragen.
Auch unveredelte (zur Holznutzung) möchten wir dieses Jahr pflanzen - da sie auf unserem eher schlechten Boden recht gut wachsen).
Vor 3 Jahren hatte ich mal eine kleine Panik und dachte, alle Edelkastanien sterben uns jetzt weg (wie anderswo die Eschen), was mir extrem leid tun würde, da sie bei uns so zum Landschaftsbild gehören und auch wieder Sortenvielfalt verloren geht. Mittlerweile sehe ich es nicht mehr so negativ, weil ich bemerke, dass sich die Bäume teilweise auch wieder recht gut erholen können.