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News: Man wird doch auch mal inkonsequent sein dürfen! (Staudo)
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Autor Thema: Mespilus germanica - Mispel  (Gelesen 101177 mal)

lord waldemoor

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Re: Mespilus germanica - Mispel
« Antwort #210 am: 19. November 2019, 17:45:51 »

ich habe gerade denn baum der nachbarin geerntet, die früchte sind bestimmt 3 mal so gross wie die von meinem baum, wie kleinere äpfel
schwer auch, die steige hat sicher 40 kg
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Re: Mespilus germanica - Mispel
« Antwort #211 am: 19. November 2019, 17:52:11 »

Stimmt! Ich habe auch einen Weißdorn, auf dem Mispeln irgendwie nicht richtig wachsen wollen wie auf den anderen.

Hast du eine Quelle für deine Aussagen zu Mispel-Weißdorn-Unverträglichkeiten, Rib-isel? Liegt es vielleicht daran, dass es viele verschiedene Weißdornarten und -hybriden gibt und vielleicht die selteneren nicht mit Mispeln (allen Mispelsorten?) so gut verträglich sind? Oder vielleicht liegt es auch wie bei Birnen-Quitten-Verträglichkeiten auch zumindest teilweise an Virenbefall? Ich nehme aber an, dass es zum Virenbefall von Weißdorn und Mispeln relativ wenig Untersuchungen gibt ...
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Re: Mespilus germanica - Mispel
« Antwort #212 am: 19. November 2019, 18:32:01 »

Nach der Quelle muss ich noch mal nach gucken. Kann aber nicht sagen ob ich es wieder finden werde.

Mein Beispiel mit der Kirschpflaume und der Kulturpflaume wählte ich vor dem Hintergrund, dass es sich herausgestellt hat, dass die Gattung "Mespilus" in dem Sinne nicht gibt und die Mispel selber, ein Weißdorn (Crataegus) ist.[1] Analog zur Prunus-Prunus-Veredelung meines Beispiels, reden wir hier von einer Crataegus-Crataegus-Veredelung. Nun ist die Crataegus-Gattung groß und ich glaube nicht, das unsere drei heimischen Weißdörner, hier zu näheren Verwandtschaft mit gezählt werden kann. Heißt aber dennoch für mich, dass bei unbekannten Sorten oder Klonen ich lieber auf Weißdorn veredeln würde, als auf Quitte.

Auf der anderen Seite scheint der Tribus der Kernobstgewächse innerhalb so ähnlich zu sein, dass man in der Lage ist, die wildesten Veredelungen zu unternehmen, immer mit der Gefahr, das Klone und Sorten sich nicht miteinander vertragen. Sorbus, Mespilus, Crataegus, Malus, Pyrus, Chaenomeles, Amelanchier, Aronia etc. sind alle in einem gewissem Maße kombinierbar. Manche klappen in einem gewissem  Maße so gut, dass Bäuerliche Kulturen sich entwickelt haben, die auf solche Kombis setzten. So wurde in Polen hier und da gerne Apfel auf Weißdorn gesetzt. Vogelbeere ist eine bekannte schwache Unterlage für die Birne usw. In einem größeren PDF über die Mispel in der Schweiz, wird ein alter Baum auf Mehlbeere (Sorbus aria) gezeigt. Selbst ich hatte einen kleinen Erfolg mit Mispel auf Eberesche (verstorben - sah aber vielversprechend aus).

[1]
Eugenia Y. Y. Lo, Saša Stefanovič, Knud Ib Christensen, Timothy A. Dickinson: Evidence for genetic association between East Asian and western North American Crataegus L. (Rosaceae) and rapid divergence of the eastern North American lineages based on multiple DNA sequences. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. 51, 2009, 157–168, doi:10.1016/j.ympev.2009.01.018.
« Letzte Änderung: 19. November 2019, 18:37:26 von Rib-isel »
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Waldgärtner

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Re: Mespilus germanica - Mispel
« Antwort #213 am: 20. November 2019, 11:50:04 »

Heute habe ich verschiedene Wildstandorte am/im Wald abgegangen und einige Fruchtproben mitgenommen.
Es handelt sich meist um mehrstämmige Bäumchen/Büsche mit bis zu ca. 3,5 m Höhe.
Dieses Jahr sind die Früchte generell deutlich größer und fleischiger als letztes Jahr.

Im direkten Vergleich kommen auch die Unterschiede im Aroma und in der Konsistenz deutlich heraus:
Oben rechts z.B. schmecken deutlich nach Marzipan mit angenehm musiger Konsistenz.
Oben links sind zwar etwas größer, dafür weniger aromatisch und mit etwas körniger/griesiger Konsistenz.
Unten links ist eine großfrüchtige Kultursorte zum Vergleich, sie ist etwas süßer aber nicht so aromatisch.

Edit: Stellt euch das Bild um 90° nach links gedreht vor, sonst passen meine Angaben nicht ;)
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lord waldemoor

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Re: Mespilus germanica - Mispel
« Antwort #214 am: 20. November 2019, 11:56:32 »

ich kenne keinen einzigen wilden baum, strauch
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Sven92

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Re: Mespilus germanica - Mispel
« Antwort #215 am: 20. November 2019, 12:22:27 »

ich kenne keinen einzigen wilden baum, strauch

Dito
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Re: Mespilus germanica - Mispel
« Antwort #216 am: 20. November 2019, 13:14:26 »

Bisher kannte ich das auch nicht, aber im Wald hier (Rheinland zwischen Bonn und Köln) gibt es einige.
Größtenteils am Waldrand, oder an Wegen.
Aber vereinzelt auch etwas tiefer im Wald, wenn von oben genug Licht kommt.
Es handelt sich definitiv um Sämlinge. Ausschließen, dass jemand die bewusst gepflanzt hat, kann ich aber natürlich nicht.
Um die größeren Pflanzen finden sich vereinzelt auch Sämlinge, die aber noch nicht fruchten.
Vereinzelt keimen die Samen also auch.

Weiß denn jemand genauer, warum die Samen generell so schlecht keimen? Meine Aussaatversuche waren nämlich auch allesamt erfolglos.
Vielleicht sind die WInter zu mild und sie brauchen eine längere Kühlphase im Kühlschrank?
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Roeschen1

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Re: Mespilus germanica - Mispel
« Antwort #217 am: 20. November 2019, 13:24:46 »

In der Nähe gab es eine Naturschutzinsel mitten in den Feldern an einer ehemaligen Trafostation, Da gab es Nisthilfen für Fledermäuse, Turmfake, Schwalben usw.
Da wuchs auch eine Mispel, die sich reichlich vermehrt hatte.
Wegen Bebauung gibt es sie leider nicht mehr, ärgere mich, daß ich keine gerettet habe.
Vielleicht ist es wie bei den Speierlingen, wo die Keimrate davon abhängt, ob die Blüten fremd befruchtet wurden.
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Re: Mespilus germanica - Mispel
« Antwort #218 am: 20. November 2019, 14:03:58 »

......Mispel wächst dagegen oft krumm, bogig, verzweigt unschön, manchmal schwierig in Form zu bringen.

Genau deshalb finde ich den "knorrigen Mispelschirmbaum" so genial  :D

zu den Mispelsämlingen:

sind die bedornt? Wir haben im öffentlichen Grün eine Mispel gepflanzt, auf meinen Wunsch hin. Geliefert wurde ein Hochstamm mit fürchterlichen Dornen dran. Ich wollte gar nicht glauben, dass das eine Mispel ist. Früchte und Blätter stimmen aber leider. >:(
Ich muss das Ding unbedingt umveredeln.
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Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung

Roeschen1

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Re: Mespilus germanica - Mispel
« Antwort #219 am: 20. November 2019, 14:17:29 »

Mispeln im Oktober
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Re: Mespilus germanica - Mispel
« Antwort #220 am: 20. November 2019, 14:18:15 »


zu den Mispelsämlingen:

sind die bedornt? Wir haben im öffentlichen Grün eine Mispel gepflanzt, auf meinen Wunsch hin. Geliefert wurde ein Hochstamm mit fürchterlichen Dornen dran. Ich wollte gar nicht glauben, dass das eine Mispel ist. Früchte und Blätter stimmen aber leider. >:(
Ich muss das Ding unbedingt umveredeln.

Ja schon, aber nur vereinzelt.
Soweit ich das gesehen habe, größtenteils an den fruchtenden Kurztrieben (je Trieb eine Dorne).
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Re: Mespilus germanica - Mispel
« Antwort #221 am: 20. November 2019, 15:37:36 »

Meine Mispeln haben auch kaum Dornen, eine Ausnahem ist wie beim Wuchs die "Kernlose", die wie mein mit diversen anderen Mispeln umveredelter Sämling recht viele Dornen hat. Beide gehen eher in Richtung Weißdorn, aber mit nur halb so langen Dornen.

Die anderen Mispeln haben vielleicht immer wieder mal einen einzelnen Dorn irgendwo an einem Kurztrieb.

Aber interessant, dass es auch Mispelsämlinge gibt. ich habe noch nie wilde Mispeln oder Sämlinge von Mispeln gesehen oder war erfolgreich bei der Sämlingsaufzucht. Vielleicht sind die Kultursortensamen nicht besonders keimfreudig, die der wilden Mispeln aber schon?
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Re: Mespilus germanica - Mispel
« Antwort #222 am: 20. November 2019, 16:53:59 »


Vielleicht sind die Kultursortensamen nicht besonders keimfreudig, die der wilden Mispeln aber schon?

In die Richtung habe ich auch schon überlegt ;)
Wenn ich es schaffe, werde ich wohlmal noch einen Versuch mit den wilden machen.
Bzw. falls jemand Samen/Reiser von den wilden möchte, bitte per pn Bescheid sagen.
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cydorian

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Re: Mespilus germanica - Mispel
« Antwort #223 am: 25. November 2019, 12:04:20 »

Die Urformen haben angeblich unbrauchbar kleine Früchte (2cm) und sind bedornt, die Kurztriebe enden in Sprossdornen. Soll es noch in Südosteuropa und Westasien geben und bei diesen Pflanzen sei die Keimrate der Kerne besser. Mangels Urform kann ich das nicht testen. Interessant wäre das für die Unterlagenproduktion.

Aber auch bei anderem Kernobst ist die Keimrate bekanntlich oft gering, da wundert es nicht das Kulturmispeln auch nicht auf Wunsch massenhaft aufgehen. Ich würde die Samen von braun gewordenen Früchten nach Standardverfahren wie Apfel- oder Birnenkerne stratifizieren und dann auspflanzen.

Bei Äpfeln entstanden viele Sorten des 19. Jahrhunderts aus Trester, den man irgendwo hingekippt hat. Bei meinem Trester keimen die Pflanzen draus in manchen Jahren auch wie Unkraut, in anderen überhaupt nicht - vermutlich je mach Winterwetter. Aus meinen Mispeln hab ich wieder Gelee und Saft gemacht und dazu auch Saft gepresst. Den Trester in einer Gartenecke ausgekippt, mal sehen was passiert. Selbsfruchtbar ist sie ja, vielleicht sind die entstehenden Pflanzen der Elternsorte gar nicht so unähnlich.

Vorsicht übrigens bei Geleeherstellung. Der Saft braucht Zitronensäurezusatz auch wenn er genügend eigene Säure zu haben scheint, sonst geliert er nicht. Bin ich dieses Jahr auch wieder mal drauf reingefallen, obwohl ich das schon öfters gemacht habe. Die meisten Früchte landen aber einfach im Gefrierschrank, um dann sukzessive aufgetaut und gegessen zu werden, hier die Erfahrungen dieses Jahres. Die Obstart verdient mehr Aufmerksamkeit.
« Letzte Änderung: 25. November 2019, 14:09:46 von cydorian »
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carot

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Re: Mespilus germanica - Mispel
« Antwort #224 am: 25. November 2019, 13:28:31 »

Das ist ein sehr interessanter Blogbeitrag, danke dafür.
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