Man kann die Kahniggel-Jungs auch kastrieren lassen, dann ist irgendwann Schluß mit der Nachzucht
Und Katrins Satz " Die Kaninchen abzuschlachten ist sicher schwer, aber wenn es genug gibt, baut man keine so persönliche Beziehung auf." muß ich widersprechen: Ich habe eine sehr enge Beziehung zu allen neun Kahniggeln (sogar der Liebste wurde schon abei beobachtet wie er heimlich mit ihnen geredet hat
)
Wenn man sich für alte Haustierrassen interessiert bekommt man einen guten Überblick bei den Arche-Höfen und der GEH (Gesellschaft zur Erhaltung alter Haustierrassen).
Meine Schwester und mein Schwager wollten auch (zumindest) Nebenerwerbslandwirte werden als sie ihren Hof in der Eifel (inzwischen sind sie nach Niedersachsen umgezogen) gekauft haben (weiß nicht, ob der Link noch funktioniert:
www.sonnenhof-eifel.de).
Aber dann kam alles gaaaaanz anders:
Wenn man z.B. bei er Geburt eines kleinen Ziegenbockes dabei war bringt man es nicht mehr fertig, ihn aufzuessen. Irgendwann ist dann absehbar, daß nicht unendlich viele junge Ziegenböcke (auch wenn sie einer noch so seltenen Rasse angehören und noch so toll gekört sind) in guten Züchterhänden untergebracht werden können
Hätten sie weiter Milch und Käse produziert (der Markt dafür ist da) wären über kurz oder lang die jungen Böcke (ohne Lämmer keine Milch) zum Schlachter gewandert... Also haben sie - zum Leidwesen des Zuchtverbandes - ihren super gekörten Bock kastrieren lassen. Er lebt jetzt als Haustier mit seiner Herde wie im Paradies
Der erste Bulle (ein reinrassiger Hinterwälder) der auf dem Hof geboren ist hätte als 18 Monate altes, biologisch aufgezogenes (und immer noch gesäugtes
) Schlachttier von beachtlichem Gewicht soviel eingebracht, daß sämtliche anderen Hoftiere davon ein Jahr lang unterhalten werden könnten. - "Gandalf" ist mittlerweile 4, kastriert und saugt immerhin nicht mehr bei der Mama
Auch die Hühner (Vorwerk, Zwerge und normale)), restlichen Enten (meist Mischlinge der beiden ursprünglichen Zuchtrichtungen Lauf- und Pommernente und dazu diverse aufgenommene Tierschutzfälle) sterben nicht für den Topf, sondern an Altersschwäche und werden vom verbliebenen (leicht gehbehinderten) Lippe-Ganter beaufsichtigt.
"Nützlich" sind sie (genau wie Evas Kater und meine Kahniggel u.a.)
natürlich trotzdem: Sie verschaffen ihren Haltern viel Bewegung an der frischen Luft
und jede Menge Inspiration (z.B. für ein PC Bauernhof-Spiel für Kinder) und Unterhaltung
"Wellness" und Lebensqualität sind inzwischen vielgenutzte Begriffe und der Anteil, den Tiere jedweder Art (okay, abgesehen von W-Tieren und Nacktschleimern
) für sie haben können, ist gar nicht hoch genug einzuschätzen: Eine Stunde freilaufende Hühner beobachten ist z.B. bestimmt effektiver (und billiger!) als eine Therapiestunde beim Psycho-Doc. Tiere artgemäß halten und beobachten zu können ist Lebensfreude pur!