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News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen
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Autor Thema: Apfelbaum - unterer Ast 50cm über dem Boden  (Gelesen 7187 mal)

fiver

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Apfelbaum - unterer Ast 50cm über dem Boden
« am: 08. August 2006, 12:37:29 »

Hallo,
nachdem ich seit einiger hier Zeit mitlese, hätte ich auch eine Frage. :)

Ich habe einen etwa 8 Jahre alten Apfelbaum (Stammdurchmesser 36cm, Höhe ca 3,50m), der in den ersten Jahren leider gnadenlos ignoriert und nie geschnitten wurde. ::)

Jetzt versuche ich ihn seit drei Jahren in Form zu bringen und bräuchte eure Meinung, ob ich den untersten Ast absägen sollte, weil er mit 50cm über dem Boden doch sehr niedrig ansetzt. Dagegen spricht, dass er schön verzweigt ist und dem Baum (momentan) eine harmonische Form gibt. Jedoch weiß ich nicht, was für die weitere Entwicklung am sinnvollsten wäre.




Und zu guter letzt: kann mir jemand sagen, um welche Sorte es sich handelt? ;)

« Letzte Änderung: 08. August 2006, 12:42:46 von fiver »
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toto

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Re:Apfelbaum - unterer Ast 50cm über dem Boden
« Antwort #1 am: 08. August 2006, 12:43:08 »

Ich würde raten, im Januar den unteren Ast zu kappen. Die Kraft geht dann automatisch in den oberen Teil der Krone. Meine Bäume (Apfel ), die ich beschnitten habe ( auch ältere dicke Äste ) haben es mir nie übelgenommen und sind immer fröhlich weiter gewachsen. Ich glaube, man braucht da eher weniger Bedenken zu haben.
Welche Sorte es ist - tut mir leid, kann ich nicht sagen - da gibt es aber sicher Spezialisten hier!
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fiver

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Re:Apfelbaum - unterer Ast 50cm über dem Boden
« Antwort #2 am: 08. August 2006, 13:20:43 »

Hallo toto,
danke für die Antwort. Dann werde ich den Ast wohl kappen, auch wenns mir etwas schwerfällt.

Ich hätte noch eine weitere Frage. Der obere Teil der Krone ist sehr kahl. Ist es möglich, dass sich die kleinen Astansätze (rote Kreise) noch zu stärkeren Leitästen entwickeln können, oder bekommen sie dafür zu wenig Energie?

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toto

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Re:Apfelbaum - unterer Ast 50cm über dem Boden
« Antwort #3 am: 08. August 2006, 13:35:54 »

Die können in JEDEM FALL stärker werden, wenn Du ihnen Zeit läßt und sie wachsen dürfen. Will mal ein wenig spaßig sein: ein Apfelbaum ist wie ein Pudel.... ohne "Schur" eben Wurschtel... und schön geschnitten ein Traum...


(natürlich je nach Geschmack!.... ;D;D;D;D;D;D;D;D;D )

Auch wenns schwer fällt - bei manchen Apfenbäumen hast Du gar keine Wahl , z.B. Boskoop. Wenn man den nicht in Form bringt, hat er weder schmeckende Äpfel noch sieht er sonst irgendwie nach Baum aus... da wächst überall alles... ;D
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fiver

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Re:Apfelbaum - unterer Ast 50cm über dem Boden
« Antwort #4 am: 08. August 2006, 14:11:53 »

Die können in JEDEM FALL stärker werden, wenn Du ihnen Zeit läßt und sie wachsen dürfen.
Dann will ich mal so großzügig sein und den Ästen das Wachsen erlauben. ;)
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kupu malam

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Re:Apfelbaum - unterer Ast 50cm über dem Boden
« Antwort #5 am: 09. August 2006, 07:48:28 »

Guten Morgen,

ist ein schönes Bäumchen, aber mir ist nicht klar, nach welchem Schnittsystem Du arbeitest. ???
Was für eine Unterlage hast Du denn?
Welche Stammhöhe strebst Du an?
Stört Dich der untere Ast? Dann weg damit. Wenn nicht, warum willst Du Ihn dann abschneiden?
Weil der Abgangswinkel zu stark Ist (scheint mir so, aber aufgrund der Größe des Fotos kann ich das nicht beurteilen)? Wenn ja und er Dich nicht stört, dann würde ich daraus einen Fruchtast machen.

Grüße
kupumalam
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fiver

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Re:Apfelbaum - unterer Ast 50cm über dem Boden
« Antwort #6 am: 09. August 2006, 11:38:48 »

Moin,

Zitat
ist ein schönes Bäumchen, aber mir ist nicht klar, nach welchem Schnittsystem Du arbeitest.

Da ich von Schnittsystemen keine Ahnung habe, kann ich dir das beim besten Willen nicht beantworten. ;)
Der Baum wurde wie gesagt stark vernachlässigt und die Leitäste wuchsen willkürlich in alle Richtungen und in steileren Winkeln. Durch Runterbinden habe ich versucht der Krone eine runde und ausgeglichene Form zu geben und Lücken zu schließen.

Zitat
Was für eine Unterlage hast Du denn?

Das weiß ich nicht mehr. Spielt die Unterlage denn eine wichtige Rolle bei der "Erziehung" des Baumes?

Zitat
Welche Stammhöhe strebst Du an?

Mit der jetzigen Höhe bin ich zufrieden. Es würde mich aber nicht stören, wenn der Baum im Laufe der Jahre insgesamt größer wird.

Zitat
Stört Dich der untere Ast? Dann weg damit. Wenn nicht, warum willst Du Ihn dann abschneiden?

Rein ästhetisch stört er mich nicht; im Gegenteil. Da ich aber kein Experte bin, war ich mir nicht sicher, ob er zu tief ansetzt und die Entwicklung der Krone negativ beeinflusst.

Zitat
(scheint mir so, aber aufgrund der Größe des Fotos kann ich das nicht beurteilen)?

Das Foto ist eine Miniaturansicht. Wenn man draufklickt öffnet sich eine größere Version. :)
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kupu malam

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Re:Apfelbaum - unterer Ast 50cm über dem Boden
« Antwort #7 am: 10. August 2006, 06:45:25 »

Moin,
Da ich von Schnittsystemen keine Ahnung habe, kann ich dir das beim besten Willen nicht beantworten. ;)

Meiner hier nicht ausschlaggebenden Meinung nach, solltest Du Dich zuerst für den Schnitt entscheiden, bevor Du an einem Baum herumschnippelst. Ansonsten ähnelst Du dem Kapitän, der den Anker lichtet, ohne zu wissen, wo er hin will. Natürlich könnte er theoretisch dennoch in dem Zielhafen seiner Fracht ankommen, die Wahrscheinlichkeit liegt aber kaum auf seiner Seite.

Zitat

Das weiß ich nicht mehr. Spielt die Unterlage denn eine wichtige Rolle bei der "Erziehung" des Baumes?


Die Unterlage bestimmt in erster Linie die Wüchsigkeit und die endgültige Größe des Baumes sowie den Ertragsbeginn und das voraussichtliche Endalter (von der Kettensäge mal abgesehen). Anfälligkeiten gegen Krankheiten wie Kragenfäule etc. hängen allein von der Unterlage ab.
Auch die oft störende Ausläuferbildung (beim Apfelbaum eher selten) hängt nur von der Unterlage ab.
Auch die Ansprüche an den Boden und die Feuchtigkeit hängen von der Unterlage ab, je nachdem ob Flach- oder Tiefwurzler.

Zitat
Rein ästhetisch stört er mich nicht; im Gegenteil. Da ich aber kein Experte bin, war ich mir nicht sicher, ob er zu tief ansetzt und die Entwicklung der Krone negativ beeinflusst.

Da die Sonne erfahrungsgemäß von oben scheint, kann ein Ast unten den Baum selten beschatten und damit auch die Entwicklung der Krone nicht negativ beeinflußen. Er benötigt zwar Kraft für den Austrieb, liefert diese aber mit Zins und Zinseszins zurück, sofern er genügend Licht bekommt. Andernfalls verliert er nach und nach die Blätter und wird über die Jahre zu einem Trauerwedel um dann abzusterben, wie in den meisten Gärten zu beobachten.

Zitat
Das Foto ist eine Miniaturansicht. Wenn man draufklickt öffnet sich eine größere Version. :)


Letzteres habe ich schon getan, kann mich aber dennoch nicht entscheiden ob der Winkel nun wirklich zu steil ist oder nicht, dafür ist das Bild für meine schlechten Augen einfach zu klein :)dürfte wohl im Grenzbereich liegen. Ein flacherer Abgangswinkel wäre jedenfalls für einen Leitast von Vorteil, das hast Du allerdings im Augenblick scheinbar gar nicht vor.
Wenn es sowieso nur ein Fruchtast werden soll, ist eine Diskussion eigentlich überflüssig, denn ein Fruchtast ist in einigen Jahren abgetragen und muß dann sowieso entfernt werden.

Grüße
kupumalam
« Letzte Änderung: 10. August 2006, 06:48:06 von kupu malam »
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fars

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Re:Apfelbaum - unterer Ast 50cm über dem Boden
« Antwort #8 am: 10. August 2006, 08:08:27 »

Der richtige Obstbaumschnitt ist eine Wissenschaft für sich. Es gibt zwar kluge Bücher darüber, aber ich habe stets das Problem gehabt, dass mein Baum nicht so aussah, wie die Abbildung im Leitfaden.

Deshalb ein Tipp meinerseits aus langjähriger Verzweiflung: Wer sich nicht in die Geheimnisse des Schnitts einweisen lassen will, die meisten kapieren es ohnehin nicht (so wie ich), wendet sich an einen Obst- und Gartenbauverein. Die sind oft begierig, Bäume für Demonstrationsschnitte zu finden. Auch der "alte Gärtner von nebenan" ist meist gerne bereit, mal vorbeizukommen. Denn was nützen Schnittmaßnahmen, wenn anschließend jede Menge Wassertriebe sprießen.

Die Frage nach der Unterlage ist zwar wichtig, den meisten Hobby-Gärtnern aber unbekannt. Was nutzt es auch, der Baum steht da und man muss das Beste aus ihm machen.
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Wühlmaus

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Re:Apfelbaum - unterer Ast 50cm über dem Boden
« Antwort #9 am: 10. August 2006, 09:06:35 »

Fiver,

unabhängig davon, auf welcher Unterlage dieser Baum wächst (es sollte wohl ein Halb- oder gar Hochstamm werden ??? ) würde ich diesen unteren Ast entfernen. Das Bild ist leider wirklich gerade in diesem Bereich nicht sonderlich aussagekräftig, aber es sieht mir schwer nach einem zu steil wachsenden Schlitzast aus. Die Gefahr, daß er bei stärkerem Fruchtbehang ausbricht, ist recht groß und der dann am Baum entstehende Schaden könnte für diesen letale Folgen haben.
Auch ist dieser Ast im Vergleich zum Stammdurchmesser deutlich zu stark. Nach meiner Einschätzung nimmt er viel zu viel Kraft aus der Krone und bremst so eine gute Entwicklung selbiger.
Leider gilt Vergleichbares auch für den oberhalb der roten Kringel nach links abgehenden Ast....
Die rot gekennzeichneten "Ästchen" ergeben wunderbares Tragholz, sollten aber in lockerem Abstand (wenigstens 40cm) und immer versetzt zueinander stehen. Es soll ja Licht und Luft in die Krone und an die Früchte kommen.
Zur Sorte: Ich tippe in Richtung einer alten Sorte. Es könnte eine Renette sein, aber welche ???

Achso - diesen unteren Ast würde ich direkt jetzt entfernen! Dann kann die Wunde noch bis in den Winter hinein verheilen und der Baum verschwendet nicht unnötige Kraftin die Anlage von Knospen, die dann doch entfernt werden.
Das mit dem Januar ist so eine Sache: Zumindest hier herrscht dann zumeist klirrender Frost und Schnittarbeiten, besonders solch massive, sollten wirklich nur an frostfreiem Holz durchgeführt werden....

WühlmausGrüße
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Zuccalmaglio

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Re:Apfelbaum - unterer Ast 50cm über dem Boden
« Antwort #10 am: 10. August 2006, 12:51:16 »

hallo,
wenn der (Frucht)ast unten links nicht stört (z.B. beim mähen etc.)
braucht er auch nicht weg. Sollte er einmal zuviel Früchte haben und dadurch die Gefahr des Ausschlitzens bestehen, kann man ausdünnen und damit Gewicht reduzieren.
Was man wegen der Fruchtqualität bei überreichem Behang sowieso machen sollte. Man kann diesen Fruchtast aber auch kürzen und so
die Schlitzgefahr ausschließen. So steil steht er auch nicht, das ich da ein großes Risiko sehe.
Im übrigen teile ich kupumalams Auffassung, das der an sich schöne Baum einen roten Faden braucht. Pyramidenkrone mit einer Leitastserie (Palmer) oder mit einer zweiten, die der Baum ja leider im Kronenbereich schon stark angelegt hat.
Ich neige inzwischen zu Ersterem, da diese Doppeldecker oder Dreifachkronen immer zur Überbauung neigen. Aber das ist Ansichts- oder Glaubenssache bei den Obstfreunden.
Bei nur einer Leitastserie bleiben an der Stammverlängerung nur mehr
oder weniger waagerechte Fruchtäste nach dem Prinzip der Spindel.
Dafür müsstest du bei deinem Baum die Krone etwa im Bereich deines letzten markierten roten Kreises abwerfen. Der nach links abgehende starke Ast neben dem letzten roten Kreis muss unbedingt mit weg.
Hinsichtlich der Leitastserie (3-4) neben der Stammverlängerung ist leider auf den Bildern nicht ausreichend zu erkennen, ob es genug und ausreichend starke Leitäste gibt.
Es scheint aber, das du rechts Äste, die zum Leitastaufbau taugen könnten (sofern noch notwendig), heruntergebunden hast. Was man mit Leitästen, die ja als Gerüstbildner fungieren, nicht tun sollte.
Runterbinden(bringen) ist eine Maßnahme, um Fruchtholz zu erzielen.

Im übrigen ist das Bäumchen irgendetwas zwischen Halb- und Hochstamm (ab 120 cm Stammhöhe). Als Buschbäume bezeichnet man Bäumchen mit ca. 60 bis 80 cm Stammhöhe und Pyramidenkrone. (Kann auch sein, das die Norm der Baumschulen ein paar cm abweicht, so genau weiß ich das nicht mehr).

@wühlmaus,
nur anhand solcher Bilder auf eine Sortengruppe oder alt oder neu schließen zu wollen, halte ich für sehr gewagt. Dabei ist natürlich nicht ausgeschlossen, das du recht hast.
« Letzte Änderung: 10. August 2006, 13:00:11 von Zuccalmaglio »
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kupu malam

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Re:Apfelbaum - unterer Ast 50cm über dem Boden
« Antwort #11 am: 11. August 2006, 04:52:58 »

Es gibt zwar kluge Bücher darüber, aber ich habe stets das Problem gehabt, dass mein Baum nicht so aussah, wie die Abbildung im Leitfaden.

Dann gehört das Buch (so wie die meisten) in eine Sammlung oder in ein Antiquariat, aber nicht in den Bücherschrank eines Praktikers.

Zitat
die meisten kapieren es ohnehin nicht (so wie ich),

wenn ein Schnitt nicht zu kapieren ist, taugt er wohl nichts, zumindest nicht für Dich (vielleicht auch für niemanden)

Zitat
wendet sich an einen Obst- und Gartenbauverein. Die sind oft begierig, Bäume für Demonstrationsschnitte zu finden.

Dann sich aber bitte die Bäume anschauen, die der Kursleiter in den letzten Jahren geschnitten hat.
Zitat

Auch der "alte Gärtner von nebenan" ist meist gerne bereit, mal vorbeizukommen.

Das ist eine gute Empfehlung, denn bei dem im Garten sehe ich, ob er etwas kann, oder nicht. Gerade um diese Zeit, wenn auch in diesem Jahr beiahe jeder eine gute Ernte hat. Aber es gibt auch noch sehr gut und unglaublich. Bei Bäumen kommt es aber auf den Durchschnittsertrag an. Wenn ein Baum in einem Jahr gnadenlos voll hängt und das nächste Jahr nichts trägt, dann mag das an Unterlage und Sorte zum Teil liegen, aber auch der Schnitt kan Alternanz bewirken oder ihr entgegenwirken.

Zitat
Denn was nützen Schnittmaßnahmen, wenn anschließend jede Menge Wassertriebe sprießen.

Dann waren die Schnittmaßnahmen wohl falsch.

Zitat
Die Frage nach der Unterlage ist zwar wichtig, den meisten Hobby-Gärtnern aber unbekannt. Was nutzt es auch, der Baum steht da und man muss das Beste aus ihm machen.

Stimmt, allerdings muß ich, bevor ich mich für einen Schnitt entscheide, mir über die vermutliche Unterlage Gedanken machen, ansonsten entscheide ich mich evtl. für die falsche Baumform, und kämpfe dann ewig gegen die Natur des Baumes.
Lt. Beschreibung und Bild dürfte es sich um eine mittel bis schwachwachsende Unterlage handeln.

Grüße
kupumalam
« Letzte Änderung: 11. August 2006, 05:37:34 von kupu malam »
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kupu malam

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Re:Apfelbaum - unterer Ast 50cm über dem Boden
« Antwort #12 am: 11. August 2006, 05:32:42 »

Guten Morgen donauwalzer,

wie Du siehst, führen verschiedene Schnittsysteme zu verschiedenen Handlungsanweisungen.
(Für mich wird der Thread dadurch interessant, weil es meine Phantasie anregt, um mir im Geiste jeweils vorzustellen, was dabei nach einigen Jahren herauskommt.)
Daraus ergibt sich zwingend, daß Du Dich zuerst in Sachen Schnitt kundig machst, bevor Du an einem Baum herumschneidest, denn daß es nicht gut gehen kann, wenn Du heute mal nach dieser und morgen nach jener Methode schneidest, das ergibt sich wohl von selbst.
Derzeit kann man in den Gärten sehr viel sehen, würde mir also den Garten heraussuchen, der Deiner Meinung nach die besten Bäume hat, und den dann mal fragen, nach welchem Schnitt er arbeitet.
Während es ein Baumleben lange dauert um im direkten Vergleich die endgültige Überlegenheit von einem Schnittsystem gegenüber einem anderen zu beweisen (denn die offensichtliche Überlegenheit nach einigen Jahren kann sich evtl. im weiteren Verlauf sogar ins Gegenteil verkehren, man denke nur in Sachen Ertrag an alle Abbindesysteme), sind andere Argumente schnell abgeklärt.
Wie viel Kraft ein Ast aus der Krone nimmt, bestimme ich durch den Winterschnitt.
Um als Fruchtast abzuspleißen muß sich der Ast, sofern der Abgangswinkel nicht sehr steil ist, sich kräftig durchbiegen, was bei 50 cm über dem Boden eine überschaubare Gefahr darstellt.
Ein verheilen gibt es bei einem Baum, im Gegensatz zu einem Tier nicht. Der Baum kann eine Wunde bestenfalls mit Rinde überwallen, wozu er allerdings bei der zu erwartenden Wunde länger als eine Vegetationsperiode benötigt, dieses Jahr kann er bestenfalls noch den Wundrand begradigen, dann kommt der Winter.
Aus nahe liegenden Gründen stimme ich dem Beitrag von Zuccalmaglio zu, mit der Anmerkung, daß der Schnitt nach Palmer richtig mit einer Leitastebene ist, aber mit einem Kelchschnitt (wenn auch mit einem Sahnehäubchen, der Stammverlängerung, in der Mitte), nicht! mit einer Pyramidenkrone, was sich auch schon aus der Beschreibung von Zuccalmaglio über die Stammverlängerung als Spindel ergibt.
Deiner Ansicht, daß es Zeit wäre an dem Baum etwas zu machen stimme ich voll zu, gerade am unteren Ast sieht man schön, daß dieser aufgrund mangelnden Lichteinfalles in Stammnähe bereits verkahlt ist.

Grüße
kupumalam
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fars

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Re:Apfelbaum - unterer Ast 50cm über dem Boden
« Antwort #13 am: 11. August 2006, 08:43:27 »

Wäre doch eine gute Tat, wenn sich hier Experten zusammentun, um für einige der häufigsten Obstgehölze eine Schnittanleitung einzustellen. Denn Fragen zu diesem Thema treten doch immer wieder auf.

Alternative: Bücher empfehlen, die wirklich gut sind.
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Zuccalmaglio

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Re:Apfelbaum - unterer Ast 50cm über dem Boden
« Antwort #14 am: 11. August 2006, 09:02:36 »

@kupu malam,
sorry, vertue mich immer wieder mit "Pyramide" und "Kelch".
Aber durch "nur eine Leitastserie plus Spindel an der Stammverlängerung" wird es wohl klar.
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