Ich überlege gerade, wie du dir wohl die natürlichen Feinde von Schnecken vorstellst Irgendwelche umherschleichende Raubtiere?
Kröten, Frösche, Molche, Enten, Dohlen, Krähen, Raben, verschiedene andere Vögel und Kleintiere, zum Beispiel Stare, die Raupen des Weichkäfers und Spitzmäuse.
Erst mal ist die Schnecke fast nirgends mehr eine einheimische sondern die spanische Wegschnecke und die hat hier sowieso keine Feinde.
Stimmt nicht.
Die spanische Wegschnecke ist zwar inzwischen in Deutschland ziemlich verbreitet, aber es gibt zumindest hier am Niederrhein überall zahlreiche einheimische Arten.
Außerdem halte ich es für einen Irrtum, daß die spanische Wegschnecke hier keine Feinde haben soll. Meines Wissens machen die oben genannten Schneckenfresser bei der spanischen Wegschnecke keine Ausnahme.
Habt Ihr Amseln im Garten? Wenn ja, legt ihnen einen schönen flachen Stein hin, er wird dankbar zum Schneckenausklopfen benutzt, solange sie noch klein sind. Ich glaube, die Amseln schaffen hier mehr Schnecken weg als jeder andere Schneckenfeind.
Diese "Amseln" sind Drosseln.
Singdrosseln (Turdus philomelos) fressen vor allem Gehäuseschnecken, die sie auf einem Stein aufschlagen. Manchmal kann man hunderte von zersplitterten Schneckenhäuschen an den sogenannten "Drosselschmieden" finden.
Amseln ernähren sich hauptsächlich von Regenwürmern und Insekten, im Herbst auch von Beeren und Früchten, im Winter auch von Samen.
Gehäuseschnecken sind kaum eine Bedrohung im Garten. Sie machen sich selten am Gemüse zu schaffen, sondern sitzen meisten in Gehölzen, wo sie Algen von der Rinde raspeln.
Zudem gelten Gehäuseschnecken als Nützlinge, weil sie die Eier der Nacktschnecken fressen.
Es gibt noch einen weiteren Grund, warum Gehäuseschnecken nicht zerstört werden sollten. Ihre Gehäuse sind Brutstätten für unser einheimisches Glühwürmchen, das in seinem Bestand hochgefährdet und in manchen Gegenden bereits völlig ausgerottet worden ist.