Hallo ihr, die ich an meinem Stand begrüßen konnte!
Mit Hans Kramer verbindet mich einiges. Nicht nur eine jahrelange Freundschaft, die sich auch durch Pflanzentausch entwickelte, sondern besonders die ähnlichen Interessen, einen Betrieb erfolgreich zu entwickeln, neben Gartencentern und Baumärkten sich zu behaupten und Kunden zu begeistern. Er hat mir eines voraus: er ist fünfzehn Jahre länger selbständig! Da kann man vieles erreichen. Unser Sortiment hier ist ähnlich, aber anders gelagert, mehr den Bedürfnissen der Ösis angepasst. Cyclamen und Echinaceas finden hier nicht den reißenden Absatz wie in NL, dafür gehen hier ganz andere Pflanzen, die in Holland auf dem Müll landen.
Ich habe mich bei Hans wie immer sehr wohl gefühlt, unter Gleichgesinnten, am Tage unter Pflanzenbegeisterten und am Abend bei Wein und Geselligkeit. Man lernt neue Leute kennen, es war ein schwedischer Holländer aus Göteborg anwesend, mit dem ich mich gleich bestens verstand. Außerdem traf ich ja die Bekannten wie Coen Jansen und Brian Kabbes, sowie andere Plantsmen aus der Umgebung. Alles in allem eine runde Sache, die bei mir für geistige Abschweifung sorgte, besonders nach den letzten Wochen. Zuerst dachte ich an ein Zuhausebleiben, doch wo führt dies hin?
Am ersten Tag fing es um 10.00 Uhr an. Und dann ging es nonstop bis etwa 14.30, nur Plastiksack auf, Pflanzen rein, kassieren, ein paar freundliche Worte und dann der Nächste! Zwischendurch: "Je praat maar hastig goed Nederlands", "jaa wel, het gaat noch heel goed, maar de Woordenschat word stets minder" (Irisfool verzeih, ich habe es nie schreiben gelernt!). Jedenfalls so etwas gibt es nur in England, wo ich es einmal bei Monksilver Nursery erlebt hatte, ich meine den Andrang.
In Deutschland und auch anderswo wird erst rundgegangen, wo es die billigsten Pflanzen zu erstehen gibt. Und dann wird gekauft. Oder die Raritäten kauft man eben gleich, bevor sie weg sind. So schien mir dort das Publikum. Am Sonntag war jedenfalls tote Hose, die Luft draußen. Der Umsatz war gut, bemessen auf die kurze Zeit des Verkaufens. Pflanzen hatte ich reichlich mit. Komisch war nur, dass die Leute auf sämtliche Schattensachen wie die Geier frequentierten, während sie die schönen Alceas, die winterharten Begonien, brandneuen Delosperma stehenließen. Aber vielleicht war es auch das verkehrte Publikum. Ich wollte ja einen repräsentativen Querschnitt meines Sortimentes mitnehmen.
Mit Hans Kramers System, eine Verbindung des Kataloges mit den Fächern und Beeten herzustellen, täte ich mich hier schwer, aus verschiedenen Gründen. Aber dies ist ein extra Kapitel!
Das einzige Negativum der ganzen Fahrt war der Verlust meines Handys auf dem Klo einer Raststätte.