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Autor Thema: Misteln auf Apfelbäumen  (Gelesen 11638 mal)

Re-Mark

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Misteln auf Apfelbäumen
« am: 27. März 2004, 13:56:50 »

Auf den alten Apfelbäumen in unserem 'Ferngarten' wachsen sehr viele Misteln. Beim auslichten und verjüngen habe ich größere Mengen davon abgeschnitten. Nun frage ich mich, ob man damit etwas sinnvollen anstellen kann (zu Weihnachten wollte sie leider kaum jemand haben).

die Apfelbäume sehen ansonsten recht gesund aus (wenn auch vergreist). Wundheilung ist jedenfalls sehr viel besser als bei benachbarten Birnen und Pflaumen. Nun stelle ich mir die (wahrscheinlich etwas naive) Frage, ob Misteln irgendeinen Einfluß auf die Wundheilung von Bäumen haben. Irgendwelche Stoffe muß die Mistel ja abgeben, um nahtlos ins Baumgewebe integriert zu werden. Es bilden sich ja auch keine Geschwulste oder so an der Eindringstelle.

Übrigens habe ich auch eine vor Wochen abgeschnittene Mistel gefunden, deren Rinde offensichtlich abgenagt war. In dem Garten gibt es definitiv viele Feldmäuse, aber auch Löcher die mir eigentlich zu groß erscheinen. Egal was es war - sind Misteln nicht giftig? Habe ich nun eine Maus weniger, oder sind Mäuse nicht darauf empfindlich?
Viele Fragen, vielleicht gibt es hier ja angehende Druiden...



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Silvia

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Re:Misteln auf Apfelbäumen
« Antwort #1 am: 27. März 2004, 14:20:26 »

Hallo Re-Mark,

dass keiner die Misteln haben wollte, verstehe ich gar nicht. Hier werden sie für viel Geld auf dem Markt zur Weihnachtszeit verkauft.

Misteln (Viscum album) sind giftig bis wenig giftig. Sie enthalten verschiedene Wirkstoffe, vor allem Viscotoxine und Lectine und sie haben blutdrucksenkende Wirkung. Auch bei der Krebstherapie und in der Homöopathie finden sich Anwendungen.

Die Inhaltsstoffe sind aber von den Wirtspflanzen abhängig. Am giftigsten sind Misteln von Ahorn, Linde, Pappel, Walnuss und Robinie und am wenigsten vom Apfelbaum.

(nach Roth/Daunderer/Kormann)

LG Silvia
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Re-Mark

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Re:Misteln auf Apfelbäumen
« Antwort #2 am: 27. März 2004, 16:38:00 »

Dann werde ich also die Mäuseplage so nicht los...

Und die Wirkung von Misteltee oder Mistelextrakt auf Pflanzen und Bäume?
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Silvia

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Re:Misteln auf Apfelbäumen
« Antwort #3 am: 27. März 2004, 16:45:08 »

Hm, das weiß ich nicht. Aber Mistelextrakt wirkt wachstumshemmend auf Tumorzellen bei Mäusen. Falls sie also mit solchen Beschwerden zu dir kommen, kannst du ihnen vielleicht helfen. ::)

Aber im Ernst: Interessant wäre es schon herauszufinden, ob auch Zellwucherungen bei Obstbäumen damit bekämpft werden können. Aber ich weiß nicht, ob es Forschung dazu gibt.

Misteln keimen auf Bäumen deshalb gut, weil die Samen eine äußerst klebrige Umhüllung haben, die sich auch im Vogelmagen nicht auflöst. Einmal festgeklebt dringen Wurzeln in das Baum-Gewebe ein und holen sich die Nährstoffe vom Wirt. Irgendetwas muss in ihnen enthalten sein, dass die Wirtspflanzen sich ihrer nicht entledigen können.

LG Silvia
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Matthias

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Re:Misteln auf Apfelbäumen
« Antwort #4 am: 27. März 2004, 16:46:44 »

Hallo Re-Mark,

die Mistel ist laut Aussage der Giftinformationszentrale Bonn, als gering giftig eingestuft.

Den höchsten Giftgehalt haben Blätter und Stängel, die Beeren sind ungiftig. Sollten doch mal Pflanzenteile verzehrt worden sein, dann ist bei Einnahme von Beeren reichlich zu trinken, in der Regel sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich. Sind andere Pflanzenteile in größerer Menge gegessen worden, dann sofort den Arzt aufsuchen.

Misteln auf Obstbäumen (z.B. Apfel) entziehen ihrem Wirt Wasser und Nährstoffe. Was bei günstiger Wasserversorgung des Baumes und bei geringem Mistelbesatz keine ernste Bedrohung darstellt, kann bei schlechter Wasserversorgung (zum Beispiel in Trockenjahren) und/oder bei sehr starkem Mistelbefall zu gravierendem Zuwachsverlust, starker Schwächung und auch zum Absterben von Ästen, Kronenpartien und ganzen Bäumen führen.

Also mußt du dir überlegen ob du die Misteln auf den Bäumen lässt, da die Erntemenge durch einen verstärkten Bewuchs der Bäume stark reduziert wird.
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Silvia

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Re:Misteln auf Apfelbäumen
« Antwort #5 am: 27. März 2004, 16:56:40 »

Im Daunderer steht, dass die ganze Pflanze Wirkstoffe enthält. Komisch. ::)

Aber wie auch immer: Sie schmeckt bitter. Davon wird man wohl nicht so viel essen können.

LG Silvia
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Re-Mark

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Re:Misteln auf Apfelbäumen
« Antwort #6 am: 27. März 2004, 16:56:58 »

Die werden auf jeden Fall reduziert! Habe damit ja schon im Dezember angefangen. Obwohl auf den Weihnachtsmärkten in Berlin auch viele Misteln für teures Geld verkauft werden, hat sich für unsere niemand interessiert (hatten ein Schild vor dem Garten aufgehängt). Dabei waren sie z.T. sehr groß und deutlich schöner als die vom Markt...

Ich frage mich halt nur, ob ich jetzt mit den entfernten Misteln etwas sinnvolles machen kann. Obstbaumwunden behandeln o.ä...
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Matthias

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Re:Misteln auf Apfelbäumen
« Antwort #7 am: 27. März 2004, 17:18:10 »

Die werden auf jeden Fall reduziert! Habe damit ja schon im Dezember angefangen. Obwohl auf den Weihnachtsmärkten in Berlin auch viele Misteln für teures Geld verkauft werden, hat sich für unsere niemand interessiert (hatten ein Schild vor dem Garten aufgehängt). Dabei waren sie z.T. sehr groß und deutlich schöner als die vom Markt...

Die Mistel steht in Deutschland unter Naturschutz, das hatte ich vorhin vergesen noch zu schreiben. Ob davon alle Mistelarten betroffen sind, weiß ich nicht, da ja jeder Laub-, Nadel- oder Obstbaum seine eigene ganz spezielle Mistelart bewirtet.

Zitat
Ich frage mich halt nur, ob ich jetzt mit den entfernten Misteln etwas sinnvolles machen kann. Obstbaumwunden behandeln o.ä...

Da bin ich jetzt auch überfragt was eine sinnvolle Verwertung betrifft.
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