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|14|6|Um eine Kultur zu schaffen, genügt es nicht, mit dem Lineal auf die Finger zu klopfen. (Albert Camus)

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Autor Thema: Blumenzwiebeln in der Wiese  (Gelesen 6743 mal)

callis

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Blumenzwiebeln in der Wiese
« am: 05. September 2006, 10:16:34 »

Diesen Sommer habe ich ein kleines Rasendreieck nicht gemäht um daraus ein kleines Refugium für Zwiebelgewächse in einer Wildwiese (Beikräuter gibt es schon zur genüge darin ;)) zu machen. Der Boden ist dort im Sommer ziemlich trocken und sonnig.

Nun meine Frage:
Welche wilden Krokusse, Narzissen und eventuell Wildtulpen fühlen sich in einer Wiese wohl?
Es sollten alles zierliche Blüten sein.
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macrantha

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Re:Blumenzwiebeln in der Wiese
« Antwort #1 am: 05. September 2006, 15:54:47 »

In sommertrockenen Wiesen sehr gut wächst Crocus tommasinianus, aber auch Narcissus poeticus eignet sich gut zum verwildern. Allerdings bevorzugen Narzissen ja allgemein eher feuchte und nährstoffreichere Böden - also ausprobieren.
Crocus flavus kann im Steingarten gar zu Plage werden - wie er sich in der Wiese macht, weiß ich nicht.
Neben den Zwiebelpflanzen würde ich auch Buschwindröschen setzten - die versamen sich bei mir sogar freiwillich in die Wiese.
Puschkinia und Scilla wachsen vermutlich auch noch zufriedenstellend bei Dir, möchten aber etwas mehr Feuchte als der Elfen-krokus.
In gleichbleibender Anzahl kommen bei mir jedes Jahr eine handvoll Tulipa tarda im "Moos" ... an sich viel zu feucht und die Konkurrenz mit den wenigen Grashalmen tut ihnen vermutlich auch nicht sonderlich gut (ergo: ich würde keine Massen pflanzen, aber ein paar schaden nicht).
Besonders gerne wachsen die kleinen Zwiebelblüher ja in "ausgemerkelten" Bereichen von Bäumen/Sträuchern - dort, wo der Rasen schon sehr schütter geworden ist.
LG
macrantha
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Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
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callis

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Re:Blumenzwiebeln in der Wiese
« Antwort #2 am: 07. September 2006, 20:32:22 »

macrantha,

danke für deine Ratschläge. Im Heckenbereich habe ich vielerlei Blumenziebeln vergraben, auch Buschwindröschen. Aber ich möchte eben mal so ein kleines Stückchen Blumenwiese im zeitigen Frühling haben.

Wie tief muß ich wohl die kleineren Zwiebeln von Krokus, Puschkinie etc. versenken? Oder einfach Grassoden abheben, Zwiebeln drunter und Soden wieder drauf?
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riesenweib

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Re:Blumenzwiebeln in der Wiese
« Antwort #3 am: 07. September 2006, 21:39:52 »

....Aber ich möchte eben mal so ein kleines Stückchen Blumenwiese im zeitigen Frühling haben....

teilOT
"von blumen gelb und blau gesticket"

ich versuche es schon ein paar jahre, aber bei mir ist noch immer zuviel gras. tulipa humilis kommt wieder, der elfenkrokus, und muscari. die alliümer plagen sich schon, und narzissus z.b. Minnow, hat gepasst, obwohl der wasserabzug gegeben ist. blatteln war'n ein paar.

lg, brigitte

« Letzte Änderung: 07. September 2006, 21:40:22 von riesenweib »
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fars

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Re:Blumenzwiebeln in der Wiese
« Antwort #4 am: 08. September 2006, 07:04:11 »

Ich habe seit mehreren Jahren unter meinem Nussbaum eine "Zwiebelwiese" mit zufriedenstellendem Erfolg. Allerdings ist der Boden recht schwer (lehmhaltig), gleichwohl durch den Wasserentzug des Baumes stark austrocknend.

Gepflanzt wurden dort:
- Narcissus pseudonarcissus
- Narcissus poeticus
- Crocus tommasinianus
- Crocus ancyrensis
- Scilla siberica
- Scilla bifolia
- Galanthus nivalis
- Eranthis hyemalis

Alle wachsen dort gut und vermehren sich auch recht fleißig, mit Ausnahme von N.p., die sich etwas schwer tut (zu kaltes Klima?). Die Dichternarzisse hat sich überhaupt nicht vermehrt. Bei ihr bin ich schon dankbar, wenn sie überhaupt wiederkommt.

Da du nur ein kleines Rasenstück vorgesehen hast, Callis, würde ich von C. tommasinianus abraten, da diese Art sich sehr stark vermehren kann. Allerdings blüht sie deutlich früher als die anderen, so dass sie sich nicht ins Gehege kommen können.
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riesenweib

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Re:Blumenzwiebeln in der Wiese
« Antwort #5 am: 08. September 2006, 07:59:59 »

unterm nussbaum geht viel ja (bei uns ca 90jährig, ziemlich grossflächig das kronendach), v.a. krokusse lieben es dort,und spanische hasenglöckchen. narzissen könnt ich noch setzen, die kleinen zarten. net die brummer.
irgendwie dachte ich bei Callis beschreibung an eine sonnige wiese ???.

lg, brigitte
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fars

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Re:Blumenzwiebeln in der Wiese
« Antwort #6 am: 08. September 2006, 08:10:32 »

So sehe ich das auch. Alle genannten Zwiebelgewächse "funktionieren" auch im sonnigen Bereich. Außerdem: Wenn sie blühen, hat der Nussbaum noch keine Blätter. Dann ist die Wiese unter ihm auch der vollen Sonne ausgesetzt.
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knorbs

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Re:Blumenzwiebeln in der Wiese
« Antwort #7 am: 08. September 2006, 08:42:00 »

Oder einfach Grassoden abheben, Zwiebeln drunter und Soden wieder drauf?

kannst du so machen, klappt bestimmt. ich nehm einfach meine handschaufel, stech in die wiese, ziehe die schaufel an, dass ein spalt ensteht und schmeiße 1-3 zwiebeln einfach rein und drück den spalt dann wieder zu. tulipa tarda hält übrigens sehr dauerhaft in so einem wiesenstück aus.
« Letzte Änderung: 08. September 2006, 09:46:13 von knorbs »
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callis

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Re:Blumenzwiebeln in der Wiese
« Antwort #8 am: 08. September 2006, 08:59:02 »

was bei euch der Nußbaumbereich, war bei mir die Fläche unter meiner nun ja vor 3 Jahren gefällten alten Birke. Nur die Dichternarzissen blühen auf einer Trockenmauer ausdauernd seit vielen Jahren.

Aber ich habe da eben so ein sonniges mageres Wieseneckchen (ca. 3-4 qm) gesäumt von einer alten düsteren breiten Eibe und zwei großen, ebenfalls dunklen Rhododendronbüschen (roseum elegans), und da denke ich es mir im Frühling hübsch, ein paar Farbkleckse zu haben, wenn sonst noch nicht so viel blüht. Das Gras wächst dort eher dünn und würde die Zwiebelblüher kaum überdecken und müßte nicht gemäht werden. Ich werde es mal mit den genannten Krokussen versuchen und ein paar zierlicheren Narzissen. Eine Primel wächst schon dort. Und T. tarda kann ich gleich aus dem Garten nehmen, wo sie sich unter einem Strauch explosionsartig vermehren. Mal sehen, ob Scilla sich in der Wiese auch so ausbreitet wie auf dem Birkenbeet.

Knorbs, wenn du die Zwiebelchen unter den Grassoden gibst, achtest du darauf, ob sie mit der Spitze nach oben zeigen (mache ich sonst immer), oder ist das bei kleinen Zwiebeln eher egal?
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oile

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Re:Blumenzwiebeln in der Wiese
« Antwort #9 am: 08. September 2006, 08:59:25 »



Da du nur ein kleines Rasenstück vorgesehen hast, Callis, würde ich von C. tommasinianus abraten, da diese Art sich sehr stark vermehren kann. Allerdings blüht sie deutlich früher als die anderen, so dass sie sich nicht ins Gehege kommen können.

Ich finde schon, dass C. tommasianus unbedingt da hin gehören. Macht doch nichts, wenn sie sich vermehren: wenn der Rest des Rasens gemäht wird, können sie sich dort halt nicht durchsetzen

LG
oile
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"Wenn also Millionen Menschen evidenzbasierte Angst vor der Klimakrise haben, wenn Minderheiten rechte Gewalt benennen, dann ist das 'Hafermilch-Wokeness', wenn aber Menschen eine rechtsextreme Partei wählen, die hetzt & die Klimakrise leugnet, dann sind das 'berechtigte Sorgen'?"
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Ismene

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Re:Blumenzwiebeln in der Wiese
« Antwort #10 am: 08. September 2006, 09:17:17 »

Hört sich gut an mit der Nußbaumwiese. :) Ich überlegte gerade wo ich Eranthis hinpflanzen könnte und mit wem.
Alle wachsen dort gut und vermehren sich auch recht fleißig, mit Ausnahme von N.p., die sich etwas schwer tut (zu kaltes Klima?).
Hab gestern noch gelesen, im Katalog von Peter Nijssen, Blumenzwiebelexperte, gelesen, dass er auch nicht weiß, woran es liegt, dass im einen Jahr mal mehr, im anderen mal weniger blüht. Gibt es nicht auch einen natürlichen Standort - großflächige Wiese - mit Dichternarzissen in den Ardennen? Dort kann es doch auch recht kalt werden.

Ich möchte auch noch Blumenzwiebeln in eine Wiese mit viel Wiesenkerbel pflanzen.Der Boden ist relativ frisch-feucht. Bei der Hitzewelle jedoch ausgetrocknet. Auf jeden Fall durchlässig.

Das wird wohl etwas schwierig werden.. :-[
Müsste dann welche sein, die im April schon 80 cm hoch sind, dann nachher wenn der Kerbel gesenst ist, im Juni, gehts auch niedriger.
Ich dachte an
- Nectaroscordum (Farbe nicht so spannend)
- Allium hollandicum (80cm) soll schon im April blühen?
- Fritillaria acmopetala
- Ornithogalum pyramidale (wieder weiß nach so viel Kerbelweiß?)
Oder ich beschränke mit auf die Randbereiche, da wo Pfade in die Wiese gesenst sind.
Dann brauche ich aber immer noch sehr robuste, ruhig wuchernde, aber mindestens 30 cm hohe.
Hätte auch gerne was in rot, aber da gibts wohl nur Tulpen, oder?
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knorbs

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Re:Blumenzwiebeln in der Wiese
« Antwort #11 am: 08. September 2006, 09:50:33 »

@callis

ich bemühe mich schon, die zwiebelspitzen nach oben auszurichten, aber wenn sie seitlich liegen macht's auch nichts. ich denke, selbst wenn die spitze mal nach unten zu liegen kommt, wächst der trieb trotzdem nach oben. kostet halt etwas mehr kraft und mit der zeit richtet sich das von selbst.
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cornishsnow

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Re:Blumenzwiebeln in der Wiese
« Antwort #12 am: 08. September 2006, 21:18:33 »

@Ismene

Zum Wiesenkerbel passen wunderbar die dunkelblauen Camassie leichtlinii Sorten, die es im Frühjahr gerne feucht haben, ganz wie in ihrer Heimat den amerikanischen Prärien. versuchen könntest Du auch Gladiolus byzanthina, die will allerdings einen nicht zu feuchten Standort im Frühjahr. Beide profitieren allerdings von einem Sommertrocknen Standort.

@callis

Du solltest mal einiger der Crocus chrysanthus Sorten ausprobieren, wenn verschiedene Sorten zusammen stehen, gibt es manchmal schöne Sämlinge, in intressanten Farben. Die Vermehrung über Samen ist aber verhalten, ganz im Gegenteil zu Crocus tomasianus, der sich in der Normalform explosionsartig ausbreiten kann. Ob dies auch bei den beiden Sorten 'Album' und 'Roseum' der Fall ist weiß ich nicht, der derzeitige Preis für diese wunderschönen Pflanzen spricht zumindest dagegen! :-\
Bei Beiden hätte ich absolut nichts gegen eine Massenvermehrung!
Schön sind auch die Crocus heufflerianus Sorten, diese Art ist früher als eine Varietät von Crocus vernus gehandelt worden und kommt soweit ich weiß vom Balkan oder so.
Es sind alles (Im Gegensatz zum normalen Crocus vernus!) sehr wüchsige Pflanzen, die im eher schütteren Graß sich auch willig ausbreiten.
Gerne vergessen wird Fritillaria meleagris, die sich auch sehr gut im Rasen etablieren läßt und gerade dort besonders schön zur Geltung kommt, für sie sollte der Standort allerdings im Frühling ausreichend feucht sein. Ein schöner Partner ist Narcissus bzw. Corbularia bulbocodium, allerdings nur wenn man ein leuchtendes Gelb mag!?
Vieleicht konnte ich dir ja ein wenig helfen!?
Lieber Gruß,

Oliver.
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callis

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Re:Blumenzwiebeln in der Wiese
« Antwort #13 am: 23. September 2006, 13:46:22 »

g!?
Vieleicht konnte ich dir ja ein wenig helfen!?

Hallo Oliver,
ja, auch über deine Empfehlungen habe ich mich sehr gefreut. Die Antwort hat nur länger gedauert, weil ich erst gestern in Berlin bei Treppens nun meine Auswahl getroffen habe.
Da es ein erster Versuch ist, war ich zumindest bei den Preisen noch etwas zurückhaltend, übrigens auch bei den Farben. Es bewegt sich alles zwischen gelb, weiß und hell lavendelblau. Fritillarien und wilde Gladiolen scheiden wegen großer Trockenheit im Sommer erstmal aus, leider.
Ich habe jetzt für den ersten Versuch gekauft:
Crocus flavus, dunkelorangegelb, II-III
Crocus chrysantus Ard Schenk, reinweiß, II-III
Crocus tommasianus, blass lavendelblau, III
Puschkinia scilloides libanotica Alba, III
Chionodoxa luciliae (gigantea), hellblau (Bild ist lavendel ???), III
Narcissus canaliculatus, weiß, gelbe Krone, III-IV
Tulipa tarda, gelb m. weißen Spitzen, IV

Und jetzt gehe ich pflanzen :D :D
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tomir

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Re:Blumenzwiebeln in der Wiese
« Antwort #14 am: 28. September 2006, 14:03:57 »

@callis
Aus deinen Angaben kann man schliessen dass Du in der Gegend von Berlin wohnst und auch eher einen mageren sandigen Boden hast, verzeih wenn ich mich irre?
Meine Erfahrungen mit winterharten Zwiebelgewaechsen ist das sie nahezu alle in einem eher lehmigen neutralen bis leicht basischen Boden am besten wachsen - Sandboden haelt leider so gut wie keine Naehrstoffe, so das eine regelmassige Duengung waehrend der Vegetationsphase noetig ist um sie mehrere Jahre zum Bluehen zu bringen. Eine Mulchschicht ist auch gerade in Gegenden mit Barfroesten zu empfehlen.
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