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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Wierum soll ich meinen Aprikosenbaum setzen  (Gelesen 9433 mal)

Eva

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Wierum soll ich meinen Aprikosenbaum setzen
« am: 22. September 2006, 18:05:32 »

Das Loch hab ich schon gegraben, der Pflock ist ausgesucht. Jetzt stellt sich die Frage wie herum die Pflanze rein soll? (Jaja, das grüne Ende muss nach oben ;), das ist schon klar).

Der Baum ist getopft und hat einen Haupttrieb und vier Seitenäste. Einer der Seitenäste ist der Stärkste und der einzige der auch eine Aufwärtstendenz zeigt. Die anderen sind eher zarter und waagrecht.
Soll der kräftige Ast Richtung Norden, damit er nicht so sehr wächst und dem Haupttrieb nicht den Vorrang streitig macht, oder soll er gleich dahin, wo später sowieso das meiste Wachstum sein wird (Südwesten, wenn der Baum so wächst wie die Beerensträucher)?

Und wie weit soll der Haupttrieb über die anderen Äste rausragen? Soll ich auch die zarteren Äste zurückschneiden, oder nur Haupttrieb und den stärksten Seitenast (die hab ich eh schon ein Stück eingekürzt, damit ich den Baum ins Auto gebracht habe).

Wonach googelt man da am besten? "Aprikose Erziehungsschnitt" oder gibts was besseres?
« Letzte Änderung: 22. September 2006, 18:06:31 von Eva »
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zouij

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Re:Wierum soll ich meinen Aprikosenbaum setzen
« Antwort #1 am: 22. September 2006, 21:54:53 »

hallo eva,
du schreibst, daß einer der seitentriebe senkrecht nach oben strebt und dabei in etwa so dick ist wie der haupttrieb; dieser ast steht in konkurrenz zu dem eigentlichen haupttrieb und nimmt ihm alle kraft, also am besten an der basis entfernen! die drei seitentriebe reichen erstmal völlig aus. ich kürze den haupttrieb junger aprikosenbäume auf eine länge von ca. 1,40 - 1,50m vom boden aus (vorausgesetzt der baum wurde in ca 1m höhe schonmal angeschnitten); die seitentriebe kürze ich auf eine länge von ca 50 - 60cm. es ist schwer, das abzuschätzen, da ich das nach gefühl schneide, aber die seitentriebe sollten wenigstens um ein drittel kürzer als der haupttrieb sein wenn du sie dir ebenfalls senkrecht nach oben vorstellst. wie gesagt, sehr kompliziert, das zu erklären..
nach welcher himmelsrichtung du den baum ausrichtest, spielt keine rolle, hauptsache du entfernst den konkurrenztrieb!
grüße von
zouij
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In einer irrsinnigen Welt vernünftig sein zu wollen, ist schon wieder ein Irrsin für sich.
Voltaire

Eva

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Re:Wierum soll ich meinen Aprikosenbaum setzen
« Antwort #2 am: 22. September 2006, 22:15:34 »

Ist es wirklich ein Konkurrenztrieb, wenn er ca. in 45 Grad vom Stamm weg wächst? Wenn ich den abmache, hab ich nur noch recht mickrige Verzweigungen, die waagrecht sind, :-\ dann wächst er vielleicht nur noch pfeilgrad in die Höhe?
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kupu malam

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Re:Wierum soll ich meinen Aprikosenbaum setzen
« Antwort #3 am: 23. September 2006, 08:12:41 »

Hallo Eva,

bevor Dir jemand zum Schnitt raten kann, sollte man zuerst wissen, was soll das für ein Baum werden (Viertel-;Halbstamm ...)?
Was für einen Schnitt beabsichtigst Du?
Je nachdem sieht der Pflanzschnitt natürlich anders aus, wobei sich natürlich auch die Frage stellt, in welcher Höhe die Äste abgehen. Davon und von den vorigen Fragen ist abhängig, ob die nun vorhandenen Äste für z.B. Leitäste Verwendung finden können oder nicht. Je nachdem wird zumindest der Fachmann den Pflanzschnitt im Normalfall anders vornehmen.
Wenn die Pflanze allerdings getopft ist, würde ich um diese Zeit überhaupt nicht schneiden. Ich schneide Aprikose dann, wenn im Frühjahr die Knospen anschwellen und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Zu Deiner ursprünglichen Frage:
Das ist schon beinahe eine Weltanschauungsfrage.
Die „natürliche“ Ansicht lautet in etwa: Der Baum stand vermutlich früher so, daß der stärkste Trieb in Richtung Sonne zeigte, so sollte der Baum auch wieder eingesetzt werden, da der Baum sich auf diese Verhältnisse eingestellt hat.
Persönlich würde ich den Baum allerdings genau in die andere Richtung setzen, insbesondere dann, wenn man diesen evtl. für einen Leitast verwenden kann. Es ist nämlich schwer in die sonnenabgewandte Richtung einen schönen Trieb zu bekommen, und dieser Trieb soll auch nächstes Jahr nicht weiter gefördert werden, um ihn nicht unnötig zurückschneiden zu müssen.
Wenn der Trieb im 45 Gradwinkel abgeht, so ist das in etwa die Grenze. Im Normalfall bin ich zwar ein überzeugter Gegner vom herunterbinden, in diesem Fall würde ich ihn jedoch auf 30 Grad herunterbinden. In diesem Fall muß er dann auch vermutlich nicht so kräftig zurückgeschnitten werden.
Wie viel die Stammverlängerung die anderen Äste überlagern soll, das bezieht sich relativ auf die Länge der Zweige und die Höhe der Stammverlängerung. Wenn der Ast aber Richtung Norden zeigt, so dürften dennoch 10 cm reichen. So was wie eine Saftwaage, wie sie in vielen Büchern herumgeistert, gibt es nicht, da Bäume nicht lesen können.

Grüße
kupumalam
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zouij

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Re:Wierum soll ich meinen Aprikosenbaum setzen
« Antwort #4 am: 24. September 2006, 01:57:07 »

hallo kupu malam,
du schreibst, daß bevor jemand eine schnittempfehlung geben kann, derjenige wissen muß, was aus dem bäumchen einmal werden soll. ich gab meine schnittempfehlung mit der bedingung, daß der baum schon einmal in etwa 1m höhe angeschnitten wurde.
zudem sollte es bei obstbäumen, wie bei anderen bäumen guter qualität auch, nur einen leittrieb geben. konkurrenztriebe, die nicht entfernt werden, wachsen oft stärker als der leittrieb selbst.
es interessiert mich auch sehr, welchen fachmann du zu rate ziehst; stellst du doch all meine empfehlungen in frage. da ich eine ausgebildete baumschulgärtnerin bin, die allherbstlich an etlichen obstbäumen einen pflanzschnitt vornimmt, bin ich nicht ganz mit deiner ausführung einverstanden.
wieso bist du ein gegner des herunterbindens? es ist erwiesen und bekannt, daß am waagrechten holz auch der fruchtansatz vermehrt statt findet (siehe spindelerziehung im erwerblichen obstanbau).
grüße von
zouij
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kupu malam

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Re:Wierum soll ich meinen Aprikosenbaum setzen
« Antwort #5 am: 25. September 2006, 07:59:07 »

Hallo zouij,

als Konkurrenztrieb wird üblicherweise ein Schlitzast bezeichnet. Ein solcher entsteht meistens wenn ich die Stammverlängerung anschneide und die obersten Augen (mit Ausnahme des Auges, welches die neue Stammverlängerung bilden soll) nicht ausbreche. Diese Augen treiben dann meist mit einem Winkel von über 45 Grad aus, also oft 60 Grad und mehr.
Solche Triebe müssen natürlich weggeschnitten werden, da herunterbinden entweder zum sofortigen abschlitzen führt, oder diese Gefahr in der Zukunft besteht.
Bei einem Winkel von 45 Grad ist das wie ich schrieb an der Grenze, durch herunterbinden evtl. hinzubekommen, speziell wenn der Trieb von der Sonne wegweist.

Gegen herunterbinden bin ich normalerweise deshalb, weil man mit dem richtigen Schnitt und dem ausbrechen von Augen Austriebe mit dem gewünschten Winkel erzielt. (Im Notenschlüssel der Natur findest Du jede Mengen Fotos von heruntergebundenen Bäumen, und auch den passenden Kommentar.)
Diese sind natürlich von vornherein weniger vom abschlitzen im Ertragsalter bedroht als Austriebe mit großem Winkel, das spart sogar Arbeit, vor allem werden jedoch durch das herunterbinden nicht selten Rindenverletzungen (durch die Schnur, Stöcke, scheuern etc.) erzeugt, auf die anderen Probleme will ich gar nicht erst eingehen.

Wie ich sehe, gingen wir beide davon aus, daß der Baum wie üblich in der Baumschule in einer Höhe von etwa 1 m angeschnitten und aufgeastet wurde.
Also gehen wir davon aus, daß die Seitentriebe ungefähr in etwa 1 m Höhe vom Stamm abgehen.

Je nachdem, ob das nun ein Halbstamm, ein Hochstamm, Buschbaum oder was auch immer werden soll, muß er nun natürlich unterschiedlich weiterbehandelt werden, das dürfte wohl unstrittig sein.
Selbstverständlich schneidet man aber auch einen Baum mit einem zukünftigen Pyramidenschnitt oder Palmerschnitt (um mal die mit P beginnenden zu nennen) entsprechend anders. Das ergibt sich aus der Materie, und als Palmer noch lebte, hätte der einen ansonsten zur Sau gemacht.
Der Mann liebte Obstbäume über alles und konnte es nicht mit ansehen, wenn man unnötig Holz für das Backhaus produzierte.

Da Du in der Baumschule arbeitest, weißt Du ja selbst am besten, daß ein Konkurrenztrieb nur entstehen kann, wenn der Baum falsch behandelt wurde, und daß leider mancher Deiner Kollegen da manchmal wohl etwas ziemlich falsch macht, ansonsten wären mir viele der angebotenen Bäumchen unerklärlich, typische Fehler findest Du fotografiert auch im Notenschlüssel der Natur zuhauf, Palmer konnte sich da herrlich aufregen, wobei seine Kommentare dort für seine Verhältnisse recht zivil sind.

Grüße
kupumalam
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Eva

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Re:Wierum soll ich meinen Aprikosenbaum setzen
« Antwort #6 am: 25. September 2006, 17:56:22 »

Vielen Dank für Eure Antworten. Vor dem Herunterbinden fürchte ich mich ein bisschen, das letzte Mal als ich das probiert habe, hab ich gleich den ganzen Ast abgeschlitzt :-X.

Ich hab den Baum jetzt mit dem stärkeren Ast nach Norden gesetzt und werde mir die Scheiderei im Frühling nochmal genauer ansehen.

Der Baum wurde wohl schon einmal in knapp 1 m Höhe geschitten (?), jedenfalls ist er dort verzweigt um zur Verzweigung anzuregen. Ich möchte ihn zu einem Spindelbaum erziehen, allzu groß sollte er nicht werden (aber von der Größe her muß ich eh nehmen, was kommt, wenn der Baum nicht total zerschnitten ausschauen soll, oder? Die Baumschule hat gesagt dieser wäre weniger wüchsig als die anderen Aprikosen, die sie hatten). Es sieht so aus, als wäre der Leittrieb nochmal hineinveredelt (also eine Veredelung unten am Stamm, eine zweite am Leittrieb, aber oberhalb der ersten Verzweigung), das war bei allen Aprikosen dort so, ist das üblich?
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kupu malam

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Re:Wierum soll ich meinen Aprikosenbaum setzen
« Antwort #7 am: 26. September 2006, 10:04:27 »

Vielen Dank für Eure Antworten. Vor dem Herunterbinden fürchte ich mich ein bisschen, das letzte Mal als ich das probiert habe, hab ich gleich den ganzen Ast abgeschlitzt :-X.

In diesem Fall war der Winkel schon zu steil, es war ein Schlitzast. Betrachte es mal so, es ist doch besser, der Ast schlitzt ab so lange er klein ist, als er schlitzt ab wenn es ein Leitast ist und er dann bei vollem Ertrag das Gewicht nicht halten kann, dann ist evtl. der ganze Baum hin.
Du kannst den Ast auch herunterbinden und dann im Laufe weiterer Wochen den Zug bis zum gewünschten Winkel verstärken. Im Frühjahr aber bitte Knospen, die in die falsche Richtung gehen, ausbrechen. Durch herunterbinden werden diese Knopsen stärker austreiben.

Zitat

Ich hab den Baum jetzt mit dem stärkeren Ast nach Norden gesetzt und werde mir die Scheiderei im Frühling nochmal genauer ansehen.

 Die Baumschule hat gesagt dieser wäre weniger wüchsig als die anderen Aprikosen, die sie hatten). Es sieht so aus, als wäre der Leittrieb nochmal hineinveredelt (also eine Veredelung unten am Stamm, eine zweite am Leittrieb, aber oberhalb der ersten Verzweigung), das war bei allen Aprikosen dort so, ist das üblich?

So wurden früher Hochstämme veredelt. Eine starkwüchsige Wurzel, dann kam ein Stammbildner (z.B. weil die Edelsorte keine schönen hohen Stämme bildete, gegen Verletzungen durch Kühe etc. empfindlich war, etc.), und erst in z.B. 2 m Höhe wurde dann die endgültige Sorte veredelt.
Daß die Veredelung oberhalb der Verzweigung liegt, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
M.W. ist dies bei einem Aprikosenbaum eher ungewöhnlich, aber da kann zouij sicher mehr dazu sagen.

Interessanter als das was die Baumschule sagte wäre um was es sich für eine Unterlage handelt, was das für eine Zwischenveredelung ist, und evtl. auch die Aprikosensorte.

Bei einem Spindelbaum fangen die Äste bereits in einer Höhe von 0,5 m an, Du solltest also schauen, daß Du Austriebe in dieser niedrigen Höhe bekommst. Da ein Spindelbaum keine Leitäste hat, sind dementsprechend alle Äste zu Fruchtästen zu erziehen.
Spndelbäume werden meist auch an Drähten gezogen, an die man dann einen Teil der Äste anbidet. In diesem Fall wirst Du wohl die derzeitigen Ästchen nur anschneiden um einen verstärkten Austrieb zu bekommen. Und natürlich massiv die in die falsche Richtung gehenden Knospen ausbrechen, denn da verschwendet der Baum nur seine Kraft, da Du diese Austriebe dann wegschneidest.
Von Natur aus will der Baum natürlich zuerst richtige Äste bilden, die kannst Du aber bei einem Spindelbaum nicht brauchen.

Grüße
kupumalam


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zouij

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Re:Wierum soll ich meinen Aprikosenbaum setzen
« Antwort #8 am: 28. September 2006, 22:03:45 »

Hallo zouij,

>als Konkurrenztrieb wird üblicherweise ein Schlitzast bezeichnet. Ein solcher entsteht meistens wenn ich die Stammverlängerung anschneide und die obersten Augen (mit Ausnahme des Auges, welches die neue Stammverlängerung bilden soll) nicht ausbreche. <
>Gegen herunterbinden bin ich normalerweise deshalb, weil man mit dem richtigen Schnitt und dem ausbrechen von Augen Austriebe mit dem gewünschten Winkel erzielt.<

lieber kupu malam,
ein konkurrenztrieb entsteht nicht nur aus den beiaugen des haupttriebes, sondern kann auch aus der nächst unteren knospe, und sogar aus der darunter, entstehen. es gibt allerdings kein berechenbares gesetz hierfür; für solche vorgänge ist allein mutter natur verantwortlich. wobei ich erwähnen muß, daß die erste knospe unterhalb der leittriebknospe meist einen konkurrenztrieb entwickelt (die beiaugen liegen bei manchen sorten, wenn die hauptknospe sich noch im knospenstadium befindet, v.a. z.b. bei äpfeln, so versteckt, daß man sie gar nicht erst sehen kann), jedoch bei der knospe unterhalb deren ist dies nicht sicher; sie kann sich auch zu einem "normalen seitenast" entwickeln. ich habe nun schon so viele obstbäume in ihrer entwicklung beobachtet, daß ich dies mit sicherheit sagen kann. zumal treiben bei vielen obstarten bzw. -sorten die beiaugen erst gar nicht aus.


>Wie ich sehe, gingen wir beide davon aus, daß der Baum wie üblich in der Baumschule in einer Höhe von etwa 1 m angeschnitten und aufgeastet wurde.
Also gehen wir davon aus, daß die Seitentriebe ungefähr in etwa 1 m Höhe vom Stamm abgehen.<

in der norm wird ein aprikosenbaum zwar in 1m höhe angeschnitten, jedoch wird schon ein kronenansatz gelassen und nicht aufgeastet.



>Da Du in der Baumschule arbeitest, weißt Du ja selbst am besten, daß ein Konkurrenztrieb nur entstehen kann, wenn der Baum falsch behandelt wurde, und daß leider mancher Deiner Kollegen da manchmal wohl etwas ziemlich falsch macht, ansonsten wären mir viele der angebotenen Bäumchen unerklärlich, typische Fehler findest Du fotografiert auch im Notenschlüssel der Natur zuhauf, Palmer konnte sich da herrlich aufregen, wobei seine Kommentare dort für seine Verhältnisse recht zivil sind.<

zum ersten satz verweise ich nach oben, da habe ich den sachverhalt schon einmal erklärt; die "bäumchen", die mehrere leittriebe haben, findest du in baumschulen, die keine oder nur wenig wert auf die qualität ihrer ware legen.

dann würde ich gerne wissen, was du mit deinem palmer hast; ist er denn der rudolf steiner für obstbäume?? hast du denn auch erfahrungen gemacht oder stützt du all deine behauptungen auf gelesenes? es interessiert mich wirklich, was hinter all deinen thesen steckt, mit denen du mich anzugreifen versuchst.

grüße,

zouij

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Zuccalmaglio

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Re:Wierum soll ich meinen Aprikosenbaum setzen
« Antwort #9 am: 29. September 2006, 00:36:40 »

zouji,
von "angreifen" kann ich hier nichts entdecken.
Die Argumentation bleibt auf einer sachlichen Ebene.
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max.

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Re:Wierum soll ich meinen Aprikosenbaum setzen
« Antwort #10 am: 29. September 2006, 01:02:06 »

@eva,
mir hat vor vielen jahren mal ein alter baumschuler gesagt, daß man
aprikosenbäume überhaupt nicht schneiden sollte, da sie den schnitt übelnähmen.
mit einem baum( die sorte heißt in etwa "temperao da vila franca")
hat das bisher glänzend funktioniert. der baum ist ca. 15 jahre alt, ist nicht vergreist und hat bisher immer genug neue triebe gebildet. er hat auch keinen gummifluß, wie ich es häufiger bei bescnittenen bäumen gesehen habe.
ich dünne nur immer die jungen früchte aus, damit sie sich besser entwickeln und aromatischer werden.
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agathe

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Re:Wierum soll ich meinen Aprikosenbaum setzen
« Antwort #11 am: 29. September 2006, 09:24:25 »

@max:
gilt das nur für freistehende marillenbäume (meiner wird an der hausmauer als spalier gezogen).
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Zuccalmaglio

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Re:Wierum soll ich meinen Aprikosenbaum setzen
« Antwort #12 am: 29. September 2006, 09:52:03 »

max.
vorausgeschickt: Ich habe noch keinen Aprkosenbaum gepflegt und kenne sie nur ansichtsweise.

Der Vergreisungsstatus bzw. die Wüchsikeit hängen aber doch stark
von der Sorte-Unterlagen-Kombination ab. Bei schwächeren Unterlagen und ggfls. Sorten muß man sich zwangsläufig Probleme vorstellen.

Im übrigen kann ich mir deinen Baum, vielleicht aus Unkenntnis, nicht vorstellen. Selbst wenn du nicht zurückschneiden würdest (meint landläufig kürzen/verjüngen), so wirst du doch sicher einmal ausgelichtet haben. Sonst wäre das ja eine durch und durch dichte, wirre und zugewachsene Krone, die der Fruchtqualität und dem Ertrag in jedem Falle abträglich ist.
Nur mit Auslichten kann ich mir das bei stärker wachsenden Kombinationen schon vorstellen. Denn auch nur mit Auslichten könnte dann jeweils ein ausreichender Neuaustrieb angeregt sein. Wie soll sonst neues, junges Fruchtholz entstehen?
und grüßt und verabschiedet sich für ein paar Tage nach Espana
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Tschöh mit ö

kupu malam

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Re:Wierum soll ich meinen Aprikosenbaum setzen
« Antwort #13 am: 29. September 2006, 10:42:50 »

die obersten Augen (mit Ausnahme des Auges, welches die neue Stammverlängerung bilden soll) nicht ausbreche.

ein Konkurrenztrieb entsteht nicht nur aus den beiaugen des haupttriebes, sondern kann auch aus der nächst unteren knospe, und sogar aus der darunter, entstehen.

Mir ist hier der Widerspruch nicht ganz ersichtlich.

Zitat
in der norm wird ein aprikosenbaum zwar in 1m höhe angeschnitten, jedoch wird schon ein kronenansatz gelassen und nicht aufgeastet.

Nun der Baum von Eva hat anscheinend bis zu 1 m Höhe keine Austriebe, scheint also bis zu dieser Höhe aufgeastet zu sein, was nun natürlich die Sache erschwert, wenn sie einen Spindelbaum erziehen will.


Zitat
, was du mit deinem palmer hast;

Nun, Palmer war wohl der angefeindetste Obstbaumexperte, aber auch derjenige, der mit seinem Schnitt eben bei gleichem Arbeitseinsatz die besten langfristigen Erträge und die gesündesten Bäume erzielte. Zumindest habe ich noch nichts auch nur annähernd Gleichwertiges gesehen.
Und das sage ich obwohl auf meiner Ausbildungsurkunde die Uni Hohenheim unterschrieben hat, die ja wohl die Uni war, die am stärksten mit ihm im Clinch lag.
Mit ihm persönlich klarzukommen war allerdings auch kein Zuckerschlecken. Und manche Menschen können zwischen zwischenmenschlichen und fachlichen Dingen wohl nicht unterscheiden, besonders Leute, die berufsbedingt ständig hofiert werden.
Aber schon vor seinem Tod kam selbst die Uni Hohenheim in diversen Publikationen nicht mehr darum herum auf ihn zu verweisen bzw. den von ihm eingeführten Umkehraugschnitt Palmerschnitt zu benennen.

Meine eigenen Erfahrungen sind im Vergleich zu seinen praktisch nicht vorhanden, bestehen sie doch gerade aus einigen Obstgärten, die ich für deren Besitzer schneide und einigen eigenen Bäumen, und bis ich 60 Jahre Schnitterfahrung habe, dauert es auch noch ein paar Wochen.
Seit ich von Schnittsystem des LWA umgestellt habe, klagen die Besitzer jährlich über die viele Arbeit, die sie mit dem vielen Obst haben, vorher hatte ich diese Beschwerden weniger, auch meine eigene Ernte hat sich mehr als verdoppelt, vor allem wurde auch die Alternanz deutlich geringer. Dann, wenn alle Obst haben ist Obst weniger interessant, man muß dann Obst haben, wenn die anderen wenig oder kein Obst ernten.
Jedenfalls war für mich jede Stunde in der Gegenwart dieses Schnittgottes eine Offenbarung.
Ob er ein Gott ist, steht allerdings noch zum Beweis an, Götter sind bekanntlich dank ihrer Gläubigen unsterblich. Schauen wir mal in 100 Jahren.

@max.
Zu der von Dir genannten Sorte, wobei, wie Zuccalmaglio richtig anmerkt, die Unterlage sicher eine wichtige Rolle spielt, kann ich mangels eigener Erfahrung nichts sagen.
Bei meiner Ungarischen Besten hingegen würde das zum Chaos und zu instabilen Leitästen führen. Eine gute Ernte wäre da dann ohne Stützen etc. nicht denkbar. Auch wäre der Baum dann schmal und hoch, statt breit. Sie würde dann im unteren Bereich verkahlen.
Probleme mit Gummifluß hatte ich bisher noch nicht, allerdings auch keinen zu Staunässe neigenden Boden, darauf habe ich bei der Pflanzung geachtet.

Grüße
kupumalam
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Eva

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Re:Wierum soll ich meinen Aprikosenbaum setzen
« Antwort #14 am: 29. September 2006, 17:53:32 »

Ich bin heute auf der Rückfahrt von Wien durch die Wachau gefahren und hab versucht zu gucken, wie die Marillenbäume dort geschnitten sind. Manche Felder haben Bäume, die gar keinen mittleren Leittrieb haben, sondern sich quasi spinnenartig in ca. 5 Äste aufteilen auf ca. 1 m Höhe, die Mitte bleibt sozusagen leer. Oft sah ich Äste, die in spitzeren Winkeln als 60 Grad vom Stamm abgingen, aber offenbar schon eine schöne Zeit lang gehalten haben, da sie schon recht dick waren. Andere waren genau so geschnitten, wie ihr es hier beschreibt.

Muss mal bei Gelegenheit länger gucken, am besten wenn keine Blätter dran sind, dann sieht man die Anatomie besser.

Die Aprikosenbäume im Erwerbsobstbau sahen jedenfalls schon recht regelmäßig beschnitten aus. Bei uns zuhaus wurde Steinobst eigentlich nie geschnitten, höchstens mal bei den Pfirsichen ein bisschen was weg, was stört, oder bei der Zwetschge ein Ast abgesägt, weil die Nachbarin sich beklagt hat, dass die Früchte zu ihr fallen. Aprikosenbäumchen sind immer erfroren, bevor viel dran zu schneiden war :-\.

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