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Autor Thema: Allelopathie - "Fremdenfeindlichkeit" bei Pflanzen  (Gelesen 7690 mal)

Gart

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Allelopathie - "Fremdenfeindlichkeit" bei Pflanzen
« am: 16. Oktober 2006, 10:02:03 »

Rot verfärbte Ahornblätter enthalten einen Giftstoff, der andere Pflanzen fernhalten soll:

Zitat
Rote Ahornblätter vergiften den Boden und halten unliebsame Konkurrenten fern - ein Trick, den auch andere Pflanzen anwenden.

Der Herbst macht die Blätter bunt. Wenn das Chlorophyll allmählich abgebaut wird, gibt es bei den meisten Laubbäumen den Blick auf gelbe und orangefarbene Pigmente frei, die die schönen Herbstfarben bestimmen. Doch beim Ahorn sind die Blätter scharlachrot. Dabei handelt es sich nicht um ein Pigment, sondern um eine giftige Chemikalie, die der Baum nur im Herbst produziert.

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macrantha

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Re:Allelopathie - "Fremdenfeindlichkeit" bei Pflanzen
« Antwort #1 am: 16. Oktober 2006, 10:07:52 »

Ach Du Schande - reißerischer gehts ja wohl nimmer! Säuren im Boden, gefährliche Chemikalien (was ist eigentlich nicht chemisch?) ... wir sollten alle drinnen bleiben!

Neu sind die Erkenntnisse der Allelopathie ja wirklich nicht. Will man entsprechende Bäume unterpflanzen reichte es fast immer, Falllaub und Früchte/Fruchtschalen (Katanie) zu entfernen.
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Dampfmüller

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Re:Allelopathie - "Fremdenfeindlichkeit" bei Pflanzen
« Antwort #2 am: 16. Oktober 2006, 10:16:05 »

Ach Du Schande - reißerischer gehts ja wohl nimmer! Säuren im Boden, gefährliche Chemikalien (was ist eigentlich nicht chemisch?) ... wir sollten alle drinnen bleiben!

Sooo reißerisch ist's nun auch wieder nicht. Der Begriff Chemikalie ist vielleicht etwas unglücklich gewählt. Und verschwinden sollen ja nur die Nahrungskonkurrenten, nicht etwa die Gärtner ...
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knorbs

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Re:Allelopathie - "Fremdenfeindlichkeit" bei Pflanzen
« Antwort #3 am: 16. Oktober 2006, 10:33:31 »

ich besorge mir regelmäßig große mengen falllaub aus einem benachbarten garten, das sich hauptsächlich aus laub von ahornen zusammensetzt. dieses laub geht entweder direkt auf die pflanzflächen zum mulchen, oder wird gehäckselt + ich verwende es nach der verrottung als grundlage für aussaaterden. konnte noch nichts nachteiliges feststellen ;D . auch die in dem verlinkten artikel angegebenen kiefernnadeln verwende ich gerne als einstreu für meine orchideen + andere waldpflanzen. denen scheint diese prozedur besonders zu behagen 8) . ich finde den artikel schon reichlich oberflächlich und wie susanne richtig bemerkt etwas reißerisch..."kiefernnadeln setzen säuren frei" ...logo...und? ich behaupte es ist wohl eher die gewaltige laubmenge, die jeden herbst von den laubbäumen rieselt, die krautigen unterwuchs meist unterdrückt. deswegen mulche ich ja intensiv mit falllaub um das unkraut zumindest einigermaßen in schach zu halten. das klappt auch, zumindest anfänglich ganz gut. wenn dann das laub sich im laufe des jahres zersetzt sind gerade die lästigen einjährigen unkräuter auch wieder da. das thema allelopathie hatten wir ja schon mal diskutiert. ob keimungsversuche mit salatsamen geeignet sind, diese wirkungen zu belegen...ich weiß nicht. interessanter wär's gewesen mit samen von pflanzen der in solchen umgebungen vorkommenden staudigen + einjährigen pflanzen zu testen.
« Letzte Änderung: 16. Oktober 2006, 10:34:14 von knorbs »
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z6b
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fars

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Re:Allelopathie - "Fremdenfeindlichkeit" bei Pflanzen
« Antwort #4 am: 16. Oktober 2006, 10:55:38 »

auch die in dem verlinkten artikel angegebenen kiefernnadeln verwende ich gerne als einstreu für meine orchideen + andere waldpflanzen. denen scheint diese prozedur besonders zu behagen

Es kommt offensichtlich immer darauf an...

Rhododendren z.B. lieben eine Mulchschicht aus Kiefernnadeln. Locker, luftig, nur langsam zersetzend und den Boden säuernd. Ein Zuviel ist wohl in allen Bereichen nicht anzuraten.

Auch die Meldung gehört in den Häcksler.
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Gart

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Re:Allelopathie - "Fremdenfeindlichkeit" bei Pflanzen
« Antwort #5 am: 16. Oktober 2006, 11:10:08 »

Auch die Meldung gehört in den Häcksler.

Warum denn? Ist doch interessant.
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guter-heinrich †

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Re:Allelopathie - "Fremdenfeindlichkeit" bei Pflanzen
« Antwort #6 am: 16. Oktober 2006, 23:14:32 »

Alleloopathie gibt es wirklich. Ist ein eigenes Kapitel im Lehrbuch. Besonders allelopathisch wirken sich die Blätter der Eucalyptus-Arten aus. In den Eucalyptus globulus-Plantagen etwa in Nordportugal wächst zwischen den abgeworfenen Blättern fast gar nichts. Mein etwa 6-7 m hoher Eucalyptus debeuzevillei (der sog. "Böse Willi") hat es jedoch noch nicht geschafft, die unter ihm lebenden Stauden zu vergraulen. Übrigens sind Eucalypten im mitteleuropäischen Garten durchaus ein Thema. Ich kenne Leute, die richtig große Bäume in ihren Gärten haben. Diese wachsen mit unglaublichem Tempo und sind als Imemrgrüne vor allem auch im Winter großartige Gehölze.
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Re:Allelopathie - "Fremdenfeindlichkeit" bei Pflanzen
« Antwort #7 am: 16. Oktober 2006, 23:51:14 »

Das Thema interessiert mich schon länger, leider habe ich noch immer keine wirklich für mich brauchbare Abhandlung darüber gefunden. Dabei habe ich noch sehr viele Fragen dazu...

Eine wäre z.B.: Könnte man die Blätter von im Herbst rotgefärbten Ahornbäumen eventuell im Garten als Mulch gegen Unkraut einsetzen? Im Artikel steht ja nur etwas von der Wirkung auf Salat, aber es wirkt garantiert nicht auf alles. Die Frage wäre also, gegen welche unerwünschten Pflanzen es wirkt und welche erwünschten es in Frieden lässt.

Als Paradebeispiel für Allelopathie werden ja immer wieder die Blätter der Walnuss genannt. (Enthalten einen Stoff, der beim Zersetzen der Blätter Juglon freisetzt, welches für viele andere Pflanzen als Herbizid wirken soll.)
Als ich aber mal näheres wissen wollte, bin ich vor allem auf Halbwissen gestossen: in machen Quellen hieß es z.B., dass Juglon auch vom Regen von Blättern und Zweigen gewaschen würde. Oder dass es auch über die Wurzeln ausgeschieden wird. Woanders stand, dass vor allem die amerikanischen Schwarznüsse (Juglans nigra) Juglon absondern würden, die europäischen Walnüsse (Juglans regia) aber kaum.
Manche Leute berichten, dass unter ihrer Walnuss tatsächlich nichts wachsen würde, andere stellen keine besondere Beeinträchtigung fest.

Tja, das wirft viele Fragen auf:
Wie sieht es nun wirklich mit dem Juglongehalt bei Vertretern der Gattung Juglans aus? Muss ja nicht so sein, dass alle Schwarznüsse viel enthalten und alle Walnüsse wenig. Bei Äpfeln gibt es ja auch Sorten, die viel Zucker enthalten und andere mit wenig. Oder Wildsorten mit Gerbstoffen und Kultursorten praktisch ohne. Daher könnte es ja gut sein, dass einige Walnussorten viel Juglon enthalten und andere kaum etwas. Als Schwarznüsse werden auch noch ein paar andere Arten außer Juglans nigra bezeichnet, wer weiß ob das bei den Untersuchungen berücksichtigt wurde?
Welche Zier- und Nutzpflanzen werden nun wie stark davon beeinträchtigt? Irgendwo fand ich z.B., dass Äpfel davon gehemmt werden, Kirschen nicht so. Stimmt dan nun? Und wenn ja, wäre eventuell z.B. eine Mischkultur Walnuss und Kirschen sinnvoll, in der die Walnüsse evtl. Schädlinge und/oder Unkräuter kurz halten, die sonst die Kirschen stören würden?

Buchen und Esskastanien sind auch relativ bekannte Beispiele (werden ja auch im Artikel genannt). Aber vertragen sich z.B. Buchen und Esskastanien? Wachsen sie gemischt vielleicht sogar besser als in Reinkultur? Oder doch schlechter?

Und wenn ein Baum durch einen anderen gehemmt wird, betrifft das dann zwangsweise auch die Früchte oder manchmal nur das Triebwachstum? Gäbe es vielleicht Kombinationen, bei denen das Wachstum gehemmt wird, der Ertrag aber nicht?

Wäre eine Kombination Walnuss und Esskastanie möglich und sinnvoll? Oder wäre das ganz schlecht?

Wie ist das Obstbäumen, bei denen Bodenmüdigkeit auftritt: Wenn man an einen Ort, an dem z.B. ein Apfelbaum stand, keinen neuen Apfelbaum pflanzen soll, wäre es dann nicht auch logisch, dass Apfelbäume, die nebeneinander stehen, sich gegenseitig leicht negativ beeinflussen? (Dran denken: die Wurzeln gehen sehr viel weiter als bis zur Kronentraufe! Im Artikel wird die Abgabe von Phlorizin über die Wurzeln genannt, aber nur die Wirkung auf die Keimung erwähnt, nicht wie es auf andere Bäume im Wachstum wirkt...)
Wäre daher z.B. in Obstplantagen eventuell eine abwechselnde Anpflanzung von Kirsche und Apfel sinnvoll, damit die Wurzeln von Apfel und Apfel bzw. von Kirsche und Kirsche nicht so stark ineinanderwachsen und sich gegenseitig negativ beeinflussen? (Eventuellen Mehraufwand bei Schnitt und Ernte lassen wir für diese Überlegung mal außen vor.)

Was ist mit dem Gegenteil, mit positiven Beeinflussungen? In einem uralten Obstbaubuch las ich einen kurzen Abschnitt, demzufolge Erlen (Schwarzerlen?) einen sehr positiven Einfluss auf Apfelbäume haben sollen. Wäre eine Streuobstwiese eventuell gesünder oder ertragreicher, wenn man hier und da eine Erle dazwischenpflanzt?

Die Beantwortung all dieser Fragen wäre mir schon wichtig. Nur habe ich, wie gesagt, noch keine kompetente Quelle gefunden, die befriedigende Antworten bereit hält...
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fars

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Re:Allelopathie - "Fremdenfeindlichkeit" bei Pflanzen
« Antwort #8 am: 17. Oktober 2006, 07:50:53 »

Die Schwierigkeit dürfte allein schon darin bestehen, festzustellen, ob die Unterdrückung von Pflanzenwuchs durch Allelopathie oder ein Übermaß an organischer Substanz (meist nur einer Art) hervorgerufen wird.

Dass unter bestimmten Bäumen kaum etwas wächst, ist häufiger zu beobachten. So im Buchen- oder Fichtenwald. Ebenso unter dichten Rhododendron-Beständen oder Magnolia grandiflora. Die bereits erwähnten Eucalyptus-Bäume sind bekannt dafür. Auch in GB gibt es kleine Wäldchen, ohnen nennenswerten Unterwuchs. Eichenwälder sind ja auch nicht gerade üppig bewachsen.

Das Thema Walnuss hatten wir hier schon häufiger diskutiert. Lasse ich kompakte Schichten von diesem Laub liegen, fault es darunter und das Laub zersetzt sich nur langsam. Fege ich es hingegen unter die dort angesiedelten Sträucher, scheinen die durchaus davon zu profitieren.

Unter meinen Pappeln hingegen wächst trotz lichter Kronen außer Giersch kaum etwas. Grund? Sie trocknen den Boden aus.

Was also ist die Ursache fehlenden oder geringen Unterbewuchses? Trockenheit, zu dicke Mulchschicht, zu starker Schatten, anaerobe Situation durch verklebte Blattmasse oder abgesonderte Giftstoffe? Letzteres würde dem Gesetz "Natura abhorret vacuum" widersprechen.
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