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Autor Thema: Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren  (Gelesen 256706 mal)

bristlecone

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Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
« am: 16. November 2006, 19:58:03 »

Ich bin bestimmt nicht der erste, der sich darüber wundert, warum in so vielen Gärten mit so großer Akribie im Herbst alles Laub zwischen den Sträuchern beseitigt wird, bis nurmehr der völlig nackte Boden bleibt, z.T. noch mit der Variante, den dann oberflächlich mit Torf zu bedecken.

Aber was ich heute nachmittag erlebt habe, war die Krönung, und ich muss es einfach loswerden: Auf einer Fahrradtour durchs Markgräfler Land, wo Weinberge, Wälder und Gärten in leuchtenden Herbstfarben in der Sonne erstrahlten, wie man es nicht jedes Jahr erlebt, waren zwei Leute im Garten damit beschäftigt, das Laub von Hand einzusammeln (wenigstens kein Laubpuster). So weit, so bekannt, allerdings waren diese zwei gerade dabei, von einem ca. 1,50 großen Acer palmatum, der in leuchtendem Gelborange und Rot in voller Pracht dort stand, alle Blätter direkt vom Gehölz abzuzupfen und in einen großen schwarzen Müllsack zu stopfen, bis kein Blättchen mehr dran blieb.

Ich gebe zu, ich wär fast vom Fahrrad gefallen. Natürlich kann jeder seinen Garten pflegen, wie es ihm gefällt, ich frage mich bloß, warum hat man in solchen Fällen von autumnaler Phyllophobie überhaupt einen Garten?


 
« Letzte Änderung: 16. November 2006, 20:00:17 von bristlecone »
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fars

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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
« Antwort #1 am: 16. November 2006, 20:02:19 »

Solange sie den Acer anschließend nicht abstauben und ihm ein Schonhäubchen überziehen ... :P::)
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callis

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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
« Antwort #2 am: 16. November 2006, 20:35:08 »

Phyllophobie

tolles Wort ;D

Vielleicht sind die zwei Leutchen genervt vom späten Laubfall gewesen und wollten einfach mit dem Garten fertig werden. ;)

Es gibt Menschen, die dauernd Staubwischen und Krümel saugen müssen. Die können dann natürlich auch kein Laub auf den Beeten haben. Es gibt ja seltsame Varianten von Reinlichkeitsdrang. ;D ;D
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Susanne

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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
« Antwort #3 am: 16. November 2006, 21:07:18 »



Eine unserer Kleingärtnerinnen entsorgt auch jedes Blatt, egal, ob es auf dem Rasen oder auf den Beeten oder auf den Wegen liegt.
Auf meine Begrüßung im letzten Frühjahr ("Na, hast du dich rausgetraut") antwortete sie mir "Ich kann den Dreck nicht mehr sehen, überall liegen Blätter!"
Wenn sie dürfte, würde sie den Garten staubsaugen.


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kat

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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
« Antwort #4 am: 17. November 2006, 01:18:03 »

Die beiden haben ja wenigstens nur die Blätter entsorgt!

Meine Nachbarn (Anfangs-Sechziger) haben ihren letzten Laubbaum, einen wunderschönen goldfarbenen erst ca. 10 Jahre alten, Ahorn entsorgt damit sie kein Laub mehr fegen müssen. Das meiste davon landete sowie bei mir und ich sagte ihnen daß es mich nicht stört, weil der Baum so schön ist. Außerdem konnte es gut brauchen zum Abdecken und kompostieren. Aber leider: nu isser weg.
 
Jetzt suchen sie verzweifelt nach Ersatzpflanzen. Nichts was nadelt oder stachelt, nichts was Blätter abwirft, dafür soll es im Frühjahr blühen. Es darf aber kein Rhododendron und keine Mahonie sein und erst recht kein Kirschlorbeer.
Da fällt mir nix mehr dazu ein...
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bristlecone

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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
« Antwort #5 am: 17. November 2006, 08:19:51 »

Hier in der Straße wurden alle Blütenkirschen gefällt, die auf einer Länge von knapp 100 m standen, in jedem Reihenhausvorgarten einer. Offizielle Begründung: Die Wurzeln könnten in Zukunft das Straßenpflaster anheben, und in dem Fall müssten die Grundstücksbesitzer für den Schaden aufkommen. Seltsamerweise stellen die verschiedensten Nadelbäume, die genau so dicht am Weg stehen, da keine Gefahr dar. Inoffiziell waren es dann auch die Blüten: Ist ja schön, wenn´s blüht, aber die Sauerei auf dem Boden und das ewige Fegen...
 
Mich halten sie ohnehin für einen Sonderling, lass ich doch nicht bloß das Laub von den eigenen Bäumen zwischen den Sträuchern liegen, sondern mir von Freunden auch noch Laub dazu anliefern.
« Letzte Änderung: 17. November 2006, 08:22:09 von bristlecone »
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farn

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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
« Antwort #6 am: 17. November 2006, 09:00:00 »

es gibt also noch mehr solcher b... ??

ich bin umzingelt von solchen nachbarn >:( der eine schickt uns jährlich seinen anwalt auf den hals, weil sich schon wieder blätter erdreisten auf seinen parkplatz zu fallen und den anderen hab ich letztes jahr dabei beobachtet, wie er heftig mit einem laubbesen auf den einzigen baum gedroschen hat, den sein (längst erwachsener!) sohn gepflanzt hat. völlig verständnislos starrte ich hin, grübelnd, was ihm denn der arme baum (eine säulenförmig wachsende eiche) getan hat. erst nach einiger zeit fiel mein "groschen": er wollte den laubfall beschleunigen....

haben die leute keine anderen probleme ?????????
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riesenweib

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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
« Antwort #7 am: 17. November 2006, 09:09:11 »

ich halte das für ersatzhandlungen. das, was phyllo- und sonstigphobe entfernen wollen, ist ihnen verboten zu entfernen, also wird was anderes entfernt.


@kat, solches problem
Zitat
Jetzt suchen sie verzweifelt nach Ersatzpflanzen. Nichts was nadelt oder stachelt, nichts was Blätter abwirft, dafür soll es im Frühjahr blühen. Es darf aber kein Rhododendron und keine Mahonie sein und erst recht kein Kirschlorbeer.
sehe ich hier immer öfters durch kunststoffpflanzen gelöst. auch die farbintensität der blätter (die ja immergrün sind) entspricht dann oft mehr den wünschen der gartenbesitzer.

lg, brigitte
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callis

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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
« Antwort #8 am: 17. November 2006, 09:14:25 »

Zitat
sehe ich hier immer öfters durch kunststoffpflanzen gelöst. auch die farbintensität der blätter (die ja immergrün sind) entspricht dann oft mehr den wünschen der gartenbesitzer.

und werden sie dann auch staubgewischt oder mit dem Schlauch abgespritzt, damit sie schön grün bleiben? ;D
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Susanne

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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
« Antwort #9 am: 17. November 2006, 09:19:40 »

<ot>

Zitat
Nichts was nadelt oder stachelt, nichts was Blätter abwirft, dafür soll es im Frühjahr blühen. Es darf aber kein Rhododendron und keine Mahonie sein und erst recht kein Kirschlorbeer.

Choysia ternata. Ist in 8a problemlos, immergrün, blüht bei mir inzwischen fast ganzjährig.

</ot>

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.Gart

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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
« Antwort #10 am: 17. November 2006, 09:25:08 »

Vergleichbare Zwänge sind die zum Rasen mähen, Eingang kehren, Fugen jäten, Schnee schaufeln...
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Amelia

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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
« Antwort #11 am: 17. November 2006, 09:35:38 »

Mein Schwiegervater hat seinen einzigen, wunderbaren, alten Kirschbaum gefällt, nur weil er im Herbst so viel Sauerei macht >:(.
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bristlecone

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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
« Antwort #12 am: 17. November 2006, 09:37:49 »

Vergleichbare Zwänge sind die zum Rasen mähen, Eingang kehren, Fugen jäten, Schnee schaufeln...
Das Zwanghafte kommt für mich darin zum Ausdruck, dass eine u.U. sinnvolle Tätigkeit völlig losgelöst vom Anlass ausgeübt wird.
Hier beklagen einige, dass andere sich nicht an den regelmäßigen Fegerhythmus halten, den sie selbst genau einhalten. Wenn zwischendurch mal Zeitungspapier und Plastikmüll im Garten liegen, scheint dieselben das nicht zu stören, das bleibt nämlich liegen, sie sind ja nicht dran. Geht also offenbar eher um die nachbarschaftliche Kontrolle als um die Sache an sich.

Phyllophobiker haben wohl nur deshalb einen Garten, weil so etwas zum Eigenheim nun mal unvermeidlicherweise dazugehört.
« Letzte Änderung: 17. November 2006, 09:38:33 von bristlecone »
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callis

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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
« Antwort #13 am: 17. November 2006, 09:42:07 »

Zitat
Phyllophobiker haben wohl nur deshalb einen Garten, weil so etwas zum Eigenheim nun mal unvermeidlicherweise dazugehört.

Warum kaufen sie dann keine Eigentumswohnung auf einer der höheren Etagen, möglichst ohne Balkon oder Dachterasse, weil dort das Problem en miniature wiederkehren würde?
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.Gart

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Re:Autumnale Phyllophobie oder der Zwang zum Laubkehren
« Antwort #14 am: 17. November 2006, 09:44:35 »

In südlichen Ländern sind einigermassen pflegeleichte asphaltierte Umschwünge nicht selten. An heissen Tagen "muss" man aber auch dort Wasser draufspritzen, damits nicht staubt.
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