Ich habe nichts gegen Nadelbäume, wenn sie am rechten Ort stehen. Aber nicht als Patentlösung für Saubermenschen, die zur Verödung der Gärten beiträgt.
Das will ich auch nicht. Nur, dafür gibt es m.E. keine Anzeichen. Die Baumschulen und Gartencenter waren noch sie so artenreich bestückt wie heute. Diese Gehölz- und Staudenvielfalt hatte es früher nicht gegeben und wenn, dann allenfalls bei ganz wenigen Spezialisten.
Die Neigung, einen Garten zunächst pflegeleicht und deshalb stark mit Nadelgehölzen strukturiert anzulegen, ist ja auch ein typisches Anfängerverhalten. Man muss sich einem Garten im Laufe der Jahre allmählich nähern. Und nicht jeder Garten
inhaber ist auch ein Garten
liebhaber. Aber das hatten wir hier ja schon mehrmals. Da gab es sogar die seltsame Bemerkung, diesen Menschen stünde dann gar kein Garten zu.
Mich stört vielmehr die aufgebauschte Entrüstung. Jo mei, in anderen Threads wurde Toleranz gefordert. Hier auf einmal hört sie auf, weil angeblich gegen die "guten Gartensitten" verstoßen wird.
Ich liebe Laubbäume und bin ein Koniferenmuffel (habe dennoch einige Thujen aus Sichtschutzgründen). Und was Laub ist und was Laubfegen heißt, muss mir niemand erklären. Ich bin definitiv der Laubkönig meiner Umgebung. Aber ich wäre auch stinkig, wenn zu meinem Laub auch noch größere Mengen vom Nachbarn herübergeweht kämen, nur weil der seine Riesen-Ahörner zu nahe gepflanzt hat. Meine Laubberge reichen mir völlig.
Und wieder zu dem Garten meiner Schwiegereltern: Der lag fast Vis à Vis zu einem kleinen innerstädtischen Park mit riesigen Linden, Buchen und anderen Bäumen. Diese Unmengen an Laub waren für alle Anrainer, es waren überwiegend alte herrschaften, ein wahres Kreuz.