Ich habe mir erlaubt, den Threadtitel zu ändern von "Laubbäume-südliche Klimazonen" in "Wie verhalten sich Laubbäume aus gemäßigten Breiten in tropischen Klimaten?" Zugegeben etwas sperrig formuliert, thematisch aber besser.
Zu Deinen Fragen: Man hat Versuche durchgeführt, bei denen sommergrüne Laubbäume aus unserem Klima in den Tropen gepflanzt und ihr Wachstum beobachtet wurden. Anfänglich behielten die Bäume eine Art "Jahresrhythmus" bei, obwohl es in dem Tropenklima, in dem sie nun wuchsen, keine jahreszeitlichen Unterschiede in der Tag-/Nachtlänge oder der Temperatur gab. Das Laub wurde auch weiterhin binnen etwa eines Jahres abgeworfen. Mit der Zeit geriet dieser Rhythmus aus dem Takt und es fanden sich an ein und demselben Baum neben Ästen, die gerade ihr Laub abwarfen, andere, die gerade neu austrieben; auch Blüten und Früchte konnten an einem Baum zur selben Zeit an verschiedenen Ästen gefunden werden.
Sobald aber jahreszeitliche Unterschiede auftreten, können diese als "Taktgeber" wirken. Ein solcher Taktgeber kann in den Tropen der Wechsel zwischen Trocken- und Regenzeiten sein. Je weiter man sich vom Äquator in Richtung gemäßigte Breiten begibt, umso stärker machen sich jahreszeitliche Unterschiede in Temperatur und Tag-/Nachtlänge bemerkbar. Die Vorgänge, die zum Laubfall unserer sommergrünen Bäume führen, werden, soweit ich weiß, im Wesentlichen durch die abhnehmende Tageslänge eingeleitet. Aus diesem Grund sollen Bäume im Licht von Straßenlaternen übrigens im Herbst länger grün bleiben als andere, die nicht in den "Genuss" einer solchen Zusatzbeleuchtung kommen.