Dein Wunsch sei mir Befehl
Allerdings gibt es keine klare Ja-Nein-Antwort:
Die ökotoxischen Wirkungen von Kupfer und vielen anderen Schwermetallen hängen u.a. vom pH-Wert und der Wasserhärte ab, das wurde ja schon ausgiebig dargestellt.
Entscheidend ist nicht die Konzentration an Gesamtkupfer, sondern die an pflanzenverfügbarem Kupfer. Ob es toxische Wirkungen auf Pflanzen gibt, die mit dem Wasser dann gegossen werden, wird - bei gleicher Konzentration an gelösten Kupferionen im Gießwasser - somit auch von der Bodenzusammensetzung abhängen. Beispielsweise ist in kalkhaltigen Böden Kupfer weniger gut verfügbar als in sauren, in humushaltigen Böden möglichweise weniger als in humusarmen, sehr sandigen Böden.
Das Ganze ist analog zur bekannten Eisenverfügbarkeit: In kalkhaltigen, alkalischen Böden liegt das Eisen in einer Form vor, die von vielen Pflanzen sehr schlecht aufgenommen werden kann; die gleiche Eisenmenge in saurem Boden kann u.U. auf bestimmte Pflanzen schon toxisch wirken.
Wenn ich mir anschaue, mit welchen Mengen an Bordeauxbrühe (kupferhaltiger Kalkbrühe) im Weinbau gespritzt wird, scheinen zumindest die Reben und die dort wachsende Begleitflora nicht sehr empfindlich zu sein.
Eine Prognose, ob das Regenwasser aus kupferhaltigen Dachrinnen nun giftig auf die Pflanzen wirkt oder nicht, dürfte bei üblichen anzutreffenden Konzentrationen kaum möglich sein. Eine Analyse auf Kupfer wäre zwar nicht so teuer, gäbe aber nur eine Momentaufnahme, je nach Regenmenge und Standzeit kann der Kupfergehalt in Zukunft anders ausfallen.
Ich weiß nicht, ob es mit herkömmlichen Mitteln möglich ist, dass Kupfer im Wasser zu binden, ich muss mal sehen, ob ich was finde.
Ich würde mit dem Wasser durchaus im Garten gießen, allerdings meine besonders kostbaren Schätze nur vorsichtig oder lieber nicht. Knorbs hat da ja schon Erfahrungen gesammelt.
Außerdem würde ich darauf achten, dass die Blätter möglichst wenig benetzt werden, da die Aufnahme von Kupfer übers Blatt eher zu Schäden führen könnte.