Hallo, Cimi,
sag' doch bitte mal, welche Maße der Streifen Nr. 11 in etwa hat, damit man sich's besser vorstellen kann!
Ich möchte mal Sarastros Stichwort "geschwungen" aufnehmen: Ich würde an deiner Stelle dem Beet abgerundete Formen verpassen, um gegen die Schlauch-Wirkung des Streifens anzugehen. Ich würde außerdem den Schlauch in verschiedene Räume gliedern. Aber nicht mit geschlossenen "Wänden", sondern mit locker versetzten "Pfeilern", zwischen denen es Durchgänge, Durchbrüche, Durchblicke gibt. Und ich würde versuchen, dort, wo du oft sitzt oder vorbeigehst, Blickachsen anzulegen, mit freier Sicht auf irgendwas besonders Schönes.
Klingt vielleicht wolkig, sollte ich konkreter beschreiben. Also: Der größte Teil meines eigenen Gartens ist ein langer Schlauch, Pi mal Daumen 14x50 Meter - unharmonisch proportioniert, dabei zu klein für echte Raumteiler. Ich hab's zu lösen versucht, indem ich entlang einer Längsseite ein großes, ungefähr halbelliptisches Beet angelegt habe. Darin kamen - vorhandene - Bäume an markanten Punkten zu stehen, eine Kirsche in einem Ellipsen-Brennpunkt, eine schlanke Korkenzieherweide am gegenüberliegenden Schmal-Ende der Halbellipse. (Die anfangs strenge Geometrie ist jetzt gemildert, weil die Schmalseiten nicht mehr fast rechtwinklig auf den Zaun zulaufen, sondern sich sozusagen asymptotisch dranschmiegen - die originale Halbellipse wurde mit der Zeit einfach zu klein
...) Zwischen dem breitesten Punkt dieses Beetes und der brav streifenförmigen "Border" entlang des anderen Zauns sind grad noch zwei, drei Meter Rasen übrig. Reicht lässig, um gut mit dem Mäher durchzukommen und zugleich Durchblicke nach hinten zu gestatten. Andererseits bildet die bogige Beetform von sich aus eine Quer-Gliederung, macht dabei aber optisch nicht dicht, wie es Holzelemente oder Hecken täten.
Das bogige Beet, gemischt mit Sträuchern und Stauden bepflanzt, ist von unregelmäßigen, schmalen Schlängelwegen (Rindenmulch) durchzogen. Damit optisch dennoch Ruhe reinkommt, habe ich's mit einer Minihecke (Lavendel) vom Rasen abgegrenzt; an Weg-"Eingängen" unterbricht Niedrig-Flächiges wie Polsterphlox die Heckenlinie. Die Schlängelwege grenzen innerhalb des Beets verschiedene Garten-"Zimmer" ab, denen ich unterschiedliche Charakteristik zu geben versuche (eine Feuerfarbenecke in Gelb-Orange, eine in allen Violettschattierungen, eine von Gräsern & Staudenclematis bestimmt etc.pp.; daran knoddle ich jedes Jahr neu rum). Höhenakzente mittendrin setzen größere Sträucher – Rosen, Strauchpäonien, Philadelphus, Flieder, Viburnum, Cornus mas –, die ich so zu pflanzen versucht habe, dass sie aus der einen Richtung als "Pfeiler" dem Blick Grenzen setzen, aus der anderen Perspektiven öffnen und betonen. (Das hat anfangs miserabel geklappt, einige Pflanzen mussten ein-, zweimal umziehen; aber so langsam wird's
. Wobei ich immer noch experimentiere...) Natürlich lassen sich auch mit hohen Stauden oder Gräsern vertikale Akzente setzen. Doch Gehölze schaffen halt ganzjährig Struktur. Und wenn die mal da ist, findet sich der Rest viel leichter.
Du wirst bei dir bestimmt ganz was anderes machen
– aber ein Beet, das sich in schlichtem, klarem Bogen vom Zaun Richtung Terrasse und retour schwingt, würde mir in deinem Streifen ausgezeichnet gefallen
…
Schöne Grüße
Querkopf