Ganz generell kann gesagt werden: Eine gute Besatzdichte mit Füchsen verhindert die Ausbreitung der Tollwut. Als die Begasungsaktionen liefen, hatte das nicht nur zur Folge, dass auch der Dachs äußerst gefährdet wurde, weil Fuchs und Dachs sich größere Baue gern teilen, sondern der Tollwut wurde geradezu Vorschub geleistet. In die leeren Fuchsreviere zogen neue Füchse nach, deren Herkunftsgebiet in den Tollwutbezirken lag. Begasung ist also völlig kontraproduktiv.
Im übrigen heißt die Krankheit "Wild"tollwut. Auch Rehe, Damwild, Mufflons etc. können durch Biss infiziert sein, verlieren ihre Fluchtdistanz und können Menschen verletzen. Die Hauptüberträger von Tollwut sind nach empirischen Studien streunende Katzen. Deshalb werden sie in der Bundesrepublik - nach Landesgesetzgebung verschieden - geschossen, wenn sie sich außerhalb eines bestimmten Abstandes zu einem befriedeten Bezirk (Hausanwesen) befinden.
Vulpes Vulpes gehört zu den Hundeartigen und hat in der Bundesrepublik während der Aufzuchtzeit keine Jagdzeit. Da sich Rüde und Fähe an der Aufzucht der Jungen beteiligen, genießen beide Geschlechter Schutz. Der Fuchs ist ein Kulturfolger, dessen Besatzdichte im städtischen Bereich heute dichter ist als auf der "freien Flur". Da die Bejagung im befriedeten Bezirk schwierig und an bestimmte Dispense der Jagdbehörde gebunden ist, die dann jeweils auch einschränkende Wirkungen für die Bevölkerung entfalten, kann davon ausgegangen werden, dass die Dichte der Fuchsreviere dem Nahrungsangebot entspricht. D.h. die Wahrscheinlichkeit des Zuzugs von "außen" (seien die Tollwutgebiete nun in Frankreich oder im Osten), ist sehr gering. Füchse sind äußerst wichtig, um Mäuse kurz zu halten. Darüber hinaus sind sie der wichtigste Aasvertilger, verhindern also die Ausbreitung von Krankheiten. Füchse sind auch nicht die Ursache für den Rückgang der Hasen in Niederwildrevieren. Da liegt die Ursache vielmehr im Leerräumen der Landschaft, dem die Jägerinnen und Jäger durch Anlegen von Wildäsungsflächen, Gehölzpflanzung usw. entgegen zu wirken versuchen.
Ich selbst bin seit dem 16. Lebensjahr eine passionierte Fuchsjägerin. Die Baujagd mit meinen Teckeln ist aber keinesfalls geeignet, den Fuchs auszurotten, was wegen seiner wichtigen ökologischen Funktion auch nicht wünschenswert ist.
LG Loli