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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Füchse und Tollwut  (Gelesen 11910 mal)

Cogito

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Füchse und Tollwut
« am: 31. Januar 2007, 22:07:22 »

der Bruder meines Schwagers hat letztens einen Fuchs gesehen, der ums Haus geschlichen ist. Er hat daraufhin den Jäger benachrichtigt, damit er ihn schießt.

Wie ist das - werden Füchse eigentlich vom Jäger geschossen sobald ihm einer vor die Flinte läuft?

Stehen Füchse grundsätzlich im Verdacht, daß sie tollwütig sind? Oder nur wenn es sich um ein Tollwut-Gebiet handelt? Woran erkennen Jäger, ob ein Fuchs tollwütig ist? Oder schießen sie einfach auf Verdacht?

Eigentlich müßte man doch gleich sämtliche Füchse erschießen, um sicher zu gehen daß keine tollwütigen Füche mehr herumlaufen. Werden eigentlich "fuchserhaltende" Maßnahmen zur Bekmpfung der Tollwut unternommen? Impfen oder so? Bringt das überhaupt was? Man erwischt doch nie alle.

Wär schön wenn jemand was dazu sagen könnte.
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Echinacea

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Re:Füchse und Tollwut
« Antwort #1 am: 31. Januar 2007, 22:10:28 »

Bei uns wurden in der Vergangenheit mdt. einmal jährlich Impfköder ausgelegt... aber klar ist, dass man da nie Gewissheit hat, dass alle was abbekommen!
Leider sind die Jäger hier sehr schiesswütig, egal ob Fuchs, Hase, Reh oder Katze >:(
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bristlecone

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Re:Füchse und Tollwut
« Antwort #2 am: 31. Januar 2007, 22:13:05 »

Was ein Jäger tun wird, weiß ich nicht, aber über die Gefährdung durch Tollwut findest Du z. B. hier etwas.
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max.

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Re:Füchse und Tollwut
« Antwort #3 am: 31. Januar 2007, 22:21:52 »

@cogito
in deutschland leben zur zeit soviele füchse wie seit jahrzehnten nicht mehr. grund dafür ist wohl hauptsächlich das ende der baubegasung vor etwa 30 jahren.
@echinacea,
ob jäger "schießwütig" sind, vor allem was rehe betrifft, bezweifle ich. wenn sie es wären, hätten sie ja im nächsten jahr nichts mehr zu schießen. naturschützer werfen den jägern im gegenteil vor, daß sie nicht schießwütig genug seien und dadurch einen unnatürlich hohen rehbestand auf kosten der natürlichen waldverjüngung schafften.
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fars

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Re:Füchse und Tollwut
« Antwort #4 am: 31. Januar 2007, 22:31:06 »

Die Tollwut hat bei Füchsen wieder zugenommen, nachdem sie mal für einige Jahre durch eine konsequente europäische Impfaktion (präparierte Hühnerköpfe) ziemlich verdrängt worden war. Eigenartigerweise brach die T. wieder im Westen aus. Angeblich soll Frankreich nachlässig geworden sein. Jetzt aber kommt sie auch wieder aus dem Osten.

Auch wir haben hier hin und wieder Füchse im Garten, die in aller Seelenruhe durch die Beete streifen. So ganz wohl ist uns dabei nicht.
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max.

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Re:Füchse und Tollwut
« Antwort #5 am: 31. Januar 2007, 22:38:22 »

wenn ich mich recht erinnere, sind in den letzten zwei jahrzehnten in deutschland insgesamt fünf menschen an tollwut erkrankt.
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max.

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Re:Füchse und Tollwut
« Antwort #6 am: 31. Januar 2007, 22:46:27 »

wegen
Zitat
wenn ich mich recht erinnere,
um sicher zu sein, habe ich eben nachgeschaut: fünf fälle seit 1981. drei davon in indien erworben.
« Letzte Änderung: 31. Januar 2007, 22:46:57 von max. »
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Ostschweiz

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Re:Füchse und Tollwut
« Antwort #7 am: 31. Januar 2007, 23:05:08 »

Hier in der Gegend hatten wir die Tollwut vor 20 Jahren. Einer hat den Hund des Nachbarn gebissen. Der Hund war leider nicht lückenlos geimpft, darum hat ihn der Wildhüter gleich nach dem Fuchs erschossen. Gefährlicher schätzte man damals die herrenlosen Katzen ein. Diese halbwilden Tiere verlieren nämlich, wie übrigens auch der Fuchs, bei einer Tollwut die Scheu vor dem Menschen. Ein Bauer ist an Tollwut gestorben, weil er einer solchen Katze vom Baum helfen wollte und als er dabei von ihr gebissen und gekratzt wurde, dem keine Bedeutung beimass!
Einen tollwütigen Fuchs kann man sich mit einem kräftigen Stock vom Leib halten. Ein Bekannter von mir hat einen mit dem "Kehrhaken" glatt erschlagen.
Gefährlicher und heimtückischer ist der von Füchsen verbreitete Fuchsbandwurm, deshalb will ich keine Füchse in meinem Garten haben!
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Loli

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Re:Füchse und Tollwut
« Antwort #8 am: 01. Februar 2007, 11:00:48 »

Ganz generell kann gesagt werden: Eine gute Besatzdichte mit Füchsen verhindert die Ausbreitung der Tollwut. Als die Begasungsaktionen liefen, hatte das nicht nur zur Folge, dass auch der Dachs äußerst gefährdet wurde, weil Fuchs und Dachs sich größere Baue gern teilen, sondern der Tollwut wurde geradezu Vorschub geleistet. In die leeren Fuchsreviere zogen neue Füchse nach, deren Herkunftsgebiet in den Tollwutbezirken lag. Begasung ist also völlig kontraproduktiv.

Im übrigen heißt die Krankheit "Wild"tollwut. Auch Rehe, Damwild, Mufflons etc. können durch Biss infiziert sein, verlieren ihre Fluchtdistanz und können Menschen verletzen. Die Hauptüberträger von Tollwut sind nach empirischen Studien streunende Katzen. Deshalb werden sie in der Bundesrepublik - nach Landesgesetzgebung verschieden - geschossen, wenn sie sich außerhalb eines bestimmten Abstandes zu einem befriedeten Bezirk (Hausanwesen) befinden.

Vulpes Vulpes gehört zu den Hundeartigen und hat in der Bundesrepublik während der Aufzuchtzeit keine Jagdzeit. Da sich Rüde und Fähe an der Aufzucht der Jungen beteiligen, genießen beide Geschlechter Schutz. Der Fuchs ist ein Kulturfolger, dessen Besatzdichte im städtischen Bereich heute dichter ist als auf der "freien Flur". Da die Bejagung im befriedeten Bezirk schwierig und an bestimmte Dispense der Jagdbehörde gebunden ist, die dann jeweils auch einschränkende Wirkungen für die Bevölkerung entfalten, kann davon ausgegangen werden, dass die Dichte der Fuchsreviere dem Nahrungsangebot entspricht. D.h. die Wahrscheinlichkeit des Zuzugs von "außen" (seien die Tollwutgebiete nun in Frankreich oder im Osten), ist sehr gering. Füchse sind äußerst wichtig, um Mäuse kurz zu halten. Darüber hinaus sind sie der wichtigste Aasvertilger, verhindern also die Ausbreitung von Krankheiten. Füchse sind auch nicht die Ursache für den Rückgang der Hasen in Niederwildrevieren. Da liegt die Ursache vielmehr im Leerräumen der Landschaft, dem die Jägerinnen und Jäger durch Anlegen von Wildäsungsflächen, Gehölzpflanzung usw. entgegen zu wirken versuchen.

Ich selbst bin seit dem 16. Lebensjahr eine passionierte Fuchsjägerin. Die Baujagd mit meinen Teckeln ist aber keinesfalls geeignet, den Fuchs auszurotten, was wegen seiner wichtigen ökologischen Funktion auch nicht wünschenswert ist.

LG Loli
« Letzte Änderung: 01. Februar 2007, 11:13:22 von Loli »
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Ismene

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Re:Füchse und Tollwut
« Antwort #9 am: 01. Februar 2007, 11:08:28 »

Ich selbst bin seit dem 16. Lebensjahr eine passonierte Fuchsjägerin.
:o
Pensionierte Jägerin wäre mir lieber.
Synonyme für passioniert: leidenschaftlich, inbrünstig
Aber auch: blutvoll, besessen
http://wortschatz.informatik.uni-leipzig.de/
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"Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen." Griechisches Sprichwort

Knusperhäuschen

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Re:Füchse und Tollwut
« Antwort #10 am: 01. Februar 2007, 11:13:03 »

vielleicht ganz interessant:
http://www.scientificjournals.com/sj/impfdialog/Pdf/aId/7515

Hier bei uns gibt es viele Füchse, bei mir im Garten müssen sie eigentlich nicht herumlaufen, aber sicher kann ich mir da nicht sein! Vor wenigen Woche beobachtete unser Nachbar sogar einen Waschbären in unserem Garten, Wiesel gibt´s auch. im Frühjahr hat eine (dafür bekannte!) Fuchsfähe eines der neugeborenen Lämmer in der angrenzenden Wiese geschlagen, vor einigen Jahren mußte der Hammel der Herde getötet werden, weil er vom tollwütigen Fuchs gebissen wurde!

Mein Onkel hat vor Jahrzehnten mal einen Jungfuchs vor einer Vergasungsaktion gerettet und mit der Hand aufgezogen, der ging sogar an der Leine, war aber ein arger Stinker!

In meiner Jugend gab´s mal das Buch "Knitz der Fuchs" von ?Wolfgang Bechtle?, fand ich seehr interessant, sorry OT!
« Letzte Änderung: 01. Februar 2007, 11:21:37 von Knusperhäuschen »
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Warum bin ich eigentlich gerade nicht im Garten?

Mufflon

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Re:Füchse und Tollwut
« Antwort #11 am: 01. Februar 2007, 11:16:06 »

... Auch Rehe, Damwild, Mufflons etc. können durch Biss infiziert sein, ...
LG Loli

oh je oh je oh je...

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altrosa

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Re:Füchse und Tollwut
« Antwort #12 am: 01. Februar 2007, 11:16:19 »

Bei der heutigen Verbreitung des Fuchses im Siedlungsgebiet ist es nur gut, dass es nicht nur pensionierte Fuchsjäger gibt. Der Fuchs hat sich zu einem Kulturfolger entwickelt, der wirklich Probleme machen kann.
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Ismene

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Re:Füchse und Tollwut
« Antwort #13 am: 01. Februar 2007, 11:22:49 »

Bei der heutigen Verbreitung des Fuchses im Siedlungsgebiet ist es nur gut, dass es nicht nur pensionierte Fuchsjäger gibt.
Wer liest ist klar im Vorteil.
Selbst die passionierte Jägerin erklärt hier weiter oben, dass in leere Reviere (auch leer geschossene) immer wieder neue Füchse nachziehen. Impfung ist die einzige Lösung, wie auch der Artikel von Knusperhäuschen zeigt.
P.S. Jägern in dicht besiedelten Gebieten sind doch wohl auch irgendwie die Hände gebunden, oder?
« Letzte Änderung: 01. Februar 2007, 11:24:32 von Ismene »
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"Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen." Griechisches Sprichwort

Loli

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Re:Füchse und Tollwut
« Antwort #14 am: 01. Februar 2007, 11:25:07 »

Ich selbst bin seit dem 16. Lebensjahr eine passonierte Fuchsjägerin.
:o
Pensionierte Jägerin wäre mir lieber.
Synonyme für passioniert: leidenschaftlich, inbrünstig
Aber auch: blutvoll, besessen
http://wortschatz.informatik.uni-leipzig.de/

Pensioniert? - hoffentlich noch laaaange nicht :D.

Blutvoll ist besser als blutleer ;). Ansonsten bedeutet es in der Jägersprache, dass man eben kein Sonntagsjäger ist, der oder die nur "rumballern" will.

Witzig immer wieder der Mythos von ausschließlich blutrünstigen Nimrods und Dianas. Nur, wenn der Fuchs im heimischen Garten gesichtet wird oder das "süße" Rehlein die Gartenpflanzen frisst, dann, ja dann, soll der Henker doch bitte unverzüglich auf der Matte stehen ::).

LG Loli

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