@ Natternkopf
Nee, ist er nicht. Eher ein Beispiel "Kenne mich mit der Materie nicht so genau aus, schwinge aber schon mal mit der Moralkeule".
Was würde jeder Gärtner sagen, wenn jemand zu ihm kommt und sich beschwert, was er für ein schrecklicher Umweltsünder sei da er die schöne Ambrosia rausreißt und tötet oder den schönen Löwenzahn. Genauso verhält es sich mit dem Beispiel von den weiter oben aufgezählten Fischen als Beifang.
Um etwas genauere Hintegründe zu geben. Bei Zwergwelsen oder Schwarzmeergrundel handelt es sich um äußerst aggressive Neophyten. Die vermehren sich explosionsartig und verdrängen nachweislich die einheimische Fauna. Im schlimmsten Fall kann in einem kleineren Gewässer irgendwann mal nur noch Zwergenwelse geben weil sie alle sonstigen Fische aufgefressen bzw. verdrängt haben.
Wenn solche Fische gefangen werden, müssen sie, wohlgemerkt per Gesetz getötet werden. Ein Zurücksetzen von solchen Neophyten kann unter Umständen strafbar sein, davon abgesehen, dass man der Umwelt was gutes tut wenn man die dem Gewässer entnimmt. Danach, und dies ist ebenfalls eine gesetzliche Auflage, dürfen die nicht ins Wasser oder auch in die Umgebung weggeworfen werden. Hintergrund hier ist die vorher beschriebene Parasitenproblematik. Diese getöteten Fische müssen zwingend mitgenommen und nachher entsorgt werden. Statt sie in der Tonne zu entsorgen, kann man die aber einfrieren und später im Garten eingraben.
Ähnlich verhält es sich mit den ebenfalls beschriebenen kleinen Flussbarschen und Rotaugen als Beifang. Obwohl keine Neophyten dürfen diese Fische auch nicht zurückgesetzt werden sondern sind schonend zu schlachten. Auch dies ist gesetzlich vorgeschrieben. Hintergrund ist, dass catch and release in Deutschland nicht erlaubt ist. Alles was gefangen wird und nicht unter Schutz steht, darf strenggenommen nicht zurück ins Wasser.
So. Wir haben hier eine Situation wo der Betroffene eine nachhaltige, umweltschonende und sogar umweltschützende Maßnahme vorschlägt, die für ihn weder einen physischen noch finanziellen Mehraufwand bedeutet. Es werden keine chemischen oder künstlich erzeugten Düngermittel erworben, es werden schädliche Organismen dem Gewässer entnommen, es erfolgt keine Verschmutzung mit Nematoden und es wird kein zusätzlicher Müll für die Tonne erzeugt. Und wie soll man dann in solcher Situation auf die Moralkeule, man sei ein unnötiger Tiertöter reagieren? Genauso wie ein Gärtner auf die Moralkeule man sein ein unnötiger Ambrosiakiller.