Ich habe im Frühjahr eine ganze Menge Sämlinge gepflanzt. Sie waren alle im Vorjahr von mir herangezogen worden. Die Sämlinge stehen sonnig und wurden nicht beschattet. Ich habe aber bewässert, so gut es ging. Da der Anfahrtsweg recht weit ist, war die Bewässerung aber alles andere als optimal.
Es ist noch zu früh für gesicherte Ergebnisse. Eins ist aber jetzt schon klar, die Sämlinge reagieren individuell sehr verschieden auf das Verpflanzen aus dem Container, die Standortverhältnisse und auch den Trockenheitsstress. Ca. 15% sind nicht ausgetrieben. Manche Sämlinge treiben nach einem Umpflanzen aber sehr spät aus, deshalb stehen die Zahlen noch nicht fest. Schätzungsweise weitere 20% zeigten in der Hitzeperiode Sonnen- oder Trockenheitsstress (Blattabwurf, hängende oder verbrannte Blätter). Die Pflanzen mit welken Blättern haben auf verstärkte Bewässerung sehr positiv reagiert. Auch die meisten Pflanzen mit abgeworfenen Blättern zeigen wieder Neuaustrieb. Mein Eindruck ist, die Pflanzen sind zwar empfindlich und reagieren schnell mit Blattabwurf oder auch dem Absterben von oberirdischen Pflanzenteilen, sie regenerieren sich aber nach oberirdischen Schäden gut von unten aus der Wurzel oder dem Stämmchen.
Der Rest der Sämlinge zeigt sich völlig unbeeindruckt von der vollen Sonne.
Wenn ich schätzen sollte, gehe ich von einem Gesamtverlust von ca. 15-20% aus. Diese werde ich im Frühjahr ersetzen. In Anbetracht des Umstandes, dass ich die Sämlinge überhaupt nicht geschützt habe, ist die Verlustquote gering. Hätte ich nur einzelne Pflanzen, würde ich diese aber mindestens 1 Jahr vor der vollen Sonne schützen, um das Verlustrisiko zu minimieren. Eine Garantie ist das auch nicht. Mir sind auch schon veredelte Pflanzen plötzlich und ohne ersichtlichen Grund eingegangen.
Jungpflanzen sind auch durch Schneckenfrass stark gefährdet. Einige Sämlinge wurden durch Schnecken bis auf die jungen Triebstümpfe abgefressen. Auch diese scheinen aber erneut durchzutreiben.