Drucken

[Manfred]

Hallo,

ich möchte mich dieses Jahr zum ersten Mal am Konservieren von Obstsäften versuchen.
Wie macht ihr das, und welche Vor- und Nachteile haben euere Methoden?

Viele Grüße,
Manfred

[Suse]

Meinen eigenen Apfelsaft ( aus der Saftzentrifuge gewonnen) fülle ich in Flaschen und er hält sich ewig.
Alte Weinflaschen o.ä. werden mit der Flaschenbürste gut ausgewaschen und kurz vor dem Befüllen nochmal in den Backofen gestellt, bei 100° eine halbe Stunde.
Den Saft lasse ich nur 4 Minuten sprudelnd kochen und fülle ihn dann ein. Als Deckel nehme ich ausgekochte Gummiverschlüsse.
Beim Pasteurisieren hat man wohl nur kurz über 70°, da müsste man mit dem Thermometer arbeiten.
Mit dem Dampfentsafter schmeckt der Saft nur halb so gut, außerdem ist so viel totgekocht.

[Manfred]

Hallo,

mit dem Dampfentsafter hab ich letztes Jahr auch experimentiert. Vom Ergebnis war ich ziemlich enttäuschend. Die meisten Säfte sind so verkocht nicht mehr besonders lecker. Deshalb soll jetzt eine Presse her.
Wie wirken sich die 4 Minuten Erhitzen auf den Geschack aus? Bei Kirschsaft z.B. kann ich mir das gar nicht vorstellen.

Viele Grüße,
Manfred

[Suse]

Hallo Manfred,
ohne Erhitzen wird es nicht gehen, und durch die kurze Zeit ist die Geschmacksveränderung relativ gering.

[Anne Rosmarin]

Hallo Ihr,

ich finde, bestimmte Säfte gehen gut mit dem Dampfentsafter, wie Birne, Johannisbeere, Holunder.

Apfel schmeckt mir auch nicht so.

Den pressen wir roh , füllen ihn auch roh ab und pasteurisieren ihn dann in einem hohen Einkochtopf. Da gehen 9(?) Flaschen hinein. Ich nehme ganz normale Flaschen mit Schraubverschluß. Vorher in der Backröhre bei 120° 20 min sterilisieren, Deckel auskochen.

Dabei darf der Saft nicht heißer als 70-80° werden, sonst verliert er seinen köstlichen Rohgeschmack. Dauer weiß ich jetzt nicht auswendig(20 min?), das steht auf dem Einkochtermometer.

Thermometer finde ich sehr wichtig, das ist auch nicht allzu teuer.

Kochen würde ich den Apfelsaft eher nicht. Im Dampfentsafter koch tSaft eigentlich auch nicht, wenn man es vorsichtig macht. Eher nur leicht köcheln lassen das Wasser unten.

Liebe Grüße,

Anne

[Eva]

Den Apfelsaft machen wir in der Presse, danach wird er in 1Liter Flaschen gefüllt und 25 Minuten bei 85 Grad pasteurisiert. Dazu haben wir einen Sterilisiertopf, der seinen eigenen Stecker hat, da muss man nur Dauer und Temperatur einstellen, Flaschen füllen, bis zum Hals Wasser dazu und einschalten. Es ginge sicher auch mit einem Topf, der auf dem Herd gewärmt wird, da muss man dann halt selbst auf die Regulierung der Temperatur achten.

Johannisbeersaft und Kirschsaft, manchmal gemischt mit Stachelbeeren werden bei uns im Dampfentsafter entsaftet und danach nicht mehr sterilisiert. Quittensaft geht auch im Dampfentsafter, oder man kocht die Quitten aus - das ist ergiebiger.

[Manfred]

Hallo und vielen Dank für die Antworten!

Dann werde ich es im nächsten Schritt mit Pasteurisieren im Einkochtopf versuchen.

Den alten Dampfentsafter werde ich dann auch noch mal vorkramen und es mit schonenden Temperaturen versuchen ;-)

Welche Marken von elektrischen Einkochtöpfen verwendet ihr denn?
Auch so ein Ding hab ich auf dem Dachboden gefunden um in Herbst getestet. Die Temperaturregelung hat aber wohl einige Macken. Die Gläser haben nicht dichtgehalten. Hab dann ganz konventionell auf dem Herd eingekocht.
Da ich aber schon gerne eine Temperatur und Zeitsteuerung hätte, überlege ich eine Neuanschaffung.

Viele Grüße,
Manfred

[luchskatze]

Zum Saft haltbar machen finde ich einen Einkochtopf umständlich. Apfelsaft erhitze ich lieber im Kochtopf und messe die Temperatur mit einem Bratenthermomenter, den ich am Topfrand einhänge.
Je nach Geschmack kann man ein bißchen Zucker oder Zitronensaft dazugeben.
Sobald die Temperatur von 78 Grad  erreicht ist (manche erhitzen auch bis 85 Grad), kann man den Saft sofort in vorgewärmte Flaschen randvoll einfüllen und die Deckel sofort schließen. Bei höherer Temperatur oder längerem Erhitzen leiden der Geschmack und die Vitamine.
Wichtig ist, dass die Flaschen und Verschlüsse ganz sauber sind. Mit den heißen Flaschen kann man dann das Wasser für die nachfolgenden Flaschen erwärmen.
Wir lassen unsere Äpfel in der Mosterei des Obst- und Gartenbauvereins entsaften, füllen den Saft dann aber selbst ab. Man könnte den Saft auch dort erhitzen lassen und in Plastikbeutel abfüllen lassen. Die Plastikbeutel haben einen Zapfhahn und sind nach Anbruch noch drei Monate haltbar, da kein Sauerstoff hinkommt.
Beerenobst entsaftet man am besten im Dampfentsafter und füllt den Saft sofort in vorgewärmte Flaschen ab, auch hier ist nochmaliges Erhitzen unnötig.