"Planting in a Post-Wild World"
Pearl, dieses Buch erwähnst Du in dem "English-Border-Thread".
Du hast sicher schon darin gelesen und kannst etwas rezensieren oder angeben welche Kapitel behandelt werden? Entspricht es deutschen Büchern zu Pflanzen in ihren Lebensbereichen oder geht es darüber hinaus und wie? Gibt es grundlegend andere Erkenntnisse oder neue Anregungen, die aus den Büchern, die wir hier und anderswo so besprochen haben, nicht zu beziehen sind?
es umfasst alles!
Es geht um Pflanzen nach Lebensbereichen und um Pflanzengesellschaften. Pflanzensoziologie. Die eine Säule, auf dem es ruht, ist Richard Hansen und Friedrich Stahl, Biotoptypen, Geselligkeitstypen. Dann werden die Überlebens-Strategien von Pflanzen nach John Philip Grime diskutiert, die C S R Strategen. Die Neue Staudenverwendung von Norbert Kühn wird dargestellt. Mit Kühns 8 Pflanzentypen. Und dann kommt die zweite Säule und Heiner Luz mit seinen Prinzip der Aspektbildern wird anschaulich gemacht.
Ausgerüstet mit diesem Wissen der modernen Staudenverwendung haben sie ein Prinzip ausgearbeitet, dass einen guten Ansatz liefert Entwürfe in die Praxis umzusetzen. Sie pflanzen Layers.
Desing Layer unterteilen sie in Strukturpflanzen und Rahmenpflazen einerseits und Seasonal theme plants.
Functional Layers unterteilen sie in Ground cover plants und Filler plants, Bodendecker.
Also ein vereinfachtes Modell nach Hansen Stahl und mit neuen amerikanischen Pflanzen. Keine Prachtstauden, keine Beete.
Das Konzept beinhaltet Ziele wie
storm water management, erosion control, soil restoration, temporary mulch. Sie arbeiten ohne "candy soil", ohne großen Bodenaustausch, ohne permanenten mineralischen und organischen Mulch, ohne dicke Schichten fetter Erde oder 30 cm Kompostauflagen. Die Pflanzungen sind an den Boden, so wie er ist, angepasst.
Sie arbeiten nicht mit Pflanzungen nach Farbpalette, keine Blöcke von beziehungslosen Pflanzen, keine einsamen Individuen auf nacktem Boden und großen Flächen. Baumschicht, Krautschicht, Bodendeckschicht. Leitbild sind Biotoptypen, drei werden vorgestellt, lichter Wald, offenes Buschland, Wiesen. Pflanzen stehen in enger Beziehung zueinander, Lücken gibt es nicht, der Wurzelraum wird gestaffelt ausgefüllt, die Pflanzen profitieren von der Gemeinschaft, die Schutz vor Strahlung, Kälte, Trockenheit, Wind bietet. Green mulch ist ein Stichwort. Pflanzen statt totem Mulchmaterial.
Städtische Räume werden gestaltet. Dachgärten, Innenhöfe, Straßenbegleitgrün. Die Philosphie ist, dass jeder Boden an jedem Standort adäquat mit Pflanzengesellschaften bepflanzt werden kann, die einen hohen ökologischen und ästhetischen Wert haben. Kohlenstoff speichern, Boden festhalten, Lebensräume für Mikro- und Mesokosmos bieten, die Luft verbessern und Wasser aufnehmen.
Zum Schluss werden drei Juwele gezeigt. Ein formal angelegter, von Heiner Luz gestalteter, Villengarten in München, der Garten von James Golden nach dem Prinzip
acceptance of what exist und Prospect Cottage. Überschrieben ist das mit
Meditation on three Gardens und die Beispiele werden genannt:
formal - soulful - playful.