Die Zeit des wartens ist nun endgültig vorbei. "A rare species in cultivation" liest man im Hillier .... was man, wenn man sich einen zulegen möchte, sicher schon bemerkt hat. Ich habe eine Bezugsquelle ausgemacht, die Morus rubra in Spitzenqualität zu einem vernünftigen Preis anbietet.
Ich habe zwar eine Jungpflanze aus dem BoGa Innsbruck, die ich nun heranziehe, aber das was heute per Zustelldienst kam, hat mich umgehauen. Ein richtig toller, veredelter Baum mit frischem, unversehrtem Austrieb, große saftig grüne Blätter, reichem Fruchtansatz und einer Höhe von 1 m. Bezugsquelle (
www.flora-toskana.de )
Zeit also, sich um den Neuankömmling Gedanken zu machen. Alles was man in der Literatur zu lesen kriegt, ist ziemlich unterschiedlich.
Zur Frosttolleranz findet man folgende Angaben:
weniger hart als m. nigra und m. alba, Zone 7-9 lt. ausführlicher Pflanzenbeschreibung von Flora-Toskana
M. rubra erträgt kälteres Klima als m. alba und m. nigra ... liest man bei stoll/gremminger "Besondere Obstarten", Verlag Ulmer.
Whz 6a - entspricht bis -23,3 grad ... bei Bärtels
"Der amerikanische rote Maulbeerbaum (m. rubra) ist hier zwar ziemlich winderhart, scheint ..." findet sich in GP 11/2003 in einem Artikel über Winterharte Maulbeerbäume.
pirc und warda sparen sie leider aus.
hillier ... keine Hinweise auf mangelnde Frosthärte (für englische Verhältnisse).
Michael Dirr gibt ihn mit USDA zone 5-9 an, dies entspricht -28,9 grad celsius als Minimum.
Hieke gibt an: in geschützter Lage frosthart, Winterschutz, in strengen winterzeiten treten frostschäden auf (besonders an nigra und rubra), jedoch starke Regenerationsfähigkeit.
Am besten scheinen mir noch die anmerkungen von sternberg/wilson in "Native Trees for North American Landscapes". Darin beschreiben sie wunderbar die weite Verbreitung von M. rubra in den Staaten (er ist dort nirgends eine "dominant species"), und führen an, dass die Herkunft sicher ausschlaggebend sei, für die lokale Anpassungsfährigkeit. Denn, und jetzt kommt es: M. rubra ist sicherlich bis in USDA zone 4!!!! - dies entspricht ca. -34,4 absolutes Minimum - kultivierbar.
Mikroklima-Diskussion sei mal ausgeklammert.
zum wuchs findet sich ähnliches:
wächst zu großen Bäumen heran (Flora-Toskana)
20 m hoher Baum (Bärtels)
Bäume od. Bäumchen mit kurzem Stamm, breit kugeliger Krone (Hieke)
die Umrechnung vom Dirr erspare ich mir, da es in den USA ein großer Baum wird. jedenfalls mit "offenerem" Habitus als die anderen arten.
Stoll/Gremminger schreiben von einem Großbaum (20-30 m) ... und haben da wahrscheinlich aus us-Literatur abgeschrieben.
Hillier spricht von einem small to medium sized tree.
Die GP in ihrem Artikel "...., scheint sich aber aufgrund der klimatologischen Unterschiede in seiner Haut nicht wohl zu fühlen, was man am schwachen Wachstum sieht."l
Nebenbei bemerkt soll er in lt. GP dem m. nigra gleichen, lt. Hillier "Very like the White mulberry".
hi hi
... wenigstens haben sie alle nicht voneinander abgeschrieben.
seis drum. mein "großer" wird ausgepflanzt. schließlich hat mein Garten kein schlechtes Mikroklima ....