Im Juli haben Vögel ausnahmslos alle Fruchtansätze gründlich zerpickt. Ernte: Null. Das Problem mit den Vögeln ist bei mir immer stark und dieses Jahr eine generelle Katastrophe, aber auch andere Leute berichten über Vogelpickerei an Nashis. Auch sonst ist er kaum gewachsen.
Trotzdem. Für Bekannte habe ich vor drei Jahren einen schmalen Garten in einer neuen Reihenhaussiedlung bepflanzt. Der ist jetzt ein Obstparadies und all die Nachbarn, die ihren Grassteifen mit Koniferen, protzigen Gartenhäusern, Kirschlorbeer, Forsytien und ähnlichem Mist zugemüllt haben, glotzen jetzt speichelsabbernd auf Wein, Kiwi, Quitte, Äpfel, diverse Wildobststräucher - und zwei Nashis. Für diesen Garten habe ich sie ausgesucht, weil sie leicht in Form zu halten sind und eher klein bleiben.
Die haben sich erstaunlich entwickelt. Gepflanzt hatte ich die Sorten Tsu Li und Nijisseiki. Gepflanzt gezwungenermassen auf steinigem Rohboden, dann Kompost auf die Baumscheibe und dafür gesorgt, dass sie bei Trockenheit Wasser bekommen. Es gab relativ bald ein paar Früchte und dieses Jahr haben sie schön getragen, im Gegensatz zu meinen eigenen Bäumen ohne Vogelpickerei und Krankheiten.
Die Früchte sind im Schnitt knapp tennisballgross, hier Nijisseiki:
Die Reife ist laut Literatur Mitte September, aber dieses Jahr sind sie eher noch zwei Wochen davon entfernt. Der Behang ist ideal, keine Ausdünnung nötig gewesen:
Die Bäumchen hatte ich jährlich kräftig zurückgeschnitten, für einen dem Garten angemessenen Kronenaufbau gesorgt. Einziger Minuspunkt war wieder mal die Baumschule, die mir nicht nur zum wiederholten Male eine falsche Apfelsorte geliefert hat, sondern auch eine falsche Nashisorte. Der zweite Baum entpuppte sich als zweite Nijisseiki, die früher reifende grünere Tsu Li ist das nie und nimmer:
Damit hat er den Rekord gebrochen, vier Einkäufe und viermal falsche Ware geliefert. Was man erst nach Jahren bei der erste echten Ernte feststellt. Das ist kein Zufall mehr, über solche Baumschulen sollte ein Verkaufsverbot verhängt werden können.