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Autor Thema: Empfehlenswerte Raritäten?  (Gelesen 27400 mal)

tarokaja

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Re:Empfehlenswerte Raritäten?
« Antwort #45 am: 18. Dezember 2009, 12:47:50 »

Für Feigensorten kann ich diese winzige Gärtnerei sehr empfehlen:
Feigen
 
Meine 'Dauphine' habe ich jetzt seit 4 Jahren, direkt am Haus in einem grossen versenkten Maurerkübel stehen (aber ganz sicher längst unten rausgewachsen).
Es ist ein rechtes Prachtexemplar inzwischen und die Früchte haben ein wunderbares Aroma und eine angenehme Süsse. Die zweiten Früchte werden allerdings auch hier im Weinbauklima in Bodenseenähe nicht mehr reif.
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Susanne

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Re:Empfehlenswerte Raritäten?
« Antwort #46 am: 18. Dezember 2009, 12:57:05 »

Zitat
Das dürfte Prunus salicina sein.

Danke, ich werde mich mal auf die Suche machen... :)
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cydorian

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Re:Empfehlenswerte Raritäten?
« Antwort #47 am: 18. Dezember 2009, 13:44:18 »

Mit einer Ausnahme: Asimina triloba.

Bei denen hab ich auch noch nicht aufgegeben. An neuem Standort fünf Sämlinge gepflanzt. Mal sehen, ob sie wachsen. Wenn ja, werden ein paar Sorten folgen. Diese Frucht scheint eine der ganz wenigen Ausnahmen zu sein, die auch geschmacklich wirklich etwas Neues bringen.

Zur japanischen Pflaume gibts schon einige Threads:
http://forum.garten-pur.de/index.php?board=25;action=display;threadid=24440
http://forum.garten-pur.de/index.php?board=25;action=display;threadid=31125
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Landfrau

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Re:Empfehlenswerte Raritäten?
« Antwort #48 am: 18. Dezember 2009, 14:09:14 »

Salicinas sind schwer aufzutreiben.

Bei

- Peter Klock / Südflora
- Müller / amo - baumschule

nachfragen.

Letzterer lieferte super große kräftige preisgünstige Ware, von Klock gibt es teure Spiddelchen, die man erstmal auf ne vernünftige Unterlage selber neu veredeln muss. Aber wenn man die Sorte unbedingt haben will, nimmt man die Mühe und Kosten in Kauf.

Geerntet hab ich noch keine Salicina, gepflanzt etliche, auch Prunus - Hybriden, vermutlich aus Zaygers Genschmiede.

Landfrau
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andreasNB

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Re:Empfehlenswerte Raritäten?
« Antwort #49 am: 18. Dezember 2009, 18:25:48 »

@Landfrau,
Werde gleich mal nach den Baumschulen den Gockel in Bewegung setzen ;D

Zitat
Yucca baccata ("Bananenyucca") als Obst???
Die wird in den meisten Gegenden Deutschlands nicht mal Zierpflanze zufriedenstellend gedeihen.
Das gleiche gilt für Ziziphus jujuba und für Granatapfel. Als "Raritätenfrüchte" sicher nicht.

Bei der Yucca stimme ich bristlecone fast bei.
Sofern man die Standortbedingungen erfüllt, ist eine erfolgreiche Kultur aber durchaus möglich. Sonnentau pflanzt Du ja auch nicht in den Steingarten oder Thymian an den Teichrand ...
Allerdings brauchen sie Jahre um heranzuwachsen. Und selbst wenn dann nur ein Teil des Rhizoms geerntet wird, dürfte sie das wohl zu sehr schwächen. Früchte entstehen auch nur nach künstlicher Bestäubung - es fehlt in ME die Motte dafür.

Bei Granatapfel und vor allem bei Ziziphus jujuba könnte durchaus noch mehr drin sein. Hier liegen m.E. noch zuwenig Erfahrungen + Züchtung in ME vor.

VG
Andreas
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Susanne

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Re:Empfehlenswerte Raritäten?
« Antwort #50 am: 18. Dezember 2009, 19:13:55 »


Danke für die Tips und Querverweise! :D
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paulche

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Re:Empfehlenswerte Raritäten?
« Antwort #51 am: 19. Dezember 2009, 16:24:17 »

Bei der Jujube werden für Deutschland die Sorten Lang und Li empfohlen.
In Russland wurden frostharte Granatapfelsorten gezüchtet. Hier werden die Sorten Usbek, Kazake, Provence und Gabes empfohlen. Ich selbst habe bis jetzt auch noch keine dieser Sorten.
Ich habe eine Jujube. Die stirbt nicht, aber wächst auch nicht richtig. Den letzten harten Winter hat sie überlebt und dieser Winter wird ja scheinbar auch wieder sehr streng.
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viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b

bristlecone

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Re:Empfehlenswerte Raritäten?
« Antwort #52 am: 21. Dezember 2009, 08:51:47 »

Zu Ziziphus jujuba haben wir hier einen kurzen Thread.
Als Fruchtgehölz leider nicht gerade vielversprechend.


Hier noch ein Link auf den Thread Seltenes Obst mit weiteren Infos zum Thema "Raritäten".
« Letzte Änderung: 21. Dezember 2009, 16:04:17 von bristlecone »
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nuss

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Re:Empfehlenswerte Raritäten?
« Antwort #53 am: 21. Dezember 2009, 10:41:44 »

Hallo,
ich will noch ein paar andere Raritäten anzeigen.
Wie zum Beispiel Pistazien ( Pistacia vera ) oder
Pekannüsse ( Carya illinoinensis ).

Servus


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Tünde

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Re:Empfehlenswerte Raritäten?
« Antwort #54 am: 19. August 2021, 23:52:28 »

Ich schreib mal was zu ein paar Sachen, die ich schon ausprobierte:

Kiwi - Jenny, zweihäusige Sorte, wuchs sieben Jahre lang, riesig, schön, wollte allerdings gegossen werden und weigerte sich strikt, auch nur eine einzige Blüte anzusetzen. Umzug, weg. Ich kann nicht ein halbes Leben auf Blüten warten.
Weiki, schon keine Rarität mehr, drei Pflanzen nacheinander auf dem Gartengrundstück eingegangen, zu trocken. Am Hausgarten wächst sie halbwegs wenn man sie wirklich freihält und mit Rankhilfen führt. Blühte sogar nach drei Jahren. Festgestellt, dass der weibliche Zweig eingegangen ist. Drei Jahre umsonst gewartet, wahrscheinlich nochmal so lange bis die nächste Weiki mit weiblichem Zweig blüht. Wenn sie nicht vorher eingeht.
Sämlinge aus diversen Kiwis: Mal sehen. Auch hier jahrelange Wartezeit bis überhaupt klar ist, welches Geschlecht sie haben.

Essbare Ölweide: Nette Randbepflanzung, mehr auch nicht. Geschmack begeistert mich nicht.

Grossfrüchtiger Holunder: Okay. Angesichts einer Holunderschwemme in der Landschaft aber auf eigenem Grundstück entbehrlich.

"Bayernfeige" Violetta: Im Winter eingegangen trotz Weinbauklima und Schutz.

Asiminia Triloba, Pawpaw: Eine Pflanze eingegangen (vom Schnee letztes Jahr geknickt, keine Knospen unterhalb der Knickstelle gehabt), die andere kümmert so vor sich hin, kommt nicht vom Fleck, kaum Zuwachs. Päppeln, freihalten, düngen nutzt nichts.

Zierquitte: Geht so. Kümmert auch an trockenem Standort. Verarbeitung der Früchte nicht einfach, Wert fraglich. Am besten wachsen noch die Sämlinge.

Kornelkirsche: Hier scheint es mehr und mehr interessante Sorten zu geben, nicht nur Jolico und Sämlinge. Ist aber ein verschlafenes Pflänzchen, wenig jährlicher Zuwachs, lange so klein dass man es schützen muss. Noch keine Ernte gehabt, Wildobst kenne ich aber gut. Ausgerechnet die "Jolico" wächst am langsamsten, meine "Golden Glory" dagegen flotter, die Sämlinge so la la. Blühen erst nach Jahren. Wieder mal endlos warten angesagt. Die Früchte sind auch nicht so berauschend, mühsam zu sammeln ausser man schüttelt, manscht alles zusammen und verschnapst. Nur Fruchtsorten schmecken frisch halbwegs, die anderen sind zu sauer. Das Pürree schmeckt wie Tomatenmark aus sauren Tomaten...

Nashi: Geht so. Auf der Obstwiese aber ein totaler Reinfall, braucht zu viel Wasser und reagiert auf die üblichen Probleme wie Frostspannerfrass zu empfindlich. Muss unbedingt von Hand ausgedünnt werden, sonst Winzfrüchte, Überbehang und dann wieder ertragslos, schnell vergreisend, kleinbleibend. Hält den Vergleich mit europäischen Birnen nicht stand, saftige Frühsorten sind viel einfacher anzubauen und die Geschmacksbandbreite ist viel grösser.

Schwarze Maulbeere: Langsamer Wuchs, schlechte Fruchtqualität. In Europa wird offenbar grossflächig die minderwertige morus alba mit dunklen Früchten als morus nigra verkauft. Ob ich noch Eggerts "Morus nigra Wellington" ausprobiere? Eher nicht, keine Lust mehr.

Maibeere: Ich warte im dritten Jahr noch auf Ertrag. Immerhin sind die Pflänzchen angewachsen. Dürrer Habitus, unauffällig.

Apfelbeere: Lustigerweise wächst die aus dem Supermarkt von der Riesenpalette mit anderem Beerenobst aus Holland am besten. Mag aber auch keine trockenen Phasen, sonst Kümmerwuchs und Blattabwurf. Fruchtsorte ist eingegangen, nur im Hausgarten mit Pflege okay. Die Beeren sind roh kaum zu gebrauchen und verarbeitet auch keine Spezialität. Als Zierpflanze okay, blüht immerhin.

Dreiblättrige Orange, poncirus trifoliata: Wächst bzw. kümmert im hiesigen botanischen Garten im Freiland so vor sich hin. Bei mir ging sie gleich im ersten Jahr ein.

Japanische Weinbeere: Vertrocknet, die andere Pflanze kümmert. Geschmack reisst mich aber ohnehin nicht vom Hocker.

Felsenbirnen: Endlich mal was, das auch mit weniger Wasser zurechtkommt. Früchte roh mit etwas Vogelbeergeschmack, als Saft gut mit Kirscharoma, Marmelade langweilig. Aber seeehr mühevoll zu pflücken, klein und wenig Ausbeute. Irgendwie keine Bereichung der Obstspektrums. Leider kaum Züchtungen auf Fruchtqualität erhältlich. Nette Zierpflanzen.

Kaki: Mal sehen. Steht noch da wie gepflanzt. Habe noch nicht herausbekommen, ob sie selbstfruchtbar ist.

Loquat: Sämlinge sehr gut angegangen, Freilandpflanzen haben es in der Gegend zumindest ein paar Jahre ausgehalten, aber nie gefruchtet. Vermutlich auch im Weinbauklima nicht winterhart.

Über Esskastanien und andere Sachen wäre auch noch viel zu sagen, wird aber zu lang. Hinzuzufügen bleibt, dass man bei den "Raritäten" auch die Mühe und teilweise hohen Kosten hinzurechnen muss, die Pflanzen erstmal zu besorgen.

Vergleiche ich das mit den Erfolgen bei Weinreben, Quitten, Aprikosen, Mispeln, Haferpflaumen und anderen älteren Sachen, muss ich die "Raritäten" fast durchweg als Reinfall bezeichnen.

Die deutlich spürbare Klimaveränderung wird das Spektrum auch nicht erweitern, im Gegenteil: Es wird viel mehr wegfallen wie an wärmeliebenden Pflanzen dazukommt. Der Wasserbedarf ist ein ganz wichtiger limitierender Faktor und bei den immer längeren trockenheissen Perioden geht mir wirklich alles ein, was ich nicht regelmässig wässern kann.

Eine Posting welche sehr nachdenklich stimmt.
Etwas älter - doch immer noch genauso aktuell.

Auch ich habe - Dank u.a. der Werbung - einige Exoten ausprobiert und ähnliche Erfahrungen gemacht.

Viel schlimmer als den Frust mit den Exoten oder die Vergeudung von Ressourcen (Geld und Arbeit) finde ich die andere Seite: das Verschwinden unserer eigenen guten alten Obstsorten.
Es gibt ja die oben erwähnten tollen Birnensorten, aber wieviele von ihnen sind heute noch bekannt?
Oder Apfelsorten für jeden Zweck - doch wer kennt diese noch?
Mir wurde mal erzählt, dass es Apfelsorten gibt die extraweiches Fleisch haben, für alte Leute ohne Zähne.
Leider steht bei uns kein solcher Baum... wie gut wären solche Äpfel jetzt für meinen Onkel... und für meine Babys...

Es ist schon ein Phänomen, dass heutzutage die fremden Exoten der Hit sind während unsere alte Kulturschätze bestenfalls gerade mal überleben, Dank einigen Sammlern...

Es wäre so toll, wenn man überall zumindest hin und wieder zahlreiche alte Obstsorten verkosten könnte, doch selbst Apfelverkostungen sind schon rar...
Bei Hunderten von alten Sorten ist die Wahl so schwierig... da man nicht verkosten kann.
Einfacher ist es zum nächsten Baumarkt zu gehen, dort gibt es paar gängige Sorten mit Kostprobe zur Reifezeit wie beim Globus Baumarkt letztes Jahr.
Dann kauft man halt dort direkt jene gängige Sorte von der das gerade verkostete Frucht einigermaßen geschmeckt hat
Und damit wieder eine Chance verpasst, denn vielleicht hätte man etwas noch Passenderes gefunden, nur eben jene alte Sorte wurde da nicht zur Verkostung angeboten da alt und schon halb vergessen...
« Letzte Änderung: 20. August 2021, 00:55:06 von Tünde »
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cydorian

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Re: Empfehlenswerte Raritäten?
« Antwort #55 am: 20. August 2021, 16:13:23 »

Ein uralter Beitrag, den du da zitiert hast. Damals hatte ich erst eine Obstwiese, aber noch keinen eigenen Garten. Vielleicht die Gelegenheit zur Fortschreibung der damaligen Erfahrungen.

Kiwi - Minikiwis habe ich mittlerweile zum wachsen gebracht, es gibt viele neue Sorten, sie sind VIELLEICHT anbauwürdigen geworden. Massive Probleme gibts trotzdem weiterhin und es sind sogar noch welche dazugekommen. Bewässerung dieses versoffenen Flachwurzlers ist in den meisten Jahren zwingend, Frostschutz im Frühjahr nötig, sonst nur alle paar Jahre Ertrag. Hinzugekommen ist die vom Menschen importiere Kirschessigfliege, die im Herbst seit fünf Jahre alle Früchte absticht. Man muss unreif ernten und nachreifen lassen. Anbauwürdig? Ja, in möglichst kontinentalen Lagen mit genug Wasser oder nur im Hausgarten mit der üblichen Tüddelei von Leuten mit viel Zeit.

Ölweide: Endlich gibt es Sorten! Hier muss ich tatsächlich einiges revidieren. Die Vielblütige hat brauchbare Früchte, die Schirm-Ölweide auch. Kommt klar mit dem veränderten Wetter. Wildobstkategorie eben, wer nicht zu viel erwartet kriegt damit was schönes.

Holunder: Mist. Mittlerweile hat die Kirschessigfliege einem sogar die Wildsammlung vergällt.

Bayernfeige: Zum Glück weg. Aber andere Feigen sind deutlich anbauwürdiger geworden, die Anbauzone hat sich etwas ausgeweitet. Immer noch was für geschützte Lagen, aber immerhin - es gibt mehr Ertragsjahre. Kaum neue Sorten, nur viele neue Namen. Jeder versucht, irgendwas Pseudo-Neues zu verkaufen.

Kornelkirsche: Würde ich wieder so sagen. Neue Sorten haben den Geschmack etwas verbessert. Andere Probleme nicht. Wieder so ein Flachwurzler, der in trockenen Jahren enorm leidet.

Nashi: Würde ich wieder so sagen. Sortenspektrum hat sich nicht verbessert. Immerhin überleben die Bäume, das ist schon mehr wie bei den meisten anderen Raritäten.

Schwarze Maulbeere: Würde ich wieder so sagen. Auch nach 15 Jahren sind die meisten Verkäufer zu blöde oder zu verlogen, morus nigra von morus alba zu unterscheiden. Es gibt ein paar andere Arten, die ganz langsam eingetröpfelt sind. Morus australis, frostempfindlich aber endlich was Kleineres. Morus rubra schwirrt irgendwie rum, Hybriden davon, zwischen Begeisterung und Totalfrust. Natürlich alle immer noch kein Obst, das man sich so in den Garten holt wie einen Pfirsich oder eine Stachelbeere.

Maibeere: Tot. Hält unser Klima nicht aus. Viel Energie reininvestiert, verschiedene Pflanzplätze getestet, den Sortenhype mitgemacht. Leider: Wenig geerntet bekommen, sie wachsen rückwärts. Sie mögen keinen Kalk, sie hassen die Wärme, sie kommen nicht klar mit warmen Winterphasen, nichtkontinentalem Klima. Kühle Gegend, saurer Boden, da hat man mehr Glück. Auch hier eine lächerliche Anbaubreite im vergleich zum heimischen Beerenobst, das von Meereshöhe bis 1200m quer durchs Land wächst und fruchtet.

Apfelbeere: Würde ich wieder so sagen, ohne etwas hinzuzufügen.

Dreiblättrige Orange: Keine Änderung. Andere Zitrus: Topfpflanzen geblieben bis zum Beweis des Gegenteils.

Japanische Weinbeere: Würde ich wieder so sagen. Hat sich nicht durchgesetzt. Ein paar Leute mögen sie natürlich und in Gunstlagen bringt sie auch was. Bei mir nicht. Tschüss.

Felsenbirnen: Würde ich wieder so sagen. Fruchtsorten gibts nun ein bisschen mehr, die Probleme blieben dieselben.

Kaki: Alles tot, neue Sorten probiert, sind krepiert. Kam mit Trockenheit nicht klar, kam mit Spätfrost nicht klar, mag keinen Starkwind wegen brüchigem Holz, wuchs nicht. Auch hier wieder gibts ein paar Glückliche, wo sie was wird (ja, ich weiss dass es sehr verstreut Leute gibt, die sagen "aber bei mir wird sie was!". Ist aber hat nie die Regel geworden). Ansonsten hat sie in D keinen Fuss in die Tür bekommen. Aus guten Gründen.

Loquat: Toter als tot. Topfpflanze geblieben.

Als noch nicht genannte Raritäten mit gewissem Anbauwert haben sich entpuppt: Papau, einige ribes divaricatum - Hybriden, Prunus dasycarpa und andere neuere Steinobst-Züchtungen in dieser Richtung sind zumindest hoffnungsvoll.


Die Wertschätzung alter Stein- und Kernobstsorten hat seither aber auch wieder zugenommen. Gleichzeitig hat die Baumzahl massiv abgenommen. Man schätzt sie, aber hat sie nicht. Das sind die wahren Raritäten und Exoten. Wo ich jetzt seit 10 Jahren wohne, ist fast in allen Gärten gerodet worden ohne Nachpflanzung. Die Obstwiesen sind auch im Prinzip weg, das ging deutlich schneller wie gedacht Dank aggressiver Krankheiten und agressivem Flächenverbrauch und fortschreitender Fehlbewirtschaftung der Besitzer.
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mikie

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Re: Empfehlenswerte Raritäten?
« Antwort #56 am: 20. August 2021, 19:48:19 »

Maibeeren gehören zu meinen Favourites - super Früh, sehr lecker, warscheinlich sehr gesund - hier am Oberrhein klappen sie (noch?) ganz gut. Bei mir stehen sie halbschattig, eine auch Vollsonnig. Eigentlich Problemlos (bis auf den frühen Blattfall - zum Teil Mitte August)  für mich meist die ersten Früchte im Jahr - oft schon im April.

Aronia-Sirup ist recht lecker, Pflanze sieht auch gesund&schön aus (Herbstfärbung) - habe mir 4 Sorten in den Garten gepflanzt - Amit und Nero unterscheiden sich schon etwas im Geschmack, die anderen sind noch zu jung um etwas zu sagen (Viking & Aron).

Kaki ist noch recht jung aber wächst bisher ganz ordentlich.

Die Weinbeere musste bei mir ausziehen - viel zu stachelig und recht kleine Früchte. Denke eher was für Himbeerliebhaber.

Ich finde die Felsenbirnen schon recht lecker. Smoky macht schöne Frucht-Trauben, erleichtert das Pflücken sehr. Martin soll sehr große Früchte haben, die ist neu in meinem Garten.

Goji fehlt evtl auf der Liste, braucht man aber auch nicht unbedingt  ;D
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Tünde

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Re: Empfehlenswerte Raritäten?
« Antwort #57 am: 20. August 2021, 22:20:59 »

Die Wertschätzung alter Stein- und Kernobstsorten hat seither aber auch wieder zugenommen. Gleichzeitig hat die Baumzahl massiv abgenommen. Man schätzt sie, aber hat sie nicht. Das sind die wahren Raritäten und Exoten.

Genau das ist der Punkt, bzw. was mir auffiel.
Weiki Kiwi und einige andere Sorten kriegt man überall.
Aber z.B. meine derzeitige Lieblingskirsche namens 'Benjaminler' kriegt man fast nirgendwo.
Ein deutscher Exot sozusagen.
Der Baum ist wunderschön, unkompliziert die Kirschen sind sehr aromareich - was will man mehr?

Bei uns in der Gegend sind die Liebhaber alter Rheinkirschensorten recht aktiv und verkaufen jedes Jahr junge Bäume. So kam ich u.a. zu meiner 'Kesterter Schwarze' (hat noch nicht getragen)
Ich finde diese Initiative super.
« Letzte Änderung: 20. August 2021, 23:23:52 von Tünde »
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Felcofan

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Re: Empfehlenswerte Raritäten?
« Antwort #58 am: 30. September 2021, 12:14:12 »

Guten Tag
ich hab noch eine Detailfrage
bei den Amelanchier
wie würdet ihr den Fruchtgeschmack beschreiben?

Ich hatte eine Sorte aus der Baumschule, Smokey, die Früchte wurden ganz nett, mit etwas Wasser (im Vorjahr Rosinen)

allerdings war die Ernte eine Enttäuschung, unser Exemplar hatte Null, 0, nix, keine Säure in den Früchten,

das erste Draufbeißen war irgendwie noch nett, etwas knackig, etwas saftig,
aber die fehlende Säure hat bei meinen Kindern zu Ablehnung geführt, ich selber mochte die Dinger auch nicht.

jetzt hab ich nicht so oft oder sonst woanders Amelanchierbeeren probiert.

Haben die Früchte sonst schon Säure oder gehört das zu der Gattung?

Danke für Input, schöne Grüße, F
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Tünde

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Re: Empfehlenswerte Raritäten?
« Antwort #59 am: 30. September 2021, 19:09:40 »

bei den Amelanchier
wie würdet ihr den Fruchtgeschmack beschreiben?

Ich hatte mal einen Amelanchier ovalis Nominalform, keine Sorte.
Die Beeren waren klein aber sehr lecker: süß uns aromatisch.
Leider habe ich diese Pflanze nicht mehr.
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