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Kapok und andere Exoten (Gelesen 1429 mal)
Moderator: Phalaina
- Violatricolor
- Beiträge: 3674
- Registriert: 18. Dez 2006, 10:04
Kapok und andere Exoten
Na, dann eröffne ich einmal ein neues Thema bezüglich Exoten aus Samen herangezogen.Wer hat sich schon daran gewagt?Letzten Sommer säte ich Kapok-Tree, Boehmeria und Papaye. Von allen Samen war ein guter Schwung aufgegangen und wuchs auch gut. Papaye machte die ersten Schwierigkeiten, indem einige Jungpflanzen so mir nichts, dir nichts am Fuss zu schimmeln anfingen. Dennoch behielt ich ziemlich viele. Am besten waren die, die ich nicht einzeln umgetopft hatte.Da ich in der Anzucht von Exoten gar keine Erfahrung hatte, kaufte ich mir ein Buch. Danach sollte man alles im Winter trocken lassen und ihnen eine angenehme Temperatur so um 12°C gewährleisten. Die Boehmeria könne sogar in den dunklen Keller kommen, sie käme von der Wurzel wieder neu.Das Resultat fiel aber ganz anders: Papaye blieb grün, schimmelte aber beim Ausgang des Winters. Mir bleiben nur noch 2 Pflanzen.Boehmeria ist total vertrocknet, habe sie nun abgeschnitten, umgetopft und angegossen, aber es rührt sich nichts. Nur 1 Exemplar, das ich versehentlich in der Veranda gelassen und gegossen hatte, lebt.Die Kapoks haben alle die obere Spitze eingetrocknet, vielleicht kommen einige durch. Sie behielten ziemlich lange ihre grünen Blätter, welche nicht vor Jan./Febr. welkten. Ihr Hauptfeind waren Spinnmilben trotz der feuchten Athmosphäre.Und wie sehen Eure Erfahrungen damit aus?LGViolatricolor
Re:Kapok und andere Exoten
Moin,bevor ich etwas zu Kapok sage, möchte ich etwas generelles und allgemeines zu Großgewächsen, Sträuchern und Bäumen (also nicht den typischen Zimmerpflanzen) aus tropischen und subtropischen Gebieten bemerken:1) Es gibt einige Arten, die ausgesprochene Ruhezeiten mit totalem Blattfall durchmachen - die sind bei uns relativ leicht zu überwintern; je nach Herkunft lassen sie sich kühl bis temperiert bei minimaler Feuchtigkeit irgendwo im Haus/Keller/Schuppen o.ä. unterbringen2) Andere verlieren ihre Blätter nur teilweise, oder sie haben grüne Stämme; sie benötigen zusätzlich im Winter eine Beleuchtung (z.B. Leuchtstoffröhren, Pflanzenlampen). Ansonsten wie 1)3) Manche wachsen das ganze Jahr hindurch, machen also nur eine schwache oder keine Ruhezeit durch. Die sind am schwierigsten durch unseren Winter zu bringen. Starke Zusatzbeleuchtung, höhere Luftfeuchte (minimal 65 %), regelmäßiges vorsichtiges Gießen und gelegentlich auch deutliche Luftbewegung sind notwendig. Ohne großes Gewächshaus oder entsprechenden Wintergarten wird es meist sehr problematisch.Im Frühjahr/Sommer/Herbst sollte man einen Platz im Garten/Terasse/ Balkon haben, der den jeweiligen Bedürfnissen hinsichtlich Licht und Wärme entspricht. Sommer wie 2006 bieten dann beste Voraussetzungen. Zu den Kapokbäumen ist zu sagen, daß der Name eine Sammelbegriff ist, der verschiedene Bäume beinhaltet, z. B. Chorisia und Ceiba, Bombax ( = Wollbaumgewächse). Die Pflegebedingungen sind nicht völlig gleich. Es ist also sinnvoll zu klären, um welche Art es sich handelt.
- Violatricolor
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Re:Kapok und andere Exoten
Danke, Thomas!Also mein Kapok ist der Ceiba petandra. Chorisia habe ich übrigens auch schon 4 Winter problemlos durchgebracht. Dieses Jahr würde ich ihn gern "köpfen", damit er nicht zu hoch wird und sich ein wenig verzweigt. Würdest Du das an meiner Stelle wagen??LGViolatricolor
Re:Kapok und andere Exoten
Hi,Chorisia kann man problemlos köpfen und die abgeschnittene Spitze läßt sich gut bewurzeln - schwuppss, hast du zwei ;DCeiba pentandra (nicht petranda - ok, ist kleinkariert
) ist einer der größten Bäume des tropischen Amerikas ... schon mal das Dachgeschoß ausbauen
... in der Trockenphase reduziert er sein Laub erheblich, sogar bis zur Kahlheit. So würde ich ihn auch überwintern, ziemlich trocken bei 15-20°. Der Stamm ist in der Jugendform stachelig und grün (ähnlich Chorisia); also besser nicht ganz dunkel stellen, unsere normalen Lichtverhältnisse im Winter (am Fenster) müßten reichen. Auch wegen der Milben ist es besser, den Blattwurf durch Trockenhalten zu erzwingen, bei 50-65 % Luftfeuchte überleben die Blätter den Winter dann eh nicht.Die trockenen Spitzen sollten eher positiv gesehen werden: Er wächst normal zunächst völlig unverzweigt (an Heimatstandorten pro Jahr locker 1,20 m
) ; eventuell gabelt sich so besser.


