Erst mal ein Lob dafür, dass du den ganzen Pilz ausgegraben hast, die Stielbasis ist oft ein wichtiges Bestimmungsmerkmal. Damit kann man auch schon mal Knollenblätterpilze ausschließen, es fehlt nämlich die Knolle mit Scheide.
Weiteres wichtiges Merkmal: das Fleisch gilbt offensichtlich, zumindest sehe ich am abgebrochenen Hut gelbe Stellen. Man kann an der Stielbasis mal etwas leicht abkrazen oder anschneiden, dann müsste es da auch gilben.
Dann ist der Geruch sehr wichtig, vermutlich riecht er nach Karbol/Lösemittel/Krankenhaus und nicht nach Anis/Weihnachtsgebäck/Mandel.
Dann hatten wir den ja schon ein paar Seiten vorher:
https://www.123pilzsuche-2.de/daten/details/Karbolegerling.htmoder
https://www.123pilzsuche-2.de/daten/details/GefaltetberingterEgerling.htmoder einer der vielen weiteren Egerlinge/Chamignons sehr oft giftig sind. Man beachte da auch die Anmerkungen generell zu Egerlingen!
Also die Lamellen kann man gar nicht sehen (das ist das Velum)und die Stielknolle gibt es anscheinend auch nicht. wie man da auf den Knollenblätterpilz kommen kann ist mir ein Rätsel.
Naja, die Querverweise auf den einschlägigen Pilzseiten zum Knollenblätterpilz und auch die Beiträge hier zeigen, dass sich viele mit dem Bestimmen schwer tun und es schnell zu einer (ggf. tödlichen) Verwechslung kommen kann. Ich habe mir früher auch schwer getan. Man weis als unerfahrener nicht, wie man auf welche Details achten soll. Und es fehlt die Erfahrung zur Abgrenzung anderer Arten. Für meinen Vater z.B. ist alles was Röhren als Sporengeber hat und kein Steinpilz, Maronenröhrling, Rotkappe oder Birkenpilz ist ein Satansröhrling. Bei den ersten Pilzgerichten mit Flockstieligen Hexenröhrlingen hat er sich immer wieder versichern lassen dass man die auch wirklich essen kann.
Pilzsachverständige (PSV) der DGFM findet man übrigens hier:
https://www.dgfm-ev.de/service/pilzsachverstaendigeManchmal gibt es auch Pilzbestimmungstermine wie in Stuttgart in der Markthalle jeden Montag (im Herbst).