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News: Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. (Antoine de Saint-Exupéry)

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|16|9|Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern wo man verstanden wird. (Christian Morgenstern)

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Autor Thema: Traumgarten contra Realität  (Gelesen 4957 mal)

Sonja

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Traumgarten contra Realität
« am: 29. Mai 2007, 22:25:10 »

Hallo und guten Abend!
Einmal ganz grundsätzlich:
Wie geht Ihr mit stilistisch nicht realisierbaren Gartenträumen um, z.B. Janpanischer Teegarten im Tiroler Bergdorf, romantischer Dornröschengarten vor einer modernen Designervilla, Barockgarten auf dem Reihenhausgrundstück etc.?
Wir wohnen vor den Toren Wiens, eigentlich eine schöne Gegend, lauter Einfamilienhäuser ca. zwischen 1900 und heute gebaut, alle mit recht großzügigen (500-1000m2) Grundstücken, Ausblick auf etliche hohe, alte Nadelbäume, in unserem Garten selber zwar keine hohen Bäume, aber ein paar gut 60 Jahre alte Sträucher (Holunder, Flieder).
Und in dieser Umgebung träume ich von einem orientalischen Garten: umgeben von von hohen Mauern als Schutz vor heißen Wüstenwinden (die Nachbarn ziehen -zu Recht-vor Gericht), möglichst viele schattenspendende Bäume (wo man hier in Mitteleuropa außer in den zwei oder drei heißesten Monaten über jeden Sonnenstrahl froh ist), zwei rechtwinklig angelegte Wasserläufe, die in ein zentrales Wasserbecken münden, das Kühlung und Erfrischung bringt (gut, das geht noch am ehesten)
Was also tun? Irgendwann feierlich die Pläne für den Traumgarten verbrennen, endgültig Abschied nehmen und etwas komplett anderes planen? Ich habe zwar genügend Ideen für einzelne Teilbereiche, aber es fehlt das übergeordnete Ganze. Oder versuchen einzelne Elemente zu übernehmen? Das wirkt dann, fürchte ich, wie "Ich will, aber kann nicht" Hat jemand von Euch ähnliche Probleme (siehe eingangs erwähnte Beispiele) und wie löst Ihr sie?
Liebe Grüße aus Österreich
Sonja
P.S.: Bitte nicht falsch verstehen, ich verlange nicht von Euch, mir meinen Garten bis ins Detail zu planen, es geht mir einfach nur um die grundsätzliche Frage, ob man seine Träume um jeden Preis in einer unpassenden Umgebung verwirklichen soll.

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klaudia

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Re:Traumgarten contra Realität
« Antwort #1 am: 29. Mai 2007, 22:52:06 »

hallo,
wir haben heuer unseren garten "geplant". zuerst dachten wir an einen mediterranen stil - zum haus passend. mit zypressen usw. dann mußte ich mich den kalten wintern anpassen.
die böschungen wollten wir mit einer trockenmauer umgeben. da sprachen die kosten dagegen.
ich sah einen schönen rosengarten. das mußte ich haben....
tja, inzwischen glaub ich ist es ein wirrwarr - von überrall etwas. aber alles was uns gefällt. unser garten ist den gegebenheiten angepaßt und gerade das macht in einzigartig. von möcht und kann nicht keine spur. wenn mir etwas gefällt, dann will ich es in meinem garten haben, egal ob es jetzt meditarran, orientalisch, romantisch oder was auch immer ist. die freiheit brauch ich, ansonsten macht es ja keinen spaß.
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wer in die fußstapfen anderer tritt, hinterläßt keine eigenen spuren

Landpomeranze †

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Re:Traumgarten contra Realität
« Antwort #2 am: 29. Mai 2007, 23:08:49 »

Mein Traumgarten wäre seit Jahren ein großzügiger Park, zB im Stil von Dessau-Wörlitz... Aber - mehrere Aber - abgesehen von der fehlenden Fläche (wo bitte gibt es noch zig-Hektar-große Grundstücke), dem fehlenden Budget für die Beschäftigung mehrerer Gärtner, vom Zeitaufwand gar nicht zu reden - mein kleines Wienerwald-Holzhaus würde in so einem Park absolut lächerlich ausschauen ;D

Ich glaube einfach, dass ein Garten mit dem Haus eine Einheit bilden sollte, beides gemeinsam sollte dann auch noch in die Umgebung passen. Der orientalische Garten in der Alhambra in Granada ist wunderschön und zum niederknien, aber eben nur dort in der passenden Umgebung, im passenden Klima.

lg, Patricia



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Zazoo

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Re:Traumgarten contra Realität
« Antwort #3 am: 29. Mai 2007, 23:24:19 »

ich kenne diese Grübeleien "ich will das, das wäre schön, traumhaft, wundervoll" um dann mit einem schiefen Blick an dem Backsteinhaus empor wieder alles zu verwerfen.

Mein Herz schlägt tiefgründig für Japangärten. Das einzige, was man heute in meinem Garten findet, das an Japan- Gärten erinnert, sind drei bis vier Pre- Bonsai im Beet und hier und dort etwas lebendiger und toter Bambus (in Form von Stäben zum Halten von Stauden oder des flachen Hochbeetes).
Japan Gärten wirken für mich fast nur, wenn sie auch wirklich Weite vermitteln können. Das alleine wird völlig durch die riesige, ca. 40 Jahre alte Juglans (Walnuß) zerstört. Viel zu groß und zu dicht in meinem bescheidenen 170qm Garten.
Der Kostenfaktor war auch eine Überlegung. Selbst mit guten Beziehungen zu Steinlieferanten wäre die Teilaufschüttung mit Kies und das Herbeischaffen von Findlingen ein finanzielles Großprojekt geworden. Und nur so im kleinen ein wenig herumdoktorn - nein danke.

Wie mein Garten jetzt ausschaut?

Ich habe mich der Juglans angepasst (immerhin ist sie älter als ich ;D), eine Leidenschaft für viele Schattenstauden entwickelt und gönne mir das ein oder andere Objekt der Begierde, wie z.B. Iris Barbata, die nur durch entsprechende Vorbereitung des Bodens (wir leben auf schwerem, feuchtem Lehm/ Ton) in der kleinen Sonnen- erfüllten Region des Gartens einigermaßen gedeien.
Keine Papierfenster, Granitbrücken, Bachläufe, geharkten Kiesflächen. Vielmehr stelle ich fest, dass mein Garten immer mehr "englische Züge" annimmt.

Und das find ich toll. In einem Japan- Garten blüht es immerhin auch nicht annähernd so reich, wie in einem Cottage- Garten - und die Backsteine, die passen hervorragend dazu ;)

Hauptsache man fühlt sich wohl!

Rgds
Maren
« Letzte Änderung: 29. Mai 2007, 23:24:31 von Zazoo »
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Tara

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Re:Traumgarten contra Realität
« Antwort #4 am: 29. Mai 2007, 23:58:52 »

Mir schwebt etwas vor, wie es Frank und Gartenlady zeigen... Nie zu erreichen.

Die Realität: Sandboden, Wasserschutzzone-1-Auflagen, hunderte von Kaninchen, massiven Schlagschatten auf der einen, pralle Sonne auf der anderen Seite, körperliche Macken, die körperliche Arbeit verbieten...

So hatte ich erst einige, dann hundert, nun einige hundert Töpfe, und zwei Spaten breit grabe ich nun entlang des Zaunes - langsam! - den Magerrasen um. Ich schleiche mich sozusagen an. 8)
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Den Teufel spürt das Völkchen nie / und wenn er sie beim Kragen hätte. - Goethe, Faust

macrantha

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Re:Traumgarten contra Realität
« Antwort #5 am: 30. Mai 2007, 00:15:39 »

Mal ganz theoretisch an das Problem "ich-möchte-Gartenstil-Z, habe aber Umgebung A" herangegangen:

In manchen Fällen kann man versuchen zu erfassen, was einen bestimmten Stil ausmacht, ohne sich in Details zu verlieren.
Also z.B. "Orientalischer Garten":
kräftige Farben (magenta, orange, dunkelrot),
Wasser in architektonischer Form (ein exakter Natursteinquader aus heimischen Gestein?),
feste Einfassungen/Grenzen/Wände für Abgeschiedenheit,
geometrischer Grundriss;
Schwierig ... um passende Alternativen zu finden, muß man knobeln ...

Vielleicht könnte man ein farbiges Segeltuch an einem Sitzplatz "installieren", was hellen Schatten gibt, Farbakzente setzt und eine Platz rahm, ohne so massiv (und vielleicht fremd) wie eine farbig verputzte Mauer oder ein strenger Baumhain zu sein.
Vielleicht könnte man einen Gartenteil (z.B. wieder den Sitzplatz) mit großformatigen Stein/Betonplatten pflastern, die zum Farbton der umgebenden Erde/natürlichen Gesteines besitzten. Die Steine speichern Wärme und strahlen sie in mitteleurpäisch kühlen Nächten ab. Dazwischen sprießen in den Splittfugen sonnenliebende Kräuter.
Vielleicht ein paar Fackeln, um "orientalische" Stimmung zu verbreiten.

So entsteht sicher nicht das, was man sich eigentlich unter dem "Gartenstil Z" vorgestellt hatte, aber ein Stil, der davon inspiriert wurde und vielleicht reduzierter, aber auch besser passend ist.

Ich kann verstehen, dass man bei sehr drastischen Gestaltungswünschen innehält, weil es hinterher vermutlich doch nicht richtig passt.
Aber sicher gilt für Manchen auch das Gegenteil - man setzt seine Ideen einfach um und ist rundum zufrieden, auch wenn Andere die Augenbrauen anheben ;)
« Letzte Änderung: 30. Mai 2007, 17:37:32 von macrantha »
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Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)

Martina777

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Re:Traumgarten contra Realität
« Antwort #6 am: 30. Mai 2007, 08:14:32 »

Ich sehe es wie Macrantha. Die Basis sollte der gewünschte Stil sein, und mit heimischen Pflanzen kann man sehr schön ein ähnliches Ergebnis erzielen.

Spornblume, orange Taglilien und purpurrote Rosen z. B. ist schon ganz schön orientalisch, finde ich. Dazu bunte Glaslaternen, formale Wasserbecken - wo ist das Problem? An der Grundstücksgrenze könnten Hecken blühen - eine purpurrote Weigelie z. B. wäre jetzt gerade angesagt, und damit ist auch das "offene" stilvoll gezähmt. Einige Mäuerchen, ein Springbrunnen - Bodenbelag aus Steinen ...

Was gar nicht geht, finde ich, ist Japangarten im Alpenland, aber das ist nur meine Ansicht, ich fände das unpassend. Ich kenne ja Japangärten im Original, und da "beißt" sich was.

Mir schwebt für meinen neuen Garten etwas zwischen orientalisch und mediterran vor, zum Haus passend. Allerdings Teile des Gartens reduzierter. Und ein Teich. Da muß ich noch ordentlich dran feilen ... aber ich hab noch Zeit.

Viel Spaß,
Martina
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berta

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Re:Traumgarten contra Realität
« Antwort #7 am: 30. Mai 2007, 08:32:10 »

sonja, natürlich sollst du versuchen, deine träume zu verwirklichen, sei halt drauf gefaßt, daß sich auch träume im laufe eines lebens ändern.... ;)
lg.b.
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fars

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Re:Traumgarten contra Realität
« Antwort #8 am: 30. Mai 2007, 08:34:44 »

Was gar nicht geht, finde ich, ist Japangarten im Alpenland, aber das ist nur meine Ansicht, ich fände das unpassend. Ich kenne ja Japangärten im Original, und da "beißt" sich was.

Ich habe zwar generell Vorbehalte gegen "Japangärten", zumindest das, was "westliche" Gartenliebhaber daraus machen bzw. dafür halten, aber warum "beißen" sich die Alpen und der Japaner? haben denn die Japaner keine hohen Berge und ist nicht der Fels ein wesentlicher Bestandteil des Jap. Gartens?
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altrosa

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Re:Traumgarten contra Realität
« Antwort #9 am: 30. Mai 2007, 09:52:33 »

Es sind nicht die Alpen, sondern das Chalet mit Geranien nebenan.
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Martina777

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Re:Traumgarten contra Realität
« Antwort #10 am: 30. Mai 2007, 13:05:19 »

Es sind nicht die Alpen, sondern das Chalet mit Geranien nebenan.

*lach* Genau das ist es ...
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SouthernBelle

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Re:Traumgarten contra Realität
« Antwort #11 am: 30. Mai 2007, 15:01:50 »

In Japan gibt es auch(vermutlich ueberwiegend, soviele Leute auf sowenig nutzbarem Grund) winzigste Hausgaerten, die notgedrungen(Enge, Verkehr) nach aussen rigoros abgeschlossen sind und nur vom Haus aus betrachtet werden sollen. Ich weiss nicht, warum man das nicht nachempfinden(ala macrantha: die Idee erfassen und umsetzen) koennen sollte-die Abgeschlossenenheit schliesst doch auch die Geranien aus...
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Gruesse

Sonja

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Re:Traumgarten contra Realität
« Antwort #12 am: 30. Mai 2007, 21:29:07 »

Hallo an alle!
Vielen Dank für die reichlichen Antworten, schön zu wissen, daß andere ähnliche Probleme haben.
Wie ich Euch alle bis jetzt verstanden habe, setzt kaum jemand seine -unpassenden- Träume mit Gewalt und um jeden Preis durch, sondern Ihr passt eher Eure Pläne der Realität an
an Zazoo:
das mit der Juglans verstehe ich gut, bei uns im Vorgarten unmittelbar neben dem Eingang wächst eine unheimlich hässliche, verkrüppelte Föhre, aber ich bringe es einfach nicht fertig, einen 86 Jahre alten Baum zu fällen nur weil er mir- etwas mehr als ein Drittel so alt- nicht gefällt, noch dazu, wo er zur Geburt meiner Großmutter gepflanzt wurde)
an Landpomeranze:
das habe ich noch gar nicht so explizit erwähnt: Zum Haus (erbaut in den späten 70igern im damals hierzulande typischen Weiß mit schwarzbraun gebeiztem Holz) passt der orientalische Garten am allerwenigsten...
an Tara:
der hintere größere Gartenteil ist bei mir auch eher ein auf Jahrzehnte angelegtes Projekt, allerdings würde ich als erstes die Bäume pflanzen und dazu möchte jetzt gerne ein Gesamtkonzept haben, sonst muß ich in 6 oder 8 Jahren die Bäume erst wieder umschneiden und das mag ich gar nicht.
an Macrantha und Martina:
Ihr habt Euch da ja richtig Gedanken gemacht, vielen Dank! Ich denek auch, daß das Wasser noch immer am ehesten zu realisieren ist. An die Farben und die Beleuchtung habe ich noch gar nciht gedacht, bin halt doch noch eine Anfängerin, aber da kann man sicher noch einiges machen.
Das Chalet mit den Geranien hatte ich bei dem eingangs erwähnten Beispiel übrigens auch im Kopf.
So und jetzt werde ich mich noch spielen, ich habe heute zwei Übersichtsbilder des hinteren Gartenteils gemacht, vielleicht bekomme ich sie ja ins Forum.
Liebe Grüße
Sonja
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Sonja

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Re:Traumgarten contra Realität
« Antwort #13 am: 30. Mai 2007, 22:07:50 »

Hallo!
Also der erste Versuch. Bitte im voraus um Entschuldigung, wenn irgendwas schiefgeht.
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Sonja

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Re:Traumgarten contra Realität
« Antwort #14 am: 30. Mai 2007, 22:13:25 »

Hurra, es hat funktioniert, also gleich nochmal, zur Übung.
Noch Nachtrag zum Thema:
Heute Nachmittag (beim Bügeln) bin ich sinnierend vorm Schlafzimmerfenster gestanden (von dort sind auch die Fotos gemacht) und irgendwie bin ich mir bei der Vorstellung zuerst einmal alles kahl zu schlagen und dann Steinplatten zu verlegen und
Wasserbecken auszuheben fast gewalttätig vorgekommen, klint zwar irgendwie dumm, aber ich kann es nicht anders beschreiben.
Liebe Grüße
Sonja
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