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Autor Thema: Kompost vom Häckselplatz  (Gelesen 24524 mal)

dreichl

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Kompost vom Häckselplatz
« am: 01. Juni 2007, 08:33:56 »

Hallo zusammen,

auch auf die Gefahr hin, dass es zu dem Thema schon was gab: Wenn ich mir meinen Kompost aus dem Garten mit dem vom Häckselplatz vergleiche, ist das wie Äpfel und Birnen. Ich verstehe allerdings nicht ganz warum? In beiden Fällen wird doch klein gehäckseltes Material kompostiert. Aber mein Kompost ist erdig, nimmt Feuchtigkeit gut an und fühlt sich so an wie es sein soll. Der vom Wertstoffhof ist zwar auch krümelig, aber eher trocken und nimmt kaum Feuchtigkeit an, als alleinige Pflanzerde nicht zu gebrauchen. Zudem kommt es mir so vor, als wäre er quasi tot, im Gegensatz zum eigenen.
Wo sind jetzt die Unterschiede und geht es, aus Fremdkompost "lebendigen" Boden zu machen?

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Dieter
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Dieter

prado

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Re:Kompost vom Häckselplatz
« Antwort #1 am: 01. Juni 2007, 08:44:59 »

Ein Unterschied könnte sein, dass auf dem Kompostplatz grosse Mengen aufs Mal kompostiert werden. Da werden dann hohe Temperaturen erreicht, was im Hausgarten schwieriger ist. Es könnte auch daran liegen, dass anderes Ausgangsmaterial kompostiert wird.

Wenn du die Komposterde vom Kompostplatz eine Weile in einer Gartenecke auf bewachsenem Boden nachlagerst und dabei schön feucht hältst, beginnt sie zu "leben".
« Letzte Änderung: 01. Juni 2007, 08:45:34 von prado »
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dreichl

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Re:Kompost vom Häckselplatz
« Antwort #2 am: 04. Juni 2007, 07:29:04 »

Das mit den hohen Temperaturen macht einen Unterschied, klar. Das mit dem anderen Material glaube ich, bis auf mehr Holz weniger Blätter auf dem Häckselplatz, eher nicht. Und bringt "nachlagern" wirklich so viel, das es vergleichbar mit dem eigenen wird? Nicht nur ein paar Regenwürmer und Asseln.

Und dann gibt es da noch sogenannte Kompostwerke, über die gehen ja die u.a. Grünen Tonnen. Aber das Ergebnis soll ja dem eigenen Kompost entsprechen. Wie denn das, die haben doch auch die hohen Temperaturen?

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Dieter
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Dieter

fars

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Re:Kompost vom Häckselplatz
« Antwort #3 am: 04. Juni 2007, 07:55:34 »

Auch ich finde den Unterschied erstaunlich und für mich bisher unerklärbar.

Der sog. "Rottehumus" von den Gründeponien wird auch von den Bodelebewesen deutlich langsamer angenommen und verarbeitet. Während der eigene Kompost, als Mulch aufgebracht, innerhalb kürzester Zeit verschwunden ist, bleibt der Rottehumus monatelang liegen.

Mich würde ebenfalls interessieren, woran das liegt.
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Raphanus

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Re:Kompost vom Häckselplatz
« Antwort #4 am: 04. Juni 2007, 08:14:31 »

Ich denke, dass die Haufen schlichtweg zu hoch und zu groß sind!
Irgendwo meine ich mal gelesen zu haben, dass man einen Rotteprozess nur in Gang bekommt, wenn der Haufen nicht zu hoch geschichtet wird... vielleicht wollen Regenwürmer und Co. nicht so hoch hinaus!? ::) ;)
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Viele Grüße - Radisanne

knorbs

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Re:Kompost vom Häckselplatz
« Antwort #5 am: 04. Juni 2007, 09:49:54 »

vorweg...ich weiß es auch nicht. in meiner nähe gibt es einen deponiebetreiber, der auch grünabfälle kompostiert. die mieten sind bestimmt an die 2,50 m hoch, wenn nicht noch höher. sie liegen auf betonflächen, haben also keinen erdanschluss. daher läuft die rotte m.e. ausschließlich über bakterielle umsetzung denke ich (schnell + heiß). die haufen "qualmen" auch ordentlich. ich weiß nicht, ob zur beschleunigung dieser rotte auch zusätzlich stickstoffhaltiges wasser zugegeben wird. jedenfalls sieht die erde seltsam schwarz aus, fast wie feine holzkohle.

anders dagegen die rotte in meinem garten, was wohl genauso abläuft wie von dreichl erwähnt. das ist eine vergleichsweise "kalte" + deutlich langsamer ablaufende rotte, das rottegut ist zum überwiegenden teil holzhäcksel. es dauert länger, dafür fühlt sich die entstehende erde in der tat etwas "schmierig" (=lehmig?) an, was ich auf eine beteiligung von regenwürmern an der umsetzung zurückführe. ich stelle beim umsetzen oder aussieben aber auch eine intensive durchsetzung mit pilzmycel fest, was bei kommerziellen kompost wohl gar nicht der fall sein dürfte.
« Letzte Änderung: 04. Juni 2007, 09:51:52 von knorbs »
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z6b
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OlliBillBohne

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Re:Kompost vom Häckselplatz
« Antwort #6 am: 04. Juni 2007, 10:23:31 »

Tagchen,

die Antwort: Rindenhumus

Bei der Gelegenheit warne ich gleich noch vor Blumenerden, die aus Torf, Rindenhumus und Grünkompost bestehen. Diese "Billigerden" sind nicht stabil und
zersetzen sich noch weiter im Blumentopf.

Grünkompost ist der Kompost, der aus dem Inhalt der grünen Tonne (Hausmüll)
gewonnen wird.

Viele Grüße
Oliver
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dreichl

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Re:Kompost vom Häckselplatz
« Antwort #7 am: 08. Juni 2007, 08:09:07 »

jedenfalls sieht die erde seltsam schwarz aus, fast wie feine holzkohle.

Das trifft es ganz gut, und es nimmt auch Wasser genau so an :( Dass der Abbau nur bakteriell abläuft, kann ich mir schon vorstellen. Bei der Schichthöhe würde ich dann aber auf anaeroben Abbau tippen.

Vielleicht ist das auch der ganze Unterschied sowohl zum Kompostwerk, die die Rotte kräftig belüften, als auch natürlich zum eigenen. Der ist aber was die biologische Vielfalt angeht nicht zu übertreffen. Aber leider auch was die Samenvielfalt im fertigen Produkt angeht >:(

Also werde ich den Rottehumus weiter nur als Mulchschicht und Wegebelag nehmen.
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Dieter

Eva

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Re:Kompost vom Häckselplatz
« Antwort #8 am: 11. Juni 2007, 18:06:15 »

JA, das ist mir auch schon aufgefallen. Ich hab das daraufgeschoben, dass ich immer wieder mal Erde auf den Kompost gebe. Wird komerzieller Kompost nicht sogar vor der Abgabe sterilisiert/erhitzt damit keine Krankheiten (z.B. Salmonellen) vom Biomüll verschleppt werden?

Wenn ich den Kompost aus dem Thermokomposter vom Nachbarn hole, dann ist der ganz ähnlich: sehr trocken, sehr gut verrottet, aber (bis auf Unmengen an Rosenkäferlarven) recht leblos. Der kompostiert meist ziemlich lang und relativ warm aber trocken.
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Raphanus

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Re:Kompost vom Häckselplatz
« Antwort #9 am: 11. Juni 2007, 22:58:51 »

Leblos?

Ich hab auch Thermokomposter, solange Regenwürmer und Co. was zu fressen haben, ist da das reinste Getümmel, wenn der Kompost fertig ist, ham die ja nix mehr zum Mampfen, so werden sie sich wohl ne andere Unterkunft suchen...
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Viele Grüße - Radisanne

Eva

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Re:Kompost vom Häckselplatz
« Antwort #10 am: 14. Juni 2007, 22:15:39 »

Ja, ich denke auch das ist der Unterschied. Der (häufig recht alte)Kompost von meinen Nachbarn und auch der aus dem Kompostwerk ist halt schon sehr reif, d.h. vielleicht auch weniger attraktiv für die Kompost-Organismen.
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Bienenkönigin

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Re:Kompost vom Häckselplatz
« Antwort #11 am: 18. März 2010, 11:20:07 »

Hallo zusammen,
gestern flatterte mir ein Flyer für Grünkompost ins Haus und mein erster Gedanke war: Super! Da ich noch Füllmaterial für meine Hochbeete brauche.
Mein 2ter war. Weiß jemand von euch ob dieser schwermetallbelastet ist?
Oder wo ich das erfahren kann?

schonmal danke im vorraus
Stephanie
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Günther

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Re:Kompost vom Häckselplatz
« Antwort #12 am: 18. März 2010, 11:23:21 »

Generelle Antwort gibts sicher keine.
Wenn Du die Herkunft der Ausgangsmaterialien erfahren kannst, dann ist das schon eine große Hilfe.
Die Schwermetallbelastung wird gerne, vorsichtig gesagt, übertrieben, an Fakten fehlts meistens. Wenn nicht z.B. Klärschlämme oder industrielle Abfälle obskurer Provenienz eingearbeitet werden....
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bristlecone

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Re:Kompost vom Häckselplatz
« Antwort #13 am: 18. März 2010, 11:31:29 »

Über Schwermetalle in solchem Kompost würde ich mir nicht allzu viele Gedanken machen. Üblicherweise ist das kein Thema, du kannst nachfragen, es müsste eigentlich Messergebnisse geben - wobei die natürlich immer nur Momentaufnahmen sind.

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fars

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Re:Kompost vom Häckselplatz
« Antwort #14 am: 18. März 2010, 11:48:09 »

Wenn es sich um Grünkompost handelt, sind das auch oder vor allem die Gartenabfälle der Bürger.
Hierzu mal die Frage: Wenn es für's Hochbeet = Gemüse sein soll, spielen da etwaige Belastungen durch hochgiftige Pflanzenabfälle eine Rolle (Aconitum beispielsweise)?
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