Bei Kommunalkompost empfiehlt es sich, genau nach der Herkunft der Rohstoffe zu fragen.
Was kommt z.B. in Dresden auf den Kommunalkompost:
- Inhalt der braune Tonne (Lebensmittelabfälle)
- Lebensmittelabfälle aus Gastronomie, Industrie und Handel - z.B. Verdorbenes, Putzabfälle, nicht Verbrauchtes, was die Tafel nicht abgenommen hat
- Verschnitt von städtischen Bäumen und Sträuchern inklusive der zershredderten Äste und Baumstämme
- in städtischen Recyclinghöfen abgegebener Heckenverschnitt, unbehandeltes Holz, Laub ...) - privat kompostiert wird ja nur in
- zusammen geblasenes Lauf von städtischen Rasenflächen
- Geschrapseltes unbehandeltes Holz und Sägespäne daraus
- ein Teil des Straßenkehricht von den Straßenkehrmaschinen (im Herbst Blätter von Straßen)
- ein Teil des Klärschlammes? - ich habe aber gehört, dass dieser jetzt getrocknet und verbrannt wird, da Gehalt an Schwermetallen und Haushaltchemikalien und Rückstände von Arzneimitteln
Wegen der letzten "Zutaten" emphiehlt die städtische Humuswirtschaft selbst, den Kompost nicht auf solchen Flächen auszubringen, wo Essbares angebaut wird - also nur für Grünanlagen nutzbar.
Der städtische Kompost ist ganz gut durchgereift und mit Dampf behandelt. Letzteres ist zweischneidig. Gut: Abtöten von Krankheitserregern (weil Inhalt von brauner Tonne) und Unkrautsamen.
Negativ: Alle nützlichen Bodenorganismen werden auch abgetötet. Der Kompost ist steril. In reinem Kompost wächst deshalb monatenlang fast nichts. Ein Untermischen unter die Gartenerde hilft dagegen.
Desweiteren haben wir in Dresden seit vielen Jahrzehnten eine mechanisch-biologische Müllaufbereitung des Abfalls aus den schwarzen Tonnen. Hier wird aus dem Müll einiges automatisch abgetrennt, bevor es in die Verbrennungsanlage geht, z.B. Eisen- und Stahlteile, Aluminiumteile, bestimmte Kunststoffe, organische Stoffe, Bauschutt usw.. Die organischen Stoffe aus dieser Aufbereitung sind das Hauptproblem, weil eine gewisse und undefinierte Belastung durch Haushaltschemikalien und Medikamenten. Jeder Kompost, der solche organischen Stoffe aus der mechanisch-biologischen Abfallaufbereitung enthält, ist aus Sicherheitsgründen nur für Grünanlagen geeignet.
Ich kenne die aktuellen Preise nicht, aber von einigen Jahren waren sie sehr heftig, d.h. die Stadt gibt den Kompost nicht kostenlos ab.