Bernhard, ich habe mich auch irgendwann ärgerlich von den Torfquelltöpfen abgewandt. Aber bei meinen Passionsblumen habe ich festgestellt, daß sowohl gekaufte, als auch getauschte oft Stecklinge waren, die erkennbar in so einem Quelltopf bewurzelt worden waren. Habe es dann auch noch einmal versucht, mit Teilerfolg (je nach Sorte/Art).
Es scheint bei den Torfquelltöpfen darauf anzukommen, in welchem Klima sie verwendet werden: Sie sind eindeutig für die Nutzung in Gewächshäusern entwickelt worden: kein Wind, sehr hohe Luftfeuchtigkeit, warm. In Zimmergewächshäusern kann man auch Erfolg haben, wenn man den Schimmel unter Kontrolle halten kann. Einfach offen auf dem Fensterbrett ist nicht so toll, da sind Plastiktöpfe besser.
Meine Tomaten habe ich diesmal in selbstgedrehte Zeitungstöpfe pikiert. Hat ganz gut geklappt, aber das Handling ist schlecht (wenn man mal umsortiert oder etwas weggibt). Und manche sind geradezu bedeckt von Schimmel (verschiedene Arten), was den Tomaten aber bisher nichts auszumachen scheint.
Meine Kürbisse und Mais habe ich dieses Jahr in geköpfte Tetrapacks (von Milch und Saft) gesät. Werde ich immer wieder so machen, nächstes Jahr auch für die Tomaten! Das sind meiner Meinung nach die idealen Gefäße für die Gemüsevorkultur:
- relativ großes Volumen, jedenfalls mehr als meine Vierecktöpfe
- besonders Milchpackungen sind deutlich höher als breit
- wenn man sowieso entsprechenden Getränkekonsum hat, dann sind die Packungen kostenlos
- im Vergleich zu den Plastiktöpfen nur geringe Reinigungsarbeit: Oberseite mit Teppichmesser abschneiden, ausspülen, unten ein oder zwei Ecken abschneiden.
- lassen sich leicht greifen, umstellen, weggeben
- keine Sorgen wegen Pilzsporen am Topf
Meine Pläne mit irgendwelchen Teichfolienrinnen zur Tomatenpflanzung auf dem Garagendach habe ich aufgegeben. Dafür habe ich acht leere Blumenerdesäcke mit rohem, ungesiebten Kompost gefüllt, aufs Dach geschafft und dort direkt bepflanzt. Außerdem habe ich 12 Mörteleimer (12 Liter, die 20 l Eimer waren mir zu teuer) gekauft, mit gesiebtem Kompost gefüllt und ebenfalls mit Tomaten bepflanzt (auch auf dem Dach). Ebenso einige Andenbeeren. Im Freiland stehen auch noch ein paar (habe sogar Platz auf Nachbars Seite der Hecke annektiert), alles in allem müßte ich jetzt so ungefähr 30 Pflanzen eingepflanzt haben. Wenn man bedenkt, daß ich über 20 Arten ausgesät hatte, ist das viel zu wenig, aber mehr Platz war erstmal nicht. Muß mir noch eine halbautomatische Bewässerung ausdenken/einrichten, bevor ich weitere 20 Eimer kaufen kann. Nicht mehr dieses Jahr.
Wegen schlechter Behandlung und schlechtem Wetter in den letzten Wochen sind meine Tomaten nicht so weit wie sie sein könnten. Zumindest ist bei fast allen bereits der erste Blütenstand erkennbar. Eine Sorte sticht dabei heraus:
'Red Alert'. Es soll eine sehr frühe, kältebeständige Buschtomate sein, und bisher kann ich das voll bestätigen: Sie war von Anfang an die schnellste und steht in voller Blüte.
Die '42 day tomato', die noch schneller sein sollte, hatte Keimschwierigkeiten und ist nicht besonders kräftig. Vielleicht nächstes Jahr nochmal mit frischen Samen...
Interessant ist, wie unterschiedlich die Tomatenpflanzen in vielerlei Hinsicht sind, von der Bewurzlungsstärke bis zur Laubfarbe.
'Tiny Tiger' z.B., bei der in der Beschreibung schon etwas von blaugrünem Laub stand, hatte von Anfang an die dunkelsten Blätter.
'Kleine Thai', die genauso wie 'Lady Bird' eine Kirschtomate mit 'hunderten von Früchten sein soll, hat deutlich helleres Laub als diese. Möglicherweise verträgt sie die Kälte schlechter.
Es gibt noch viel mehr Merkmale. Vielleicht raffe ich mich Sonntag auf, und mache eine kleine Tabelle meiner Pflanzen.
Und ich müßte mal Fotos ins Forum stellen (bisher noch nie gemacht).