So, gestern sind meine Bergamotten angekommen, versuchshalber 6 Stück an der Zahl. Habe mich sofort ans Verarbeiten gemacht. Zunächst vorweg: Die Warnung vor der Intensität des Aromas ist durchaus berechtigt. Der Casus Knacksus ist dabei die Schale.
Hatte die Bergamotten dünn abgeschält, bei dreien das Weiße entfernt, in Stücke geschnitten und Kernchen rausgepult. Die Scheidewände helfen beim Gelieren. Den Rest ausgepresst. Bei 5 Orangen alles abgeschält, eine Hälfte Fruchtfleisch geschnitten, eine Hälfte Saft gepresst. Die Schale der Bergamotten 10 Minuten blanchiert. Dann die Schale zerschnitten, wollte sie gerade zur Gänze in die Frucht/Saftmasse tun, hab sie vorher kurz probiert und dann angesichts der Bitterkeit nur die Hälfte genommen. Was gut war.
Alles mit Gelierzucker 2:1 gekocht, mit dem Pürierstab durchgearbeitet und abgefüllt. Beim Kosten dachte ich noch: Au weia! Wenn das mal nicht misslungen ist. Heute morgen auf Toast mit Frischkäse: schmeckt. Aber vermutlich nicht jedem. Ich würde vor dem Verschenken erst mal ein Probierlöffelchen verabreichen.
Meine Empfehlung: Wer Bergamottemarmelade erstmalig macht, sollte die Schale nach und nach zufügen und zwischenzeitlich immer wieder probieren, bis die gewünschte Intensität erreicht ist. Dort sitzt das Aroma und die Bitterkeit, das Fruchtfleisch ist unproblematisch.
Die restliche Schale würde ich auf der Heizung trocknen und am folgenden Tag mit Zucker pulverisieren. Köstlich zum Aromatisieren von Süßspeisen. Das Wasser vom Blanchieren sollte man angeblich trinken können, war mir aber zu intensiv. Das kann man aber in einem Eiswürfelbehälter einfrieren und zum Aromatisieren von Getränken verwenden. Oder ihr verwöhnt euch mal nach Kräften und parfümiert damit euer Badewasser! Auf jeden Fall zum Wegschmeißen zu schade.