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Autor Thema: Tomatensamen  (Gelesen 16439 mal)

Feder

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Tomatensamen
« am: 26. Juli 2007, 10:39:46 »

Wie geht es denn euch mit den Tomatensamen? Habt ihr schon diverses Tauschkapital gesammelt? ;)
Ich habe eigentlich ständig einen Becher mit Samen zum Vergären stehen, und so werden nach und nach die Samen schön sauber.
Mich würde interessieren, bei welchen Erkrankungen der Tomatenpflanzen man keine Samen entnehmen soll. Braunfäule ist ja anscheinend nicht samenbürtig und man kann Samen von befallenen Pflanzen nehmen, solange die Frucht selbst nicht betroffen ist. Welche Krankheiten sind samenbürtig bei Tomaten? Das Handbuch Samengärtnerei schweigt sich da leider aus, doch ich fände es schon wichtig, dass wir auf solche Dinge achten.
Tomatengarten hat kürzlich von einer Krankheit gesprochen, wo er keine Samen weitergibt. Foto wäre hilfreich.
Was habt ihr für Erfahrungen mit Verkreuzungen? Passiert es leicht? Ist das Saatgut, das man von anderen bekommt häufig eine Überraschung?
Gerade die seltensten Sorten, wo man schwer Samen bekommt haben auch bei mir leider unter dem Verkreuzungsschutz nicht angesetzt: Shah und Lilian`s Yellow Hairloom, zwei kartoffelblättrige Fleischtomaten. :-\

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  Pat Parelli

Wild Bee

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Re:Tomatensamen
« Antwort #1 am: 26. Juli 2007, 16:17:56 »

hallo feder
ich nehme grundsetzlich keinen samen von kranken tomaten
ich finde das immer ein risiko wenn man tauscht und schickt dan von kranken tomaten samen,geluçklich hatte ich nur dieses jahr pech
aber ich hab nog samen von vorigen jahr :Dund kan auch tauschen
mit meinen tomatenfreunde ,bei mir stehen auch schon becher rum mit tomaten samen :Ddie spáter ein neues zuhause suchen :D

liebe gru'sse lisa
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tomatengarten

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Re:Tomatensamen
« Antwort #2 am: 26. Juli 2007, 18:28:52 »

hallo feder. ich hatte wie beschrieben botrytis (eine allerwelts-krankheit z.b. den erdbeeren). davon und im gesamten gewächshaus ist saatgut-entnahme tabu. fotos findest man genug im blog-eintrag vom freitag voriger woche.




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pocoloco

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Re:Tomatensamen
« Antwort #3 am: 27. Juli 2007, 06:47:43 »

Die Viruserkrankungen der Tomate sind im wesentlichen die gleichen, wie die der Kartoffel und zeichnen auch ähnlich, d.h. sie fallen durch veränderte Blattzeichnung (Mosaik oder verfärbte Äderung) oder veränderten Habitus (Stauchung im Wuchs) auf. Virosen können selbst in getrockneten Pflanzenteilen Jahrzehnte überleben. Obwohl die meisten Virosen nicht samenbürtig sind, können die dennoch mit dem den Samen anhaftenden Pflanzenteilen übertragen werden. Ausnahme ist das anderenorts erwähnte Spindel-Tuber-Virus, welches tatsächlich samenbürtig ist, in unseren Breiten aber kaum eine Bedeutung hat. Wer seine Tomatensamen also ordentlich vergärt und einigermaßen sauber arbeitet, wird kaum Virosen mit diesen herumschleppen. Gleiches gilt für die Bakterienwelke.
Die meisten Pilzerkrankungen (außer phytophtora, wenn vergoren wird), wie Alternaria, Mehltaupilze, Botrytis, Rhizoctonia, Sclerotinia, Septoria und Fusarium sind samenbürtig und können auch in der Samenschale übertragen werden, ein Vergären reicht hier oftmals nicht mehr.

Viele dieser Pilze kann man durch Heisswasserbeizung erfolgreich loswerden, aber wer badet schon gerne seine Tomatendamen bei knapp über 50° C für eine halbe Stunde und riskiert, wenn die Temperatur zwei Grad höher rutscht, die Samen abzutöten. ;D Bei seltenen Samen kann diese Methode aber das Mittel der Wahl sein.
 
Fazit: wer alle mickerigen, schwächelnden und kränkelnden Vertreter rechtzeitig vernichtet und seine Samen vergärt, ist eigentlich auf der sicheren Seite.
Ausnahmen von der Regel, nur kräftige und gesunde Pflanzen zur Vermehrung heranzuziehen kann man sich nur bei Phytohptora und Viruserkrankungen unter der Bedingung des gründlichen Vergärens leisten. Das Erkennen einzelner insbesondere viröser Krankheiten an den Symptomen setzt jedoch oft die Kenntnis des Sortenbildes vorraus, was bei "häufig wechsenden Partnern" ;D schwierig ist. Daher sollte ein Vergären die Grundvoraussetzung für die Weitergabe von Saatgut sein.
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Feder

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Re:Tomatensamen
« Antwort #4 am: 27. Juli 2007, 19:48:33 »

Interessant, dankeschön. Unter diesen Gesichtspunkten habe ich das Vergären noch nicht betrachtet.
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  Pat Parelli

Hellebora

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Re:Tomatensamen
« Antwort #5 am: 28. Juli 2007, 01:09:17 »

Was heißt "Samen vergären"? Wie geht das? ???
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pocoloco

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Re:Tomatensamen
« Antwort #6 am: 28. Juli 2007, 05:59:30 »

vergären heißt, daß man die Samen mit dem flüssigen Anteil der Tomate und so 3-4 Teilen Wasser verrührt, mehrere Tage unter einmal täglich rühren in einem Glas stehen läßt, bis sich auf der Wasseroberfläche ein Schimmelrasen gebildet hat. Danach werden sie Samen abgesiebt und kräftig ausgespühlt. Damit ist die gallertartige Keimschutzschicht aufgebrochen und abspühlbar. Manchmal bedarf es noch, die Samen in dem Glas mit Wasser aufzugießen und während diese sich setzen mit dem Restwasser die leichteren Samenschutzschichten abzugießen. Es bleiben die nackten und meist behaarten Samen über, ;D die nun getrocknet werden können. Läßt man die Samen allerdings zu lange in dem Wasser, bekommen sie das Keimen. :'(
@ feder, gerne :D
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Hellebora

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Re:Tomatensamen
« Antwort #7 am: 28. Juli 2007, 22:56:31 »

Danke pocoloco.
Aber wenn ich das oben richtig verstanden habe, so hat das Vergären ja noch eine zusätzliche Funktion über das Entfernen dieses Gallertzeugs hinaus, nämlich so eine Art Desinfektion, oder? Weil das Gallertzeugs hab ich immer mit den Fingern "runtergefummelt" ;D , wenn ich besonders guten gekauften Tomaten die Samen entnommen habe. Das wäre demnach die Dilettantenmethode ...???
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pocoloco

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Re:Tomatensamen
« Antwort #8 am: 28. Juli 2007, 23:21:23 »

..... Das wäre demnach die Dilettantenmethode ...???
Das hast Du gesagt. ;D
Da aber Viren sogar in der Arbeitskleidung überdauern können, wäre es schon gescheit, sauberer vorzugehen. Ich will damit nicht sagen, daß es unbedingt notwendig ist. Das kann alles zweihundert Jahre lang gutgehen. Aber mal anders herum gedacht: es kann ja immer mal irgendeine Krankheit plötzlich besonders günstige Bedingungen vorfinden und wenn man sich dann nicht bestimmte Regularien abgewöhnt hat, dann hat man den Salat. Bei Tomaten wäre es vielleicht noch verschmerzbar, aber bei Obstbäumen :-\. Und das es ziemlich miese Dinge gibt, sieht man gerade an der Feuerbrandseuche in der Schweiz.
Das Vergären hat aber durchaus auch noch den Vorteil daß das Saatgut länger haltbar ist. Und Virosen sind nicht ganz soooo leicht zu erkennen, (von Kartoffeln kann ich Dir berichten, daß es selbst Profis schwer fällt,) da sie Deine Tomaten nicht hinraffen, wie Pilze, sondern koexistieren.
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Hellebora

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Re:Tomatensamen
« Antwort #9 am: 28. Juli 2007, 23:31:22 »

Alles klar.
Aber diese Virosen wären, wenn man die Samen ausschließlich privat verwendet und nicht verkauft oder tauscht (und damit für Verbreitung sorgt) eher wurscht, oder?
Ist aber gut zu wissen, wie man es richtig macht. Ich stell mir nur gerade die Blicke der Restfamilie vor, wenn neben all den anderen gartenbedingten Sonderbarkeiten auch noch ein paar Glaseln mit flottierendem Schimmelrasen rumstehen. ;D
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pocoloco

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Re:Tomatensamen
« Antwort #10 am: 28. Juli 2007, 23:43:52 »

Aber diese Virosen wären, wenn man die Samen ausschließlich privat verwendet und nicht verkauft oder tauscht (und damit für Verbreitung sorgt) eher wurscht, oder?
Klar, wenn man auch bereit ist, mit einem Bandwurm zu leben. ;D Im Ernst, Virosen führen schon zu einem erheblichen Ertragsverlust, je nachdem 10- 45%, manchmal mehr. Das kann einem egal sein, muß es aber nicht. Sie sind auch sicherlich nicht so häufig, wie die Krautfäule. Und wenn man die nicht im Griff hat, braucht man sich über Virosen eigentlich auch keine Gedanken für den Eigenbedarf machen, phytophtora ist schon frühzeitig letal. :'(
Keinesfalls will ich hier jedem eine Hysterie einreden und man kann sich auch Krankheiten einreden, wenn man nur häufig genug drüber redet. Aber wachsam sollte man schon sein und zu wissen, worauf man zu achten hat, ist schon hilfreich. Und das Vergären ist im Vergleich zu dem Aufwand, den man bei Pflanzkartoffeln betreiben muß, schon ein einfach zu bewerkstelligender Kunstgriff.
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netrag

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Re:Tomatensamen
« Antwort #11 am: 29. Juli 2007, 18:29:48 »

Hallo,
ich lege meine Tomatensamen in Wasserstoffsuperoxyd zur Desinfektion. Habe damit eigentlich gute Erfahrungen gemacht.
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Herzl.Gruß aus der Schorfheide
netrag

pocoloco

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Re:Tomatensamen
« Antwort #12 am: 29. Juli 2007, 20:48:52 »

ich lege meine Tomatensamen in Wasserstoffsuperoxyd zur Desinfektion. Habe damit eigentlich gute Erfahrungen gemacht.
und gibt es dann im nächsten Jahr nur mehr platinblonde Tomaten? ;D ;D ;D
Aber mal im Ernst, geht das, woher hast Du das. Vor dem Säen oder nach der Ernte, wie verhält es sich mit der Keinfähigkeit?
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skorpion

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Re:Tomatensamen
« Antwort #13 am: 29. Juli 2007, 21:01:13 »

Ich stell mir nur gerade die Blicke der Restfamilie vor, wenn neben all den anderen gartenbedingten Sonderbarkeiten auch noch ein paar Glaseln mit flottierendem Schimmelrasen rumstehen. ;D

Ich kann Dich beruhigen, mit der Zeit nehmen die das gelassen hin ;D auch dann, wenn die ganze Fensterbank in der Küche voller verschimmelter Schnapsgläser steht und der Kachelofen im Wohnzimmer ausgelegt ist mit Papier zum trocknen der Samen ;)

*lg*
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Liebe Grüße aus Bayern

donaldine

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Re:Tomatensamen
« Antwort #14 am: 30. Juli 2007, 11:15:01 »

ich lege meine Tomatensamen in Wasserstoffsuperoxyd zur Desinfektion. Habe damit eigentlich gute Erfahrungen gemacht.
und gibt es dann im nächsten Jahr nur mehr platinblonde Tomaten? ;D ;D ;D
Aber mal im Ernst, geht das, woher hast Du das. Vor dem Säen oder nach der Ernte, wie verhält es sich mit der Keinfähigkeit?

Schade netrag1, auf deine Antwort wartet nicht nur pocoloco.

Lass uns doch bitte teilhaben an deiner Weisheit ;)
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Mir scheint, die wichtigste Redensart im Deutschen heißt: "Spaß beiseite".
Ramanthan Guri
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