Guten Morgen,
mit Interesse habe verfolge ich diesen Beitrag. Doch manche Argumente hier gehen doch ziemlich an den Tatsachen vorbei.
Wozu betreibt nun der Jäger bzw. der Jagdpächter Wildfütterung.
1. Zur Beobachtung seines Wildbestandes und teilweise leichteren Erfassung der Bestanddichte
2. Laienhaft ausgedrückt zum Anlocken schwierig bejagbarer Tiere wie z.B. dem Wildschwein.
3. Aber auch Anfütterungsplätze so dicht wie erlaubt an der Reviergrenze um seinen Bestand nicht an den Nachbarn zu verlieren.
4. Zur Wildschadenabwehr
Wenn man nun bedenkt das der Pachtpreis je nach Wildvorkommen dem Jagdpächter eine Menge Geld kostet, habe ich für sein Verhalten doch irgendwie Verständnis.
Reviere mit Rot-, Hochwild sind begehrt und schwer zu bekommen. Der Abschussplan wird jedes Jahr neu erstellt und richtet sich nach der Bestandsdichte.
Wildschweine können, wie hier schon beschreiben einen immensen Schaden in einer Nacht in einem Maisacker machen. Mais, man sagt wenn er in der Milch steht , also noch vor der Reife ist bei ihnen heiss begehrt. Für den Schaden muss der Jagdpächter aufkommen und so manchem Landwirt ist das durchaus willkommen. Bekommt er für den Ernteausfall doch manchmal mehr wie für die Ernte. Im unserem Nachbardorf konnte die Jagd nicht mehr verpachtet werden, da kein Pächter bereit war für den Schaden in den riesigen Maifeldern auf zu kommen. Sie steht jetzt unter Zwangsverwaltung.
Wildschweine sind nun mal schwer zu bejagen und so ergibt sich einfach die Ansitzfütterung.
Auch das Rehwild kann bei einem Überbesatz in der Aufforstung ganze Plantagen zunichte machen. Hier geht es nicht um einzeln geschälte Jungbäume, sondern um ganze Anpflanzungen.
Unser Wild wird langsam aber stetig zum Kulturtier, und da liegt meiner Meinung das Problem. Der passionierte Jäger wird bemüht sein Rückzugsmöglichkeiten und Lebensraum für das Wild zu schaffen, dies beinhaltet auch eine sinnvolle Anfütterung. Er wird auch bemüht sein die Bestanddichte zu regulieren und auf gar keinen Fall ohne Überlegung wild drauf los zu schiessen. Die Quittung bekommt er am Jahresende, wenn der Abschussplan für ihn ungünstig ausfällt. Und natürlich will er schiessen. Schließlich ist es seine Passion. Der innere Zweikampf mit dem Wild nach stundenlangem Ansitzen und das immer wieder erstaunte Erkennen der Schlau- bzw. Gerissenheit insbesondere des Schwarzwildes faszinieren ihn.
Können wir eine sinnvolle Alternative bieten, ohne Jäger. Nein. Die Zeiten sind vorbei, die Zersiedlung zu weit fort geschritten und die viel besagten natürlichen Feinde nicht mehr möglich an zu siedeln. Projekte seitens der Jäger sind da ausreichend gelaufen.
LG Margrit