Vielen Dank, cydorian, hab' ich schon. Aber ich finde trotzdem keine Baumschule, die die ganz einfache Wildsorte anbietet. Hat sie vielleicht jemand im Garten und kann Ableger davon machen oder züchtet sie ?
Ich habe von einem reichtragenden Baum mit wohlschmeckenden Früchten mehrere Stecklinge gemacht und die wieder ausgepflanzt. Einer steht grad vor mir im Garten, ist nach 2 Jahren bereits 3m hoch und sehr schön verzweigt, hat sogar schon erste Blüten gezeigt. Im Frühjahr werd ich wieder Stecklinge machen, wer etwas will dem schicke ich gerne welche zu. Ich bin selber Fan von Wildpflaumen.
Mit Wurzelausläufern ist das so eine Sache. Ich rate davon ab, über Ausläufer zu vermehren. Bei manchen Zwetschgensorten (Beispiel: Dattelzwetschge) hat man da bereits Negativauslesen bekommen, d.h. es wurden vor allem die Bäume vermehrt die viele Ausläufer hatten. Mit dem Ergebnis, dass die neuen Bäume auch wieder sehr ausläuferwillig sind. Das ist aber eine anstrengende Sache, wenn Rasen und Wiese ständig mit schnell verholzenden Ausläufer durchzogen werden.
Es gab auch mal Sorten, einige wurden wiederentdeckt. Google mal nach der "Pogauner". Du musst dir aber im klaren sein, dass das Spektrum der Früchte gigantisch ist. Sie unterscheiden sich in Reifezeit, Geschmack, Aussehen, Gerbstoffgehalt, Zuckergehalt. Vielleicht findest du eine Varietät abscheulich, die andere fantastisch. Vorsicht, Haferpflaumen werden auch sehr häufig als Unterlagen für Zwetschgen verwendet, die bekannten Unterlagen "St. Julien Pflaume", "Pixy" und "GF 655/2" sind Haferpflaumen, die aber als Früchte meiner Ansicht nach nicht viel taugen. So manche Haferpflaume am Wegesrand ist eine herausgewachsene Unterlage - die sollte man nicht vermehren.
Deswegen würde ich versuchen, Bäume mit Früchten zu finden, die zu probieren und dann zu vermehren. Suche in obstbaulichen Lehrgärten, Schaugärten, botanischen Gärten. Bei Stecklingen hatte ich Anwachsraten von 50% in feuchtem Vogelsand, Schatten.