So einen Kater hatte ich auch, der sich vor nichts fürchtete.
Er wurde 9 Jahre als Wohnungskatze in einer verrauten, versoffenen Gemeinschaft gehalten und dann ins Tierheim gebracht. Mit geknicktem Schwanz, schiefer Hüfte, schiefen Vorderbeinen, Mangelernährung, aber mit überwältigenden Selbstbewusstsein zog er vor 2 1/2 Jahren bei mir ein. Nach drei Tagen wollte er raus und da stellte sich heraus, dass er vor nichts Angst hatte. Vom ersten Tag an ging er mit mir und den Hunden spazieren und mir blieb ein ums andere Mal das Herz stehen. Er blieb mitten auf der Straße stehen, legte sich auch dort zum Schlafen hin. Einsperren in der Wohnung? Undenkbar! Auch prügelte er sich unermüdlich mit anderen Katzen, Wiesel und allem sonst, was kreucht und fleucht. Null Sozialisierung. Gefressen hat er alles, angefangen vom Sauerkraut, Spinnen, gebratene Frühlingszwiebel, einfach alles.
Am 11. Februar hat ihn meine Schwiegertochter tot gefahren. Er saß im Carport unter ihrem Auto, ohne dass sie es wusste. Jede normale Katze wäre davon, wenn jemand das Auto anlässt. Er nicht.
Es hat sehr weh getan, aber er hatte noch zwei schöne freie Jahre nach seinem Scheißleben.