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[Knorriger]

Hallo zusammen,

wir haben hier ein Aprikosenbäumchen stehen. Die genaue Sorte weiß ich leider nicht, da der Zettel verschwunden ist. Vor 3-4 Jahren haben wir das Bäumchen etwas am Rande eines Gartenbeetes eingesetzt, weil zu der Zeit kein anderer Platz vorhanden war. Mittlerweile hat sich die Aprikose recht beachtlich entwickelt und ist nun ~3m hoch bei 4cm Stammdurchmesser.

Soweit, sogut.

Bloß, sie trägt nicht. Vor ein paar Jahren hat sie mal verzagt geblüht, aber nie Frucht angesetzt. Ich habe auch keine andere in der Umgebung gesehen.

Mittlerweile hätte ich einen Platz, wo ein Baum hin soll; außerdem muß ich mich endlich mal entscheiden, was ich mit der Aprikose mache, denn im Beet kann sie nicht dauerhaft bleiben, und noch ein Jahr warten macht es nicht besser.

Daher meine Frage: kann ich mir da noch Hoffnung machen, oder habe ich einen Blindgänger der nicht will (oder kann)?

[ringelnatz]

Wenn sie blüht, aber nicht trägt, gibt es mehrere Ursachen:
- Spätfröste, die Blüten erfrieren.
- Fehlende Befruchter(?)
...

Wenn sie nicht oder nur wenig blüht:
- Blütenknospen erfrieren und gehen erst gar nicht auf. (passiert, wenn Knospen schon früh schwellen und dann starker Frost drüber geht)
- falscher Schnitt - Triebe mit Blütenknospen werden weggeschnitten
...

Am Alter des Baumes sollte es eigentlich nicht liegen, auch jüngere Aprikosenbäume sollten schon tragen können. Blüten sind an den vorjährigen Trieben.

[Knorriger]

Knackigen Späfrost hatten wir heuer eigentlich nicht (nördliches Bayern), und geschnitten wurde der weder letztes Jahr, noch heuer.

Ich denke, ich lasse den noch bis zum Frühjahr stehen und passe mal genauer auf, wie der Knospenansatz aussieht.

Danke schonmal

[obst]

Es kann auch an einem Düngermangel liegen. Ich hatte eine Pflaume, die etliche Jahre alt war und nicht trug. Nach einer Düngung mit Phosphor und Kalium im Juli/August (zu dieser Zeit werden meistens die Knospen angesetzt) trug sie im nächsten Jahr bereits sehr gut. Seitdem hat sie jedes Jahr getragen.

Obstbäume benötigen allgemein für die Blütenanlage ausreichend P und K

[DerTigga]

Die Chance, das das schlicht kein Selbstbefruchter ist bzw in ausreichender Nähe keinen Befruchter hat, sollte da m.M.n. größere Beachtung finden.
Bei der geschilderten Größe ist die nämlich ganz sicher tragefähig, meine 2 Balkonaprikosen haben etwa 2 - 2,5 cm Stamm und ich konnte dieses Jahr 5 Aprikosen essreif ernten. Letztes Jahr 1. Beide selbstfruchtbar und recht nah beieinander stehend. Insekten an Blüten ? Gesehen hab ich jedenfalls keine.

Schwierig wirds, wenn jene obige Einzelpflanze mangels Selbstbefruchtungs Fähigkeit auf Windbestäubung durch entfernt stehende 2te Pflanze angewiesen wäre. Gibts nichtmal die..
Wie so viele Aptikosen könnte sie nämlich Sonnenschein bedingt SO früh die Blüten offen haben, das so gut wie sämtliche Bestäuberinsekten Temperaturbedingt lieber noch in ihren Verstecken bleiben..

[Talpini]

Meine Aprikosen haben in einer warmen Woche im März schon geblüht, bevor es wieder kalt geworden ist - so früh wie lange nicht mehr. Ohne Abdecken mit Vlies oder Folie würden die Blüten danach fast jedes Jahr erfrieren.

Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Wenn du die Aprikose noch umziehen kannst, pflanze sie an eine Hauswand - am besten auf der Ostseite im Regenschatten des Hauses. Da gibt es mit Schlagtreffen auch keine Probleme, freistehend werden Aprikosen meist nicht alt. Meine vier Bäume als Wandspalier haben dieses Jahr > 300 Früchte gebracht. Abdecken im Frühjahr, Fruchtausdünnung im Mai, Sommerschnitt im Sommer nach der Ernte, viel mehr Aufwand ist es nicht. Der Geschmack ist vollreif der Hammer, das kann man im Supermarkt nicht kaufen.

Bilder meines Aprikosenspaliers: https://forum.garten-pur.de/galerie/thumbnails.php?album=4891